...perfect offering / Ka Ba / Saarbrücken 2005
Während manch einer hier die Bilder, die produziert werden, schnell einstelltt, ist dies bei mir selten der Fall. Ka Ba
, ihre Schwestern und ich haben uns vor einigen Monaten getroffen. Da gibt es noch einiges aufzuarbeiten. Bitte fragt mich nicht warum mir bei Ka Ba Leonard Cohen einfällt.
…You can add up the parts
but you won't have the sum
You can strike up the march,
there is no drum.
Every heart
to love will come
but like a refugee.
Ring the bells that still can ring
forget your perfect offering.
There is a crack in everything.
that's how the light gets in.
PanF, ID11 1:1, Negativscann
1.
2.
S. Labonté 02/02/2006 3:19
"Gedanken, die sich zu Buchstaben formen, die Gestalt annehmen im geschriebenen Wort, die dennoch nie ihren Bestimmungsort erreichen, die im Feuer verblassen, in Rauch aufgehen, von denen nichts weiter bleibt, als Asche."Noch ein Fragment aus "Das Finale"
fiel mir zu "aufarbeiten" ein.
Carsten Ke. 01/11/2005 12:26
@ Ralf, die verspätete Antwort zu Deiner Frage habe ich dann gleich in das aktuelle Foto gepackt, welches auf der Völklinger Hütte aufgenommen worden ist.Cheers.
cake
Ralf der Hinterwäldler 31/10/2005 8:46
@ Carsten: An Nachtwey haben mich Deine Portraits aus dieser Serie auch irgendwie erinnert. Gerade Bresson hat - schon bedingt durch die verwendete Kamera - immer nur sehr wenige, aber dafür sehr intensive Aufnahmen gemacht. Er hat nicht Filme zu Dutzenden verballert, um dann ein oder zwei brauchbare zu haben. Nachtwey macht schon etliches mehr an Aufnahmen, aber das ist natürlich auch durch seine Aufnahmesituationen bedingt. Wenn man manchmal nur Sekunden für ein Bild hat und danach wieder den Kopf einziehen muß, dann helfen ein motorischer Filmtransport und eine Belichtungsreihe schon dabei, wenigstens eine gelungene Aufnahme mit dabei zu haben. Aber bei den Motiven, mit denen sich 99,9% der fc-ler beschäftigen, ist eine solch sinnlose Bildverballerei schlichtweg ein Zeichen von Unüberlegtheit und Unsicherheit im Umgang mit der verwendeten Technik. Die wenigsten fc-ler dürften ihre Sonntagnachmittags-Fotoausflüge unter feindlichem Feuer verbringen. ;-))Noch eine Frage am Rande, da Du in Saarbrücken wohnst: Lohnt sich die Völklinger Hütte (Weltkulturerbe) für Fototouren oder ist dort alles überlaufen bzw. kann man sich dort ohne Probleme mit Foto und Stativ bewegen?
Gruß, Ralf
Carsten Ke. 30/10/2005 18:47
@ Ralf, die Geschichte mit den 350 Fotos oder lass es 200 sein oder 402 finde ich sehr bezeichnend. Im Film über James Nachtwey 'War Photographer' sieht man wie er arbeitet. Als er später Negative durchgeht von einer komplexen Situation mit vielen Menschen wird einem bewusst, dass jedes Foto sehr klar strukturiert ist. In jedem steckt die Komposition, die er sucht. Einfach viele Bilder machen ist da nicht drin. Von den wenigen (relativ gesehen), die er macht, sind viele gute bis großartige dabei.Noch ein zweites, im Nachruf der New York Times zu Henry Cartier-Bresson wird die Geschichte erzählt, wie Bresson während der Hochzeit der Studentenrevolte in Frankreich 1968 Bresson die Straßenschlachten fotografiert hat. [Exkurs hier: Frankreichs Regierung steckte kurz vor dem Umsturz und die Auswirkungen auf das politische System der 68er Revolte in Frankreich war weitreichender als bei uns in der BRD] Bresson hat bei diesen Barikadenkämpfen Fotos im Tempo von 2 Bilder pro Stunde gemacht! Eines dieser Bilder habe ich im Original in Stockholm gesehen. Es fasst soviel mehr als alles, was Vielknipser schaffen könnten.
@ Klaus, bei dem arbeiten in der Dunkelkammer verbindet einem etwas mit dem Abzug. Ich glaube nicht das diese Art der Arbeit komplett verschwinden wird. Es wird eine Sparte, ein Kunsthandwerk. Die Reaktion von Menschen auf Abzüge ist immer wieder schön und dies ist nur ein Grund es zu machen.
Danke Euch
cake
Ralf der Hinterwäldler 30/10/2005 18:20
@ Carsten: Du hast es so treffend beschrieben, daß dem eigentlich nichts mehr hinzuzufügen ist: "In dieser schnelllebigen Zeit ist es wunderbar sich einem Foto in quälend langsamer Art und Weise zu widmen". Ich denke, das ist Philosophie, Lebenseinstellung und Faszination zugleich. Der Moment, in dem man die Negative von der Spirale entnimmt und gegen das Licht hält, der Moment, in dem ein Print sich langsam in der Entwicklerschale zeigt und zu wachsen beginnt ... vielleicht können dies in wenigen Jahrzehnten keine nachfolgenden Fotografen mehr nachvollziehen. Aber ich persönlich möchte diese Momente, denen Bedachtsamkeit und Überlegung vor der Aufnahme vorausgehen, momentan noch nicht missen. Und auch das, was Klaus schreibt, "perfekt ist trotzdem nichts - aber diese Fotos bedeuten mir trotz aller Zweifel mehr als immaterielle Pixel und seien sie noch so perfekt", wird für viele nicht nachvollziehbar sein. Analoge Fotografie hat für mich irgendwie auch viel mehr mit Gefühl zu tun. Wenn ich hier schon gelesen habe, "heute nachmittag bei dem Ausflug habe ich wieder 350 (oder beliebig mehr) Aufnahmen gemacht", dann kann ich nur den Kopf schütteln ... Bei solchen Bildfrequenzen wäre es für manche vielleicht sinnvoller, eine Videokamera zu benutzen, 360-Grad-Schwenks mit Weitwinkel zu machen und hinterher den perfekten Ausschnitt herauszuschneiden. Aber jedem das seine.Gruß, Ralf
Klaus DLK 30/10/2005 17:42
@Carsten: bei mir wirkt sich das analoge insgesamt auf das Arbeitstempo aus, heute habe ich es grad mal geschafft acht (!) Fotos in zwei Stunden zu fotografieren. Und die letzten eineinhalb Stunden habe ich drei Abzüge bearbeitet.Und ... perfekt ist trotzdem nichts - aber diese Fotos bedeuten mir trotz aller Zweifel mehr als immaterielle Pixel und seien sie noch so perfekt :)))
Carsten Ke. 30/10/2005 17:24
@ Danke Euch erst einmal.@ Klaus und Ralf, ich habe vor kurzem meine Dunkelkammer wieder nach Saarbrücken geholt. Über Weihnachten werde ich anfangen Negative dieses Jahres aufzuarbeiten. Als Du, Klaus, Deine Dunkelkammer eingerichtet hast wurde mir klar, dass es nicht ohne bei mir geht. Jedes mal, wenn bei Ralf genaue Angaben über den Print sehe merke ich wie gerne ich doch wieder auf einen guten Print hinarbeiten möchte. Das ganze Barytpapier wartet also... und in dieser schnelllebigen Zeit ist es wunderbar sich einem Foto in quälend langsamer Art und Weise zu widmen.
Mit all den selbstzweifel die ich dabei habe. Ich freue mich drauf.
Ta
cake
P.S: Dieses Bild wird zu einem der ausgewählten gehören.
Lucia BaHa. 30/10/2005 17:15
meine schwester(n)!! schön nachdenklich! schatten ist echt gut!! ist echt schon lange her ;-)war schön an dem tag
lg lucia
Rainer eSCeHa 30/10/2005 17:10
Mag das "Nachdenkliche/Zögerliche" in ihrem Ausdruck... - und ihren Schatten.Ralf der Hinterwäldler 30/10/2005 17:10
Ein Bild, das man wirken lassen muß. Es wirkt natürlich, ungestellt und ungekünstelt. Dazu die Bildgestaltung mit den Schatten, der Frau im Hintergrund und dem Wegverlauf, die dem Bild eine starke Tiefenwirkung verleihen.Ich bewundere Deine Portraits immer wieder. Ausdrucksvoll !
Gruß, Ralf
Klaus DLK 30/10/2005 15:53
Wie so oft bei Deinen Bildern, steht das immer erst ne Weile am Monitor, bevor ich etwas schreibe.Hier fällt mir ein, dass ich das gerne als Print sehen würde, weil da die Ausstrahlung, die das Foto schon am Monitor hat, noch mal viel besser rüber käme.
vg klaus
sabinsen. 29/10/2005 23:44
Das ist wirklich was Besonderes! Vom Model über den Bildaufbau bis zum Schatten der/des unsichtbaren Dritten...† Sister F. 29/10/2005 23:07
Wunderbar!LG
Dietmar Theobald 29/10/2005 22:26
Ja..schade das sie z.ZT. nicht mehr bei der FC dabei ist, auch als Fotografien ist sie toll!!VG Dietmar
ANDREAS LEY inspired by light 29/10/2005 19:50
mir gefiel (gefällt) die serie auch supergut.lg andreas