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Pumuckl auf dem Triumphkreuz?

Pumuckl auf dem Triumphkreuz?

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smokeonthewater


Premium (World), Berlin

Pumuckl auf dem Triumphkreuz?

[Sankt Marien zu Bernau, Landkreis Barnim, Brandenburg • 10. August 2024]

Die spätgotische evangelische Stadtpfarrkirche ist in vielerlei Hinsicht einzigartig und eine Reise wert.
Sie birgt Kuriositäten und Kunstschätze und wurde deshalb sogar schon zu DDR-Zeiten restauriert.

Wie einige brandenburgische Kirchen besitzt auch St. Marien ein spätgotisches Triumphkreuz.
Es wird auf 1480 datiert und zeigt den gekreuzigten Jesus, seine Mutter Maria und den Apostel Johannes.
Johannes war der Lieblingsjünger Jesu, und im Sterben bat er ihn, sich seiner Mutter anzunehmen.
Zu Maria: "Frau, siehe, dein Sohn!" Dann zu Johannes: "Siehe, deine Mutter!"

Wer aber ist nun dieses kleine Männlein rechts außen auf dem Balken? Es ist Jakobus der Ältere.
Der Apostel Jakobus war der Bruder des Johannes und somit Jesus ebenso lieb.
Nach der Auferstehung Jesu am Ostermontag verkündeten vor allem Johannes und Jakobus das Wunder.
Für seine Missionstätigkeit verurteilte Herodes den Jakobus zum Tode durch das Schwert (23. April 44).

Der kleine Jakobus wird hier in einem Pilgergewand dargestellt, da sein Missionsweg ihn bis Spanien führte.
Seine Enthauptung fand aber in Jaffa in Judäa statt. Sein Leichnam wurde nach Galicien überführt.
Im angeblichen Apostelgrab ließ sich 842 König Alfons II. beisetzen. Luther bezweifelte die Echtheit des Grabes.
Was von der Legende blieb, ist die katholische Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela.

Commenti 9

  • ralf mann 20/08/2024 8:42

    Für mich immer wieder erstaunlich und interessant die spinnennetzartigen Gewölbe der großen Kirchenbauten - hier besonders filigran. Und die Säulen dagegen massiv und auch ein wenig rustikal. Gruß Ralf
  • Zwecke 19/08/2024 20:14

    Du findest immer neue Perspektiven von dieser Kirche, das finde ich beachtenswert.
    Den Streit um Jesus mag jeder selbst entscheiden.
    MfG Horst
  • Susan A. Sense 18/08/2024 11:15

    Das ist jetzt mal wirklich lustig, puhhhh … ;)

    Und da ist er wieder: der blutende, gequälte, gefolterte, die Qualen der Menschheit tragende und ertragende und erlösende Jesus. 
    Dann doch lieber die griechischen und römischen Jungs: die strotzen nur so von Schönheit, Eleganz und Freude. Und auch wenn es an deren Göttersitzen sehr menschlich zuging mit all ihren Tragödien, Zerwürfnissen und Intrigen, so sind es doch aus meiner Sicht die schöneren Geschichten. 
    Und um nichts anderes geht es ja letztlich, um eine gute Geschichte im Umgang mit der Bewußtheit eines zeitlich begrenzten Lebens und das ist ja auch das verbindende Element aller Religionen. Statt diesen Punkt zu erkennen und anzuerkennen, bekriegen sich die Menschen seit Jahrtausenden im Namen irgendeiner Religion. Genau genommen unfassbar.
    Ich habe derweil meine eigene Geschichte: meine verbrannten Überreste kommen von Island aus startend in den Golfstrom, mit Glück werde ich dann an irgendeinem Strand (möglichst touristen-,plastikfrei) als Palme wieder geboren  … ;))
    • smokeonthewater 18/08/2024 11:36

      Du pilgerst dann als Asche zu den Stränden. Ab Island. Dort versprühen doch schon die Vulkane ihre Asche. Ob man Deine Asche dann noch davon unterscheiden kann? Du musst Dir ein Datum raussuchen, wenn gerade nichts los ist.

      Die Bibel ist auch voller Geschichten, vor allem das Alte Testament. Da geht's auch zu wie in Griechenland. Das Spannende am Neuen Testament ist, dass man die Spuren der realen Personen verfolgen kann, wie hier von Jesus, Johannes und Jakobus.
    • ralf mann 18/08/2024 19:00

      Habe vor 30 Jahren mal das alte Testament und das neue gelesen.
      Das alte Testament fand ich spannend, weil es ja auch die belegbare Geschichte der Juden behandelt. Es hatte mich dazu bewegt, mich im Land Israel umzuschauen und einige Wirkungsstätten zu besuchen.
      Du schreibst 'Spuren der realen Personen' ... da bin ich ganz anderer Meinung und sage, Jesus war eine fiktive Person und sie hat es nie tatsächlich gegeben.
      Der triftigste Beleg dafür, sind die Qumran-Rollen, welche von anerkannten Wissenschaftlern entschlüsselt worden sind. So eine Person, wie Jesus, taucht darin in der fraglichen Zeit gar nicht auf.
    • smokeonthewater 18/08/2024 19:47

      Sowohl Jesus als auch seine Jünger waren reale Personen, von denen zumindest die Sterbedaten bekannt sind. Und natürlich kennt man Herodes, König David und Pontius Pilatus ziemlich genau.

      Dass man über Jesus nichts Exaktes weiß, liegt daran, dass er schon zu Lebzeiten einerseits verklärt wurde und andererseits Gegenstand politischer und religiöser Unterstellungen und Spekulationen war. In dieser Fülle der Erfindungen und Ausschmückungen ging die wahre Persönlichkeit einfach unter.

      Fest steht, dass er ein Religionsstifter war, der die Taufe, die ihm selbst im Jordan durch Johannes den Täufer widerfahren war, zum Aufnahmeritual erklärte. Ihm zum Verhängnis wurde, dass er den Ungehorsam gegen die römischen Besatzer predigte. Auslieferungs- und Todesurteil des Pontius Pilatus gegen den "König der Juden" gelten als historisch gesichert. Aufgrund der damaligen Kalenderverhältnisse wurde inzwischen als Kreuzigungsdatum der 3. April 33 berechnet. (Rückgerechnet fällt seine Geburt nicht auf das Jahr 1 Anno Domini, sondern ein paar Jahre früher.)

      Petrus, erster christlicher Bischof von Rom, etablierte diese Religion unter den Römern. Zuerst versteckten sie sich in den Katakomben, um nicht im Kolosseum den Löwen zum Fraß vorgeworfen zu werden, aber da die Cäsaren schon immer religiös tolerant waren, billigten sie das Christentum, bis es sogar Staatsreligion wurde.

      Die Qumran-Rollen erwähnen den Namen Jesus bzw. seine hebräischen Entsprechungen nicht, aber eine Persönlichkeit, deren Beschreibung auf ihn passt: einen Lehrer des Jachad, also einen charismatischen jüdischen Wanderprediger.
    • ralf mann 18/08/2024 19:59

      Ich kann Dir nur mal das Buch 'Jesus und die Urchristen/Die Qumran-Rollen entschlüsselt' von Prof. Robert Eisenmann und Prof. Michael Wise empfehlen.