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Nicht nur für schöne Beine

Nicht nur für schöne Beine

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smokeonthewater


Premium (World), Berlin

Nicht nur für schöne Beine

Echter Beinwell (Symphytum officinale) bringt sowohl gelblich-weiße als auch rötlich-violette Blüten hervor.

Der Wurzelbrei wurde in der Volksmedizin äußerlich bei Knochenbrüchen ("Bein" = Knochen, "well" = gesund) angewendet,
ferner bei schlecht heilenden Wunden, Sehnenscheidenentzündung und geschwollenen Lymphknoten.
Die heutige Kosmetikindustrie meint, "Beinwell" stünde für schöne Beine und mixt die Wirkstoffe in Pflegesalben für Beine und strapazierte Füße.

Die eiweißreichen Blätter waren früher Ersatz für tierisches Eiweiß. In der Schweiz bäckt man die Blätter in Teig aus oder wickelt darin Teig ein.
Die Alkaloide in den Blättern ähneln dem Nikotin und werden u.a. in Österreich einigen Tabakmischungen beigegeben.

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Für James Last (17. April 1929 – 9. Juni 2015)
Kaum ein anderer deutscher Musiker setzte die Funk-Hits so gekonnt in Big-Band-Sound um wie er:
"Getaway" / "Play That Funky Music" / " Heaven's In The Back Seat Of My Cadillac" (live, 1977) https://www.youtube.com/watch?v=foQkBC306SU

Commenti 12

  • Rheinbild 15/06/2015 0:18

    Nun, guter Funk und Big band Sound sind gar nich mal soo weit auseinander. Wer hatte denn sonst schon Bläsersätze die man untereinander verliehen hat ? Guck die mal die Besetzung von Tower of Power an :-) Klar war das beim James etwas weichgespült, aber die Jungs waren eindeutig Vollblutmusiker.
    Aber, es hilft nix, diese Art der Musik hat sich, wie so vieles andere , auch überlebt.
    Ganz nebenher, interessant über das Kraut abgehandelt, auch wenn ich glaube das dein Fokus nicht auf den Blüten lag..:-)
    LG
    Rheinbild
  • smokeonthewater 11/06/2015 22:52

    Das Einwickeln zum Zwecke des Verbergens wäre dann für die Grenzkontrollen ein Grund gewesen, die Platten "hochzufädeln". Offen in den Koffer gepackt hätte keiner was gesagt. Die "Grenzer" waren nur scharf auf kriegsverherrlichende Schriften, Pornos, Tageszeitungen und Magazine wegen der politischen Aussagen darin und natürlich auf größere Mengen D-Mark.
  • gelbhaarduisburg 11/06/2015 22:48

    Mag sein. Aber wir - Omma und ich - wußten nicht, was erlaubt war und was nicht. Wir hatten nur die Wünsche der Verwandten im Kopf und haben alles vorsichtshalber in die Wäsche gewickelt.
  • smokeonthewater 11/06/2015 22:33

    Diese Musik wäre nicht beschlagnahmt worden. Diese Gruppen gab's auch im Intershop zu kaufen, und ich habe mir Beatles und Pink Floyd im Paket schicken lassen.
  • gelbhaarduisburg 11/06/2015 20:33

    Tja, unterschiedliche Geschmäcker in Ost wie West. Ich mußte immer im Interzonenug im Koffer zwischen Ommas Unterhosen das weiße Album der Beatles einwickeln, Pink Floyds "Wish You Were Here" oder Alben von Led Zeppelin und Boney M.
  • smokeonthewater 11/06/2015 20:02

    @Jens: So unterschiedlich können die Erinnerungen und Inspirationen durch James Last sein. Für mich war er mit den Platten verbunden, die der Tanzlehrer in der Tanzstunde auflegte. 1977 gab es auch mal eine aktuelle Lizenzausgabe in der DDR (genauer gesagt unterm Ladentisch) zu kaufen, ansonsten musste man sich die Platten aus dem Westen schicken lassen. Unsere Tanzlehrer hatten bei der Musikbeschaffung kein Problem: Das Leipziger Tanzpaar Kerstin und Jens Jörgens waren Gesamtdeutsche Meister der Profis in den Standardtänzen und Weltmeister in der Standard-Kür. Die hatten jede denkbare Musik parat und waren immer bei jedem Modetanz die ersten, die ihn in der DDR lehrten.
  • Fotobock 11/06/2015 12:49

    Hätte ich auch brauchen können nach der OP...
    Aber nun zu James Last- ich finde auch, er hat viel geleistet und guten Big Band Sound gemacht...Respekt!
    Er war eine Persönlichkeit ! Das würdige ich.
    Schönen Tag noch. lg Barbara
  • Pacoli 11/06/2015 12:19

    ... schade, die verabschieden sich schon!
    Sollte das symbolisch zu verstehen sein? ;-))
    Schönen Tag! Viele Grüße
    Franz
  • SUZIKJU 11/06/2015 11:15

    Ich mag Wildkräuter und habe mich als Kräuterhexlein ala Hildegard von Bingen viel damit beschäftigt. Mache allerdings selbst keine Umschläge damit. Ich erfreue mich an den Pflanzen in der Natur.

    Zu James Last: seine Musik macht ihn unvergessen und er hatte ein langes Leben ohne unmenschliches Leiden. Es bleibt so viel gute Musik und die Erinnerung an einen symphatischen Menschen!

    LG Regina
  • G. H. H. 11/06/2015 8:17

    sorry, lieber dieter, aber herr gelbhaar aus duisburg stellt deinen beinwell samt info heute mal gehörig in den schatten :-))))

    dicken kopf heute? Nee, oder?

    lg

    gabY
  • gelbhaarduisburg 11/06/2015 7:47

    Danke für die Inspiration, Dieter! Ich sah vorhin das hier und habe dann spontan eine Story geschrieben, was Autobiographisches.


    Hansi im Ruhrgebiet

    Im 7. Stock wohnte Reiner. Man konnte von dort oben über das ganze Städtchen hinweg bis ins Werk sehen, wo Micha im zweiten Lehrjahr Betriebsschlosser lernte. Micha mochte die Dire Straits und konnte deren „Sultans Of Swing“ perfekt auf der zwölfsaitigen Ovation nachspielen, und ich, obwohl ich Queen-Fan war, konnte den Text. Wir saßen oft im Schrebergarten von Michas Eltern, weitab, in Walsum am Rhein, und sangen die Lieder der Dire Straits und „House Of The Rising Sun“, aber wenn es regnete, zog Micha mich und mein Fahrrad mit seinem Mofa durchs Dorf bis zu diesem Turm, und wir besuchten Reiner. Sein Alter war Polizist und schon kurz vor der Rente, seine Mutter sahen wir nie und Reiners Zimmer war immer völlig unbelüftet und stank penetrant nach dem Schweiß eines 16jährigen. Reiner lernte im ersten Lehrjahr Einzelhandelskaufmann, ich trieb mich noch sehr erfolglos auf dem Gymnasium rum, hörte auch Deep Purple, AC/DC, David Bowie und Rory Gallagher, während Micha Mike und Sally Oldfied liebte, aber Reiner besaß nichts außer 40 Langspielplatten von James Last. James „Hansi“ Last. Ausgerechnet! Das passte nicht in den Schrebergarten, das passte nicht zu unserem Dorfkino, wo drittrangige Actionstreifen von vorgestern liefen, das passte nicht zu unserem Stahlwerk, nicht zum Mofa und gleich mal gar nicht zu Michas erstem Motorrad, gegen das er bald das Mofa austauschte. Der verschwitzte Reiner und James Last, das passte überhaupt nicht! Und wer außer uns beiden besuchte auch freiwillig das Blag eines Bullen!? Schön doof. Doch wir waren nun mal alle drei mit 7 bei den christlichen Pfadfindern gewesen. Zu jener Zeit, als James Last noch das Stammorchester der ZDF-„Starparade“ mit Rainer Holbe gestellt hatte. Jetzt waren wir Teenager. Ich 14, Reiner 16, Micha 17. Micha wusste schon ganz genau, er würde nach der Lehre den Busführerschein machen und Touristen bis nach Afrika fahren, ich träumte heimlich von den riesigen Titten der Kate Bush und wollte mit Kate zur See fahren, nur weg, ganz weit weg! Nur Reiner hörte James Last und hielt die ganze Zeit die Klappe. Das hatte er bei den Pfadfindern schon am besten gekonnt. Er kam nie mit in unser abgewracktes Kino, er kam nie mit zur Schleuse, wo wir den Schiffen dabei zusahen, wenn sie den Kanal verließen und den Rhein enterten, er saß immer bloß im Trainings- oder Schlafanzug in seinem winzigen Zimmer, schwitzte, furzte und hörte James Last. Das war gar nicht auszuhalten! Gegen den Gestank ließ er sich wenigstens ab und zu mal eine Single von Status Quo gefallen. Konnte man ein bisschen rocken, vergaß man den Mief für drei Minuten und zweiunddreißig Sekunden und konnte dabei astrein aus dem 7. Stock die rauchenden Schlote des Werks betrachten. Aber Reiner kriegte dabei schlechte Laune, seinem Alten war das auch immer sofort zu laut und er kam mit dem Spruch „Was hast du nur für Freunde!?“ Reiner wurde dann puterrot und wir hatten an diesem Punkt eigentlich auch sowieso keine Zeit mehr. Reiner kriegte aber auch gar nichts auf die Reihe, dieser Schiffsschaukelbremser! Micha und ich haben dann lieber unseren ehemaligen Pfadfinderleiter besucht.

    Er war schon 20, der Sohn unseres alten Dorfpfarrers, Roland. Roland studierte evangelische Theologie, sein Alter war längst pensioniert und er habe, tuschelte man, sein Studium ausgesetzt, weil er psychisch krank geworden war. Den zu besuchen, war eine Pleite. Er stand voll unter Drogen, schwitzte schlimmer als Reiner und redete nur wirres Zeug. Wir waren total schockiert und traurig, und Rolands fette Mutter warf uns übertrieben-höflich nach einer halben Stunde wieder raus und machte im Abschied noch etwas Smalltalk mit uns. Ob wir schon beim Bund gewesen seien? Was für `ne dämliche Frage! Ich war 14 und sah auch so aus und Micha, obwohl schon 17, hatte ebenfalls noch kein bisschen Flaum am Kinn. Ich sagte, nee, da geh ich auch nicht hin, und Rolands Mutter erwiderte doch tatsächlich: „Also sowas... das hätt´s bei unserm Führer nicht gegeben!“ Da war für mich der Pommes gelutscht! Micha hatte seinen Busfahrertraum, und ich hatte fortan den ersten und einzigen Plan für später, der realistisch war: ich würde aus der Kirche austreten! Und obwohl ich sowohl Micha als auch Reiner kurz nach meinem 15. Geburtstag völlig aus den Augen verlor und auch nicht wiedersah, nachdem sich Roland mit 26 erschoss, hörte ich über Dritte, dass Micha tatsächlich mit dem Reisebus bis nach Trondheim gekommen sei und dort auch einzelne Afrikaner getroffen und mit einem Mädchen, das seiner Mutter glich, einen Schrebergarten gepachtet habe. Sie hätten sechs Kinder, hieß es.

    Ich habe Kate Bush nie getroffen, aber bin wahrscheinlich ganz ohne Busführerschein weiter rumgekommen als der Micha, obwohl ich nur Gymnasiast gelernt habe und das nicht mal zu Ende, weil sonst säß ich ja nun auch in so `nem blöden Garten mit sechs Blagen am Arsch. Meine Käte heißt Steffi, das ist auch gut, das ist sogar noch viel besser, und ab und zu kommen wir in unserem Kaff vorbei und gucken uns das Gestrüpp an, wo früher die Schlote des Werks standen. Wo damals das Dorfkino war, ist heute so ein moderner Bau mit Physiotherapie und Zahnarzt und Edeka, und bei Edeka sitzt die dicke Anne an der Kasse und schiebt dir mit dem Kassenbon immer so´n Hochglanzzettel zu. Tanzschule Ebers. Sieben mal im Ruhrgebiet. Sechzehn Filialen bundesweit. Der Reiner, sagt sie, ihr Cousin, habe das ja eigentlich gar nicht nötig, aber sie sei nun mal so stolz. Wo er es doch so schwer gehabt hätte mit seinem Vater. Als Schwuler. Und nun mache er es wie der Hansi und gehe nächstes Jahr auch noch nach Amiland. Der Schiffsschaukelbremser! Wir haben´s ja immer gesagt...

    Jens E. Gelbhaar 2015
  • heide09 11/06/2015 0:15

    Äußerst interessant was Du hier über Beinwell hier schreibst.
    Wenn ich mich recht erinnere wuchert er wurzelmäßig sehr tief und ist kaum zu entfernen. Wir haben geschuftet und gerodet wie die Blöden. ;-) Meine Großmutter hatte ihn noch im Garten. Sie machte sich immer Umschläge an ihren Beinen damit.
    Viele Grüße
    Ania

    PS:
    Schade um James Last.
    Er war wirklich ein Großer.
    Auch ich mochte seine Musik.

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