Raum ist in der kleinsten Hütte
oder
Doing Fine Art in cramped Spaces
;-)
Setup für Fotos von Glaskonturen vor schwarzem Hintergrund:
leuchtende Glaskonturen sind nichts anderes als genau kontrollierte Reflexe. Jeder, der schon mal einen Blitz oder einen Strahler auf ein Glas gerichtet hat, um es zu fotografieren, weiss, wie schwierig die Reflexkontrolle ist. Und dass die Klarheit und Einfachheit der gewünschten Komposition von vielen punktförmigen Reflexen der Lichtquelle manchmal sehr zu wünschen übrig lässt.
Und dass führt im Prinzip auch auf die Lösung. Wir brauchen keine punktförmige Leuchtquelle, wenn wir klare, die Form betonende Reflexe haben wollen, sondern eine streifenförmige Leuchtquelle, die die ganze Höhe (in diesem Fall) oder Länge des zu fotografierenden Objektes abdeckt.
Hier sind beidseitige Konturen gewünscht, also braucht man zu beiden Seiten eine solche Lichtquelle, gerne auch mal Striplight genannt.
Das geht aber auch sehr gut mit einer Softbox, vor der man einen schwarzen Karton oder ein Samttuch anbringt, so das von der ursprünglichen Leuchtfläche nur noch schmale Schlitze zu beiden Seiten überbleiben.
Wichtig ist die ausreichende Grösse der Softbox. Ich hatte eine mit 60cm Kantenlänge. Das hat gerade ausgereicht. Gerne hätte ich auch eine 1m-Softbox genutzt. Denn der Karton, der die Softbox in der Mitte abdeckt, muss so breit sein, dass man seine Objekte davorstellen kann und noch genügend Abdeckung zu beiden Seiten des Sucherbildes besteht, so dass das Licht der Softbox nicht um die Kanten des Hintergrundes herum in das Objektiv strahlt bzw. seitlich den Hintergrund überstrahlt.
Hier ist Fingerspitzengefühl bei der Platzierung der Gläser und Auswahl der Brennweite gefragt. Dieses Problem umgeht man, wenn man tatsächlich zwei separate Striplights hat, die man dann frei nach Gusto positionieren kann. Statt eines Studioblitzes mit Softbox sollten ein, zwei Baustrahler hinter einer weissen Plexiglasscheibe (Achtung: Hitze, nötigen Abstand wahren) auch funktionieren.
Die gewünschten Konturformen (und Reflexe im Wein) bekommt man durch unterschiedliche Abstände vor der Softbox und Aufnahmewinkel (hier ist man bei kleinen Softboxen wieder auf sorgfältiges Repositionieren angewiesen, damit das Gegenlicht nicht den Hintergrund überstrahlt). Reizvoll ist auch die Verwendung nur eines Striplights.
Möchte man auch die Konturen des oberen Glasrandes hervorheben, kann man die oben im Bild rechts gezeigte Variante der Softboxabdeckung ausprobieren: Hier habe ich den Karton von unten in das Feld der Softbox geschoben und so festgeklemmt, dass auch oben Leuchtfläche freiblieb. Den Vergleich der Wirkung sieht man im obigen Bild links unten: Links mit der Lichtfläche wie soeben beschrieben, Rechts nur mit den zwei Lichtflächen links und rechts.
Letzter Hinweis: Da wir hier sowieso nur Konturlinien vor schwarzem Hintergrund aufnehmen wollen, liegt es nahe, den gesamten Raum abzudunkeln. So spiegeln sich nicht andere Objekte des Raumes im Glas.
Dabei könnte auch zusätzlich ein Polfilter ganz nützlich sein, das habe ich aber noch nicht ausprobiert.
ciao, Torsten
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