Priwall: Das Windrad

Priwall: Das Windrad

An Tagen mit (meinem Lieblings-) Nebel – Wetter bietet sich eine Wanderung auf dem südlichen Teil der zu Lübeck – Travemünde gehörenden Halbinsel Priwall an. Herrlich ist es dort: Auf der linken Seite der Trave kann man am Skandinavienkai die riesigen Schiffe betrachten oder auch im Nebel verschwinden sehen. Auf der rechten Seite geht es teilweise entlang der Pötenitzer Wiek mehr oder weniger rund um das stattliche Naturschutzgebiet. Offensichtlich entwickelt sich in einigen Bereichen eine fast auwaldähnliche Landschaft – was mir natürlich besonders gut gefällt. Gerade bei Nebel bieten die Kopfweiden einen sehr schönen Anblick und ängstliche Gemüter vermuten möglicherweise Werwölfe und anderes Getier im sumpfigen Hintergrund. Ich war aber froh, in vielen Stunden nur zwei Menschen und tatsächlich einem schwarzen – freundlichen – Hund begegnet zu sein und habe die ruhige Atmosphäre sehr genossen ; + )
http://www.luebeck.de/bewohner/umwelt_gesundheit/naturschutz/schutzgebiete/suedlicher_priwall.html
Im Frühling und Sommer sieht die Sache allerdings „etwas“ anders aus. Zwar blüht und sprießt es dann, die Farben sind farbiger und die Wolken so wolkig, wie sie es nun einmal an der Ostsee sind. In diesen Zeiten sind aber auch relativ viele Besucher da, was von Vorteil sein kann, nicht aber zwangsläufig so sein muss. Das weckt offensichtlich Begehrlichkeiten und die klamme Hansestadt Lübeck hat einem Investor 70.000 qm Grundstücke in unmittelbarer Travenähe verkauft. Zu der bereits vorhandenen Feriensiedlung sollen weitere 2.900 Übernachtungsmöglichkeiten entstehen – der Priwall selbst hat nur ca. 1.500 Einwohner ….
http://priwall-verein.beepworld.de/files//AllgmeineInfos/priwallwaterfront_einprojektinderwarteschleifenachrichtenln-online.pdf
Einige der Einwohner haben 2008 aus Sorge um Lebensqualität und Natur die „Bürgerinitiative Behutsame Priwallentwicklung“ (BiP) gegründet:
http://www.bipriwall.de/
Wie meine Recherchen ergeben haben, betreffen die Baupläne zwar nicht direkt das Naturschutzgebiet auf dem Südlichen Priwall. Dass eine massive Bebauung in der o. g. Größenordnung im Passathafenbereich allerdings keine Auswirkungen auf die gesamte Halbinsel und deren schützenswerte Tier- und Pflanzenwelt haben sollte, kann mir niemand erzählen ….

Das Foto zeigt ein Windrad an der Fähre nach Travemünde. Laut Schild ist dieses von Edgar Ruf (Rheinfelden) aus Nirosta gefertigt und es handelt sich um die künstlerische Umsetzung einer traditionellen Windmühle. Nun gut ; + )