Nur ein paar irritierende Momente spaeter....

Nur ein paar irritierende Momente spaeter....

...stand der Verfasser dieser Zeilen unglauebig am Wegesrand, mit staunenden, leicht schockierten Gesichtsausdruck, folgendes ereignete sich: Als die maennlichen Gladiatoren Einzug in die Arena hielten, brachte jene nicht nur ihr AK 47 mit sondern auch etwa 1.50m lange Ruten. Zunaechst war dies nicht auffaellig, doch als wenig spaeter ein Tumult entstand, schreiende und kreischende weibliche Stimmen sich zu einer kaum zu ueberhoerenden Kakophonie vermischten, wurde der Zweck der Ruten allzu offensichtlich. Krach, Flatsch, Krach, Flatsch - immer wieder sauste die Rute auf die Ruecken der Frauen nieder, blute Leiber und Wunden waren des Resultat, eine Zuechtigung sonders gleichen moechte man meinen.
Dem war aber nicht so, die Frauen konnten nicht genug bekommen, stritten sich heftigst wer den naechsten Schlag abbekommen sollte, schauten zufrieden drein, ueber die ihnen zugefuegten Wunden, selbst die Alten reihten sich ab um "Ihre" Narbe abzubekommen, einige waren sogar regelrecht verdrossen das sie nicht genug geschlagen worden sind. Des Raetsels Loesung liegt im Schoenheitsideal der Hamer, dicke, schwuelstige Narben auf dem Ruecken gelten als besonders "Huebsch" und steigern die Chancen der Frauen auf dem Heiratsmarkt ungemein. Und da solche Rituale nur waehrend einer Bulljumpingceremonie stattfinden, ist es natuerlich (aus der Sicht der Hamer-Frauen) verstaendlich das man zu so einem Anlass soviel wie moeglich abbekommen moechte - ein grausiges, archaisches Ritual, auch fuer den Fotografen zunaechst schwer zu fassen...

Bei Turmi, Omo Valley, Aethiopien / Ethiopia 2010

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