Rabenklage
Die Klage des Raben
Gedicht zum Thema Tiere
von Shogun.
Beim lieben Gott beklagte sich
der Rabe: „ Herr, erbarme Dich.
Gib’ mir ‚ne Stimme, die schön klingt,
so herrlich wie die Amsel singt,
nebst einer Sammlung froher Lieder
und auch ein bunteres Gefieder!
Wenn Menschen seh’n mein schwarzes Kleid,
dann denken sie an Tod und Leid,
und wer mein lautes Krächzen hört,
der ist ganz traurig und verstört.
Ich will doch nur, dass man sich freut,
nicht ständig meine Nähe scheut!“
Der Herrgott sprach: „So geht das nicht!
Hör meine Antwort, sie ist schlicht.
Wer glaubt, dass es ihm Unglück bringt,
nur weil ein Rabe krächzt, statt singt,
der ist ja wohl nicht recht gescheit
und tut mir überhaupt nicht leid.
Wenn Menschen abergläubisch sind,
dann ignoriere das geschwind!
Du bist und bleibst, mein lieber Rabe,
so wie ich Dich erschaffen habe!“
Foto: 22. Juni 2008
Link zu Shogun: http://www.keinverlag.de/texte.php?text=301939
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