Obdachlos

Obdachlos

"Du wirst immer
in meinem Herzen wohnen",
sagtest Du zu mir.

Aber nun bin ich doch
plötzlich obdachlos.

Nachdem
Du ihn zunächst
wie einen Schatz behütet,
ihn dann zerkratzt hast, hast Du
den Schlüssel zu meinen Gefühlen
nun achtlos zu Boden geworfen,
vor meine Füße.

Dabei hast Du mir nicht einmal
Politur mitgegeben,
damit ich seine Kratzer und Risse
glattfeilen und verstecken kann.

Nun stehe ich vor Kälte zitternd vor der
verschlossenen Türe zu Deinem Herzen,
und ich bitte Dich:

Öffne diese Tür nur noch einmal!
Laß mich nur einmal noch
in Deine Augen blicken,
Deine Nähe spüren.
Laß mich Dich ein letztes Mal festhalten,
damit ich Dir anschließend leichter,
und besser vorbereitet,
"Lebe wohl" sagen kann . . .

und in mir neue Kraft erwächst,
meinen Schlüssel wieder zu schleifen -
für eine neue Wohnung.


Dankeschön an Rainer für dieses tolle Foto zu meinem Text.

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