Oosterscheldekering

Oosterscheldekering

Das Sturmflutwehr in der Oosterschelde ist eines der faszinierendsten Bauwerke der Welt - eine einmalige technische Meisterleistung.
Nach der verheerenden Sturmflut im Jahr 1953, bei der große Teile der Inseln im Maas-Schelde-Delta überschwemmt wurden, entschlossen sich die Niederländer, ihren Küstenschutz massiv zu verstärken. Eine Maßnahme dazu war, die Küstenlinie im Delta drastisch zu verkürzen, um so künftigen Sturmfluten weniger Angriffspunkte zu bieten und sich auf den Ausbau und Schutz einer deutlich reduzierten Kilometerzahl an Deichen und Dünen konzentrieren zu können.
Dazu wurden die Deltawerke ins Leben gerufen. Die Inseln im Maas-Schelde-Delta wurden in dem über Jahrzehnte laufenden Projekt durch Dämme und Wehre miteinander verbunden, was in dem Gebiet mit Gezeiten und starken Strömungen eine immense Herausforderung darstellte. Dafür wurden komplett neue Techniken entwickelt.
Ursprünglich sollte auch die Oosterschelde zwischen Schouwen-Duiveland im Norden und Nord-Beveland im Süden komplett abgeriegelt werden. Jedoch protestierten die dortigen Fischer, weil sie dadurch wichtige Fanggründe verloren hätten und im ihre Existenz fürchteten. Es kam zu einem Kompromiss: in der am westlichen Ende ca. 8 Kilometer breiten Oosterschelde wurde ein Wehr errichtet, dass bei normalen Wetterbedingungen die Gezeitenströmungen in beiden Richtungen durchlässt. Dadurch bleibt die Oosterschelde Meeresgebiet mit Gezeiten und Salzwasser, wo sich weiterhin Fische, Muscheln, Garnelen und andere Meeresbewohner wohl fühlen. Nur bei Sturmflut werden die Tore geschlossen, so dass hinter dem Wehr der Wasserstand nicht so stark ansteigen kann, dass die dortigen Seedeiche gefährdet werden.