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Simone Blass


Free Account, Frankfurt/Main

Neugierig

beobachten uns diese jungen Novizen zunächst nur durch einen schmalen Ritz in den Holzplanken des Teakholzklosters, als wir die Zubereitung von Reis auf einem Lehmofen etwas näher beäugen. Dann siegte die Neugier endgültig und das Fenster wurde aufgerissen.

An dem Morgen ging es auf dem Gelände des Klosters heiss her: die Mönche sollten an diesem Tag neue Roben bekommen - und dieses "Festival" wurde bereits am frühen Morgen zusammen mit den Ortsbewohnern zelebriert! 109 Novizen und Mönche aus 60 (!) Klostern aus der näheren Umgebung sind der Einladung des Abts gefolgt. Das Festival ist für uns sehr spannend. Unser Guide trifft durch Zufall noch einen alten Freund, den er seit 10 Jahren nicht mehr gesehen hat, der uns daraufhin zum traditionellen burmesischen Frühstück einlädt. Das nehmen wir gerne an! Und ich bin froh, neben dem allmorgendlichen, nicht besonders nahrhaften nullachtfünfzehn Touristenfrühstück bestehend aus Toast, Marmelade und Eiern endlich mal was sättigendes zwischen die Zähne zu bekommen. So sitzen wir zusammen mit den anderen Dorfbewohnern auf winzigen Holzbänkchen an einem niedrigen runden Tisch und hauen erstmal richtig rein. Sie beäugen uns genauso neugierig wie wir sie.

Shwe Yan Bye Kyaung, nördlich von Nyaungshwe, 16. November 2007

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