Pech gehabt

Pech gehabt

In der Wildlife-Fotografie hat man i.d.R. eine geringe "Trefferquote". Ich zeige die zahlreichen Misserfolge normalerweise nicht. Hier mache ich einmal eine Ausnahme aus folgenden Gründen:

a) Es dürfte nur wenige Wildlife-Aufnahmen geben, die diese Bewegung eines Leoparden darstellen da sie mit bloßem Auge kaum wahrnehmbar ist. Nur Profis können es sich leisten auf so eine Szene zu warten, Tage, Wochen...

b) Es zeigt, wie oft Erfolg und Mißerfolg in der Wildlife-Fotografie nah beieinander liegen. Ich hatte es auf die Leopardin bei schlechten Lichtverhältnissen kurz nach Sonnenaufgang abgesehen (400mm, ISO800, f7,1, 1/320s). Die Leopardin saß regungslos hinter dem rechten Busch und ich wartete, dass sie hervorkam. Plötzlich sprang sie unerwartet auf und ich sah im Augenwinkel eine schnelle Bewegung. Ich machte innerhalb 1,5s eine Serie von 10 Aufnahmen mit gleichzeitigem Schwenk. Erst im Nachinein sah ich nur auf dieser einen Aufnahme, was die Ursache der plötzlichen Dynamik gewesen war. Das Leopardenjunge machte einen spielerischen Angriff auf die Mutter. Weder unser ausgezeichneter Führer noch wir hatten das Junge vorher im Unterholz bemerkt. Man kann sich auf vieles vorbereiten, aber eben nicht auf alles gefasst sein. Aufgrund der Kameradaten habe ich die Geschwindigkeit des Leopardenjungen auf ca. 55km/h bestimmt.