Nein,

Nein,

aus Stettin komme ich mit meinem Nahgüterzug 62597 nicht mehr, diese Zeiten sind schon lange vorbei. Trotz "unverbrüchlicher Freundschaft" zwischen den beiden Bruderländern. Aber kurz über die Grenze habe ich heute schon mal geschaut: In aller Frühe ging es mit Tdg 44403 über die Stettiner Bahn nach Tantow und später weiter nach Stettin-Scheune, heute Szczecin Gumience genannt. Abspannen und Lz zurück nach Tantow. Ausgiebige Mittagspause, bevor die eigentliche Arbeit des Tages beginnt: Einsammeln der Wagen von Ladestraße und Güterschuppen, sehr viele sind es noch nicht, aber das wird sich bald ändern, wenn nach 12 Kilometern Casekow erreicht ist. Diverse Leerwagen warten hier an der Ladestraße aus der Kohle-, Sand- und Düngerentladung, auch ein gedeckter Güterwagen ist dabei. Eine Menge Hobelei. Ja, und irgendwann hat mein schon recht langer Zug Passow erreicht und hinter den für Stendell abgestellten Kesselwagenzügen auch noch ein freies Gleis gefunden. Erst einmal heißt es zu warten, denn noch nicht alle Wagen sind entladen und werden später noch unter gewaltiger Staubentwicklung besenrein gemacht. Na, dann los! Wegen der besetzten Gleise umständliches Rangieren, aber nach etwa einer Stunde ist auch das vollbracht. Aber die beiden Signalflügel heben sich noch nicht, dafür der von Signal B am durchgehenden Hauptgleis und kurz darauf heult die Ludmilla 142 005 durch den Bahnhof, sie hat einen schweren Kesselwagenzug nach Stendell gebracht und eilt nun nach hause, dem Feierabend entgegen. Verstehe ich ja! Aber wenn jetzt immernoch nicht passiert, dafür hätte ich kein Verständnis mehr! Die Lok müßte doch längst in Schönermark angekommen sein! Dann pfeife ich doch mal! Ja, wie von Geisterhand heben sich die beiden Flügel. Zylinderhähne auf, Abtasten des Zuggewichtes, Durchdrehen der Räder. Verdammt, ist der Zug heute wieder schwer! Ein bissel Sand, wir rucken an! Donnernd entweicht der Dampf im Zwillingstakt dem Schornstein, langsam kommt die Fuhre in Fahrt, vorbei am alten Wasserbehälter aus der Anfangszeit de Stettiner Bahn geht es klirrend über die Weichenstraße, um das Hauptgleis zu erreichen und den Zug aus dem Welsebruch heraus nach Schönermark zu schleppen, wo sich das Rangiergeschäft wiederholen wird. Ob wir dann in Angermünde noch in das Einfahrgleis passen werden?
Wollen Sie mehr schauen? Dann hier:
http://www.eisenbahnwelt.com/19870311.html