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Diamonds and Rust


Premium (Pro), Braunschweig

Quinceañera

D80, 105mm VR; F8, ISO 100, 0,6 Sek.

Festgottesdienst in Queretaro (Mexiko)

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Mit diesem Bild beende ich meine kleine Serie über den kirchlichen Glauben in Mexiko, die Guadalupe und den Papst.
Das der neue Papst aus Lateinamerika kommt, damit hatte ich nichts zu tun; ehrlich!
:-)

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Der fünfzehnte Geburtstag von Mädchen, Quinceañera genannt, ist in einigen Gebieten Lateinamerikas das Fest des 15. Geburtstags. Dieser Geburtstag wird völlig anders gefeiert, als all ihre anderen Geburtstage.

Die Feier ehrt den Übergang vom Kind zur Frau der 15-jährigen. Sie dient dazu, anzuerkennen, dass das betreffende Mädchen Reife erlangt hat. Je nach Land variiert die Feier sehr. In der Dominikanischen Republik zum Beispiel zentriert sich das Fest auf den Debütantenball.

In der mexikanischen Tradition, sofern die 15-Jährige katholisch ist, beginnt das Fest mit einer Dankes-Messe, zu der sich die 15 Jahre alt Gewordene in einem Festkleid einfindet (normalerweise wird es rosafarben, blau oder grün sein. In letzter Zeit, ab dem Jahr 2000, gibt es verschiedene Modelle, bedruckte und einige mit Dekolleté). Dies ist häufig einem Brautkleid ähnlich (aber niemals weiß). Sie wird begleitet von ihren Eltern, Paten, sieben Ehrendamen und sieben „Ehrenherren“ (den „chambelanes“).

In der Messe gibt es eine direkte Ansprache des Priesters an die junge Frau. Ich habe nie alle Worte verstanden aber der moralische Anspruch war unüberhörbar!

Nach der Messe übergeben Schwestern, Cousinen und Freundinnen ihr die Festgeschenke und die „Quinceañera“ legt ihren Blumenstrauß auf dem Altar der heiligen Jungfrau Maria ab. Ursprünglich folgte der Messe zu Hause bei der „Quinceañera“ ein Fest oder im dafür gebuchten Speisesaal eines Banketts, Lokals oder Festsaals. Bei dem Fest tanzte die Quinceañera mit ihren Eltern, Verwandten oder Freunden, meist mit den „Ehrenherren“, die mögliche Bewerber waren. Es war auch üblich, dass die Ehrendamen und -herren einen Walzer tanzten. Heutzutage sind Ehrendamen nicht mehr üblich und die Zahl der „Ehrenherren“ beträgt höchstens 4, selten mehr. Die Mehrheit der Mexikaner zelebriert die Feste der „15“ mit viel Unterhaltung (entspannt und spaßig), wo sie, im Unterschied zu anderen Ländern, nach verschiedenen Rhythmen tanzen. Im Unterschied zu anderen Ländern, ist es hier häufig Salsa, Cumbia, Merengue, Pop, Reggae, Norteñas, Cha Cha Cha, Mambo, Rock ’n’ Roll, oder auch nach aktuellen Rhythmen wie z. B. La Quebradita und Pasito Duranguense zu tanzen. In den Dörfern Mexikos dauern die Feste üblicherweise viele Tage an und zu essen gibt es reichlich. Die typischen Getränke heißen Tequila, Mezcal, Pulque (Agavenmost), in den Städten bevorzugt man Tequila. Bier trinkt man sowohl in der Stadt als auch auf dem Land. Selbst wenn das Betrunkensein bereits eingesetzt hat, wird bis zur Leidensgrenze des Körpers weiter getrunken und getanzt.

Bei der Mehrheit der „Quinceañera“-Feste, wenn es das Budget erlaubt, tragen die Mariachis (mexikanische Volksmusikanten) mit ihren Rhythmen die gewisse Würze dazu bei. Ein klassisches Lied ist „el mariachi loco“ (der verrückte Mariachi).

Diesen Fest-Typ hält man üblicherweise auf Video fest, um ihn dann zu Hause zu sehen, und um die emotionalen Momente nochmals aufleben zu lassen.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Quincea%C3%B1era

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Commenti 6

  • Diamonds and Rust 24/03/2013 10:27

    @ Ursula: "Hast du evtl. auch Fotos, die zeigen, wie vor-christliche religiöse Riten von der Kirche einvernahmt wurden, da sie sie nicht abschaffen konnte?"
    - habe ich: Aber das wäre eine andere Serie, die wesentlich mehr Bilder umfasst und die nichts für zarte Gemüter ist.
    @ Clara: Danke für die Zusatzinformationen.
    @ Libomedia: danke!
    @ mira: Ich glaube das Fest steht in direktem Zusammenhang mit der (katholischen) Firmung!
    @ Ursula: Auch Dir danke für die Hinweise!

    @ all: Ich hatte die junge Frau im Bild zuerst mittig. In einem Bild sogar mit dem Priester über/hinter ihr. Das Bild ist sehr aussagekräftig aber leider unscharf.
    Diesen Schnitt hier wählte ich um die drei Frauen: Maria, die Vorleserin und die Protagonistin in einer Diagonalen zu haben.
    carlos


  • Ursula Elise 21/03/2013 15:46

    Wenn hier Mexiko-Kenner sind (was ich nicht bin), dann kennen die sicher auch das Buch von
    Rosario Castellanos
    Das dunkle Lächeln der Catalina Díaz.
    Da spielt diese Verschlingung der beiden Religionstraditionen auch eine Rolle. Das ist mir erst vorhin wieder eingefallen.

    Danke, Clara, für deine Hinweise!

    Mich interessieren Religiositäten und wie eben die kath. Kirche das macht, das einzuvernehmen, was sie nicht verhindern kann.

    Mit seiner Lebensweise war ihr natürlich auch Franz von Assisi gefährlich, der Namensgeber des neuen Papstes. Prompt hat sie ihn schon 2 Jahre nach seinem Tod 'eingemeindet', d.h. heilig gesprochen.

    Grüße Ursula
  • Mira Culix 21/03/2013 10:47

    Wieder ein intreressanter Einblick in mexikanische Sitten!
    Irgendwelche "Initiationsriten" gibt es ja ziemlich überall, aber bei uns beschränkt sich das ja eher auf Konfirmation, Firmung, Jugendweihe ...
  • LIBOMEDIA 21/03/2013 8:57

    sehr fremd, aber auch sehr interessant.
    Und ein gutes Bild.
  • Clara Hase 20/03/2013 23:51

    Ursula, möglicherweise ist dieses Fest so etwas
    ich vertraue da auch immer ganz auf das Mexiko-Lexikon
    welches da aussagt:

    Geschichte

    Der Ursprung der traditionellen Feier zum 15. Geburtstag findet sich bereits in der präkolumbischen Zeit. Bei den Azteken wurde ein Mädchen und ein Junge mit dem 15. Geburtstag in die Gemeinschaft der Erwachsenen aufgenommen und beide galten ab diesem Tag als heirats- bzw. gebärfähig.

    http://mexiko-lexikon.de/mexiko/index.php?title=Fiesta_de_XV_a%C3%B1os

    Ich war einmal in Campeche in so eine Feier mit dem Kopf hineingeraten - sehr pompös das ganze und das junge Mädel tanzte mit älteren Herren.


    ich kann mir sehr gut vorstellen, das es ein Brauch einfacher Leute war, die dann auch ihr gesamtes Aufgebot an Finanzen und sonstiger Habe in Folge
    war.

    Gibst du mir 7 Kühe bekommst du meine Tochter - so in der Art.

    mal wieder wunderbar Carlos - in derKirche sah ich das Mädel nicht und es sah weitaus jünger aus, als die Person da vorne auf dem Hocker


  • Ursula Elise 20/03/2013 23:01

    Deine Fotos in ihrer Art, ferne und andere Welt zu erklären, ausführlich zu erklären, suchen, soweit ich sehe, in dieser fc ihresgleichen!

    Hast du evtl. auch Fotos, die zeigen, wie vor-christliche religiöse Riten von der Kirche einvernahmt wurden, da sie sie nicht abschaffen konnte?

Informazioni

Sezione
Cartelle Mexiko
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Licenza

Exif

Fotocamera NIKON D80
Obiettivo AF-S VR Micro-Nikkor 105mm f/2.8G IF-ED
Diaframma 8
Tempo di esposizione 0.6
Distanza focale 105.0 mm
ISO 100