Original und Fälschung

Original und Fälschung

Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Dresdens ist der Zwinger, ein beeindruckendes städtebauliches Ensemble aus einem rechteckigen Hof mit diversen Wasserspielen, um den herum sich durch Bogengänge und Galerien verbundene Eckpavillions und Zugangstore befinden. Ursprünglich Mitte des 16. Jahrhunderts als Gartenanlage konzipiert, ließ August der Starke in den Jahren 1702 bis 1709 nach Entwürfen des Architekten Matthäus Daniel Pöppelmann und des Bildhauers Balthasar Permoser ein barockes Gesamtkunstwerk errichten, das heute noch seinesgleichen sucht.

Im Laufe der Jahrhunderte sorgte ein veränderter Zeitgeschmack für eine Vernachlässigung der Bauten, bis dann schließlich die Bombenangriffe auf Dresden einen Großteil der Gebäude zerstörten bzw. schwer beschädigten. Unmittelbar nach Kriegsende begannen die auch von den russischen Besatzern unterstützten Wiederaufbaumaßnahmen, die bis weit in die sechziger Jahre hinein anhielten, bis der Zwinger zumindest äußerlich wieder seine ursprüngliche Gestalt annahm. Die Rekonstruktionsmaßnahmen im Inneren der Gebäude halten bis heute an.

Der hier gezeigte Wallpavillion ist das Herzstück der Anlage und zugleich eines der bedeutendsten Bauwerke des Barock. Aufwändige Skulpturen und Verzierungen an den Fassaden, Treppen und Brunnen im Innern und ein prächtiger Festsaal im Obergeschoss mit umlaufenden Fenstern bieten sowohl von der Gartenanlage als auch der Balustrade aus einen beeindruckenden Anblick. Eigentlich kein Wunder, dass dieses Motiv auch viele Künstler anlockt, die ihre ganz eigene Version des Pavillions erschaffen wollen.


Dresden im August 2014