Christoph Schlegel


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NORDINDIEN - LADAKH - ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE - DIE MENSCHEN VON ... (14 6)

- DEDICATED TO THE PEOPLE FROM LADAKH –

Zu meinen Portrait- und Menschenaufnahmen in dieser Region ist eigentlich nicht viel zu sagen. Sie sind spontan fotografiert und damit Teil einer erlebten und gelebten Reisedokumentation. Aufgenommen sind die Bilder mit der Nikon F4, 2,8/28mm, 1,8/80 mm und 2,8/180mm Nikon auf Velvia 50-iger Material, eingescannt mit Nikon Super Coolscan 5000 ED. Mich persönlich hierbei beeindruckt hat die sichtbare, da offenbar auch gelebte Spiritualität, welche sich in den jeweiligen Gesichtsphysiognomien der Menschen hinein gemeißelt hat.

Die dort lebenden Menschen sind Teil des Landes und das Land ist Teil der Menschen. Ladakh selbst ist ein riesiges Land im hohen Norden des Subkontinents. Unwirtlich und wunderschön zugleich hat es die dort lebenden Menschen in ihrer Eigenständigkeit unabhängig ihrer ethnischen und religiösen jeweiligen Zugehörigkeit über Jahrhunderte geformt und geprägt.

Kommt man von Srinagar beginnend in einer zweitägigen abenteuerlichen Busfahrt herauf mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Leh, der Hauptstadt von Ladakh, empfängt einem bei dem Städtchen Kagbeni die ethnische Grenze „Islam / Buddhismus..

Von Kagbeni Richtung Westen blickend nach Srinagar hinunter, sich dort weiter ausbreitend bis hinüber nach Pakistan, ist alles islamisch ausgerichtet. Nach Osten hingegen sind Landesteile mit buddhistischen ausgerichteter Bevölkerung vorherrschend.

Was einem zu aller erst in und um Leh herum während unserer Reise aufgefallen war, artikulierte sich durch die gesehene und gelebte Unversöhnlichkeit, mit der sich die beiden Bevölkerungsgruppen – Muslime und Buddhisten - in der Alltäglichkeit gegenüberstehen.

Die ethnischen Vorgaben in diesen Teil der Welt waren und sind vermutlich auch in der Jetztzeit als äußerst prekär einzustufen. Auf der einen Seite die dort lebenden Ladhakis, auf der anderen die Menschen islamischen Glaubens, welche offenbar immer mehr in die Hemisphäre des buddhistisch gelebten Ladakhs durch gezielten Zuzug und Bevölkerungszuwachs mittel- bis langfristig diesen Teil Indiens zu vereinnahmen gedenken; beide Parts unfähig, versöhnlich miteinander umzugehen, miteinander zu leben bzw. sich zu tolerieren.

Schuldige wird man hier als Außenstehender schwerlich ausmachen können, sodass einem in der kurzen Verweildauer der Reise nur die Möglichkeit gegeben ist, die Situation als solche zu sichten und aus seinem eigenen kleinen Weltverständnis heraus für sich persönlich zu bewerten.

Damit hier kein Missverständnis aufkommen, dies soll keine Kritik an den dort lebenden Menschen sein, sondern lediglich als erklärende persönliche Erläuterung eingebracht werden, um die Gesamtsituation anhand der dort lebenden Menschen unter Berücksichtigung der vorherrschenden politischen und religiösen Vorgaben, die allesamt als Sammelsurium eines „mathematisch vorgegebenen Endergebnisses“ das ergeben, was sich da für den Außenstehenden, den „Reingeschmeckten“, ansatzweise auftut..

Dies sind große Probleme in der Alltäglichkeit des menschlichen Zusammenlebens, von denen wir uns hier in unserer relativ „sicheren Hemisphäre“ nicht einmal ansatzweise Vorstellungen machen können. Die Gründe hierfür sind sicherlich tief verwurzelt und als Tourist kann man eigentlich nur erahnen, welche auslösenden Momente in das bestehende Unverständnis, miteinander nicht umgehen zu können, gegipfelt haben.

Zweifelsohne mitverantwortlich für die vorhandene Gesamtsituation war sicherlich die Spaltung Indiens Ende der 40-iger / Anfang der 50-iger Jahre, einher gehend in eine strikte Zweistaatlichkeit nämlich Pakistan und das ursprüngliche Mutterland Indien, verbunden mit hunderttausenden von Toten.

Auch hier ist die Historie leider offenbar auch heute noch eigentlich verantwortlicher Auslöser für die sich überall zeigenden Spannungen in dieser Region, deren man generell durch die Anwesenheit des Militärs gewahr wird Ferner hat die indische Armee eine Unzahl von Militärgerät und Soldaten dort hinauf gebracht, um hier einen Gegenpart für die „auf der anderen Seite“ liegenden Pakistanis in dieser weitflächigen riesigen Landschaft bilden zu können.
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