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Hermann-Josef Kronen


Premium (Complete), Korschenbroich

Omas Küchentuch

Textile Vergangenheit im Textitechnikum Mönchengladbach
Mönchengladbach ist auch heute noch einer der bedeutendsten Textilstandorte Deutschlands. In früheren Jahren spielte die Textilwirtschaft eine noch größere Rolle. Sie brachte der Stadt den Namen „Rheinisches Manchester“ ein.
Ursprünglich produzierten Handweber vor allem Leinenstoffe. Die Arbeit fand in der heimischen Webstube statt, der Absatz erfolgte im so genannten Verlagssystem. Ein Verleger versorgte die Weber mit Rohstoffen und sorgte für den Vertrieb der fertigen Waren.

Im 19. Jahrhundert wandelten sich diese Verhältnisse grundlegend. Halb- bzw. vollautomatische Spinnmaschinen und mechanische Webstühle ersetzten Handspinnräder und -webstühle. Angetrieben wurden die Maschinen von einer zentralen Kraftquelle, in der Regel einer Dampfmaschine. Die dezentrale Produktion in der heimischen Stube verlagerte sich in zentralisierte Fabrikbetriebe. Gleichzeitig verdrängte die Baumwolle den Flachs als Rohstoff.
So arbeiteten 1861 im Kreis Gladbach bereits 17 Spinnereien mit 83.080 Spindeln und 1855 Beschäftigten. Die Spinnerei war der Vorreiter der Mechanisierung. Für die Weberei wurde im gleichen Jahr 6.443 Webstühle gezählt, darunter noch 5.249 Handwebstühle.
Gut 50 Jahre später, vor Ausbruch des 1. Weltkrieges, liefen im Bezirk der Industrie- und Handelskammer Gladbach-Rheydt 1,2 Mio. Spindeln und 20.000 mechanische Webstühle. Es gab zu dieser Zeit 650 Textilbetriebe mit 55.000 Beschäftigten.

Der Krieg, die folgenden Krisen und schließlich der 2. Weltkrieg stellten die Branche vor immer neue große Herausforderungen. Dennoch stieg die Zahl der Beschäftigten immer weiter an, im Jahr 1939 waren es 67.000. Auch nach dem 2. Weltkrieg erlebte die Textiwirtschaft zunächst einen Aufschwung bis die Strukturkrise die Branche in den 1970er und -8er Jahren erfasste.
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