noch unbeschriftet
ist der Grabstein von
René Henri Deltgen
(fälschlicherweise auch Renatus Heinrich Deltgen genannt)
* 30. April 1909 in Esch-sur-Alzette (Luxemburg); † 29. Januar 1979 in Köln
In Köln als Schauspieler an den Städtischen Bühnen bekannt geworden, stieg René Deltgen 1939 zum deutschen Staatsschauspieler auf und wurde 1944 in die "Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda" aufgenommen. Plakate, auf denen er für den Eintritt der luxemburgischen Jugend in die Hitler-Jugend warb, verleideten seinen luxemburgischen Landsleuten ihren früheren Stolz auf den bekanntesten Schauspieler Luxemburgs. 1945/46 kam es deshalb in Luxemburg zu einem vielbeachteten Gerichtsverfahren gegen Deltgen wegen Landesverrats. Obwohl ihm seine Schuld nicht zweifelsfrei bewiesen werden konnte, lautete das Urteil auf zwei Jahre Gefängnis, 100.000 Francs Geldbuße und den Verlust der luxemburgischen Staatsangehörigkeit, die ihm aber 1952 wieder zuerkannt wurde. Die Haftstrafe musste er nur zum Teil absitzen.
Im Nachkriegsdeutschland wurde René Deltgen schnell wieder bekannt durch seine Rollen als Bösewicht in Filmen wie "Der Tiger von Eschnapur" und "der Hexer", sowie im Radio mit den Francis-Durbridge-Hörspielen um den Detektiv
Paul Temple.
Neben seiner Arbeit für Film und Fernsehen war René Deltgen weiterhin auf der Theaterbühne tätig. Er spielte unter anderem an den Münchener und Hamburger Kammerspielen, dem Kölner Schauspielhaus, dem Schauspielhaus Zürich und dem Wiener Burgtheater. Seine letzte Rolle hatte René Deltgen im Jahr 1978 als Alm-Öhi in der ARD-Fernsehserie „Heidi.“ Als Synchronsprecher war Deltgen in einigen Filmen die deutsche Stimme von Spencer Tracy und Kirk Douglas.
1979 starb René Deltgen an Krebs und wurde auf dem Kölner Melaten-Friedhof (Lit. D) beigesetzt. Sein Grab liegt in unmittelbarer Nachbarschaft der Gräber seiner Schauspielkollegen Willy Birgel und Gunther Philipp.
Da die 2. Ehefrau von René Deltgen, die witzigerweise Renée heißt, erst letztes Jahr gestorben ist, wird die Schrift auf dem Grabstein noch entsprechend angepasst.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ren%C3%A9_Deltgen
https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-312692
Reinhold Müller 30/01/2023 21:22
Er war ein großartiger Schauspieler.LG Reinhold
oilhillpitter 29/01/2023 8:48
Den haben wir immer im Radio gehört.Hatte eine unverwechselbare Stimme.
LG
homwico 29/01/2023 1:08
An seinen Auftritt im Hitchcock Krimi kann ich noch erinnern.....Schön beschrieben.
LG homwico
Almedo 29/01/2023 0:47
...was haben wir am Lautsprecher gesessen und die spannenden Hörspiele mit Paul Temple gelauscht, war wohl in den 60ern und Rene Deltgen ist mir bis heute ein Begriff...Schön, das du liebe Anne dieses Thema aufgreifst und so toll beschreibst...
Liebe Grüße, Alfred
Rubie 29/01/2023 0:38
Sehr interessanter Bericht ich möchte seine Stimme.LGrubiesmokeonthewater 29/01/2023 0:25
Wieder was Passendes zum Datum aus Deinem Archiv. Der Melatenfriedhof ist auch so eine Fundgrube.Der Frauenschwarm zog dann also eine fast 30 Jahre jüngere Ehefrau an Land. Das mit dem Landesverrat war mir neu; in Deutschland wollte so was auch niemand wirklich wissen.
LG Dieter