Reisebericht : Teil 8- "Eine Fotografie nicht primär für die Allgemeinheit“
Reisebericht : Teil 8- "Eine Fotografie nicht primär für die Allgemeinheit“
Dienstag, 5. September 2006
Die vorgenommene Bergwanderung verschiebe ich erneut, die Wetterlage ist zu unsicher um auf das Gletscherplateau des Tungnafellsjökull aufzusteigen.
Wir haben ja Zeit, und die Wetterprognosen für den Mittwoch sind gut.
So fahren wir zuerst Richtung Norden über die Sprengisandur.
Dann weiter via Laugafell in die Piste zur Hütte Ingolfsskali. Hier beginnt die am Nordrand des grossen Gletschers „Hofsjökull“ vorbeiführende Verbindungspiste in die „Kjölur Route“.
Diese Verbindung ist eine sehr spezielle Strecke, entsprechende Warnschilder weisen auf verschiedene Gefahren hin. So auch auf den unberechenbaren Triebsand, und von diesem habe ich einen speziellen Respekt.
Die Wetterlage und auch schon vorgerückte Uhrzeit signalisierte, diese Strecke nicht zu fahren. Vielleicht in rund einer Woche, wenn wir nochmals in diese Region zurückkommen.
So fuhren wir noch die für isländische Verhältnisse kurze Strecke bis zum Gletscher Hofsjökull. Absolut diffuses Licht und aufziehende Nebelschwaden begrüssten uns an der Gletscherzunge.
Wir schalteten einen längeren Fotostopp ein.
Nach einer gewissen Zeit reifte der Entschluss auf das Gletschereis zu treten und einige Höhenmeter aufzusteigen. Interessante Minihügelformationen galt es zu bestaunen und dann auch fotografisch festzuhalten.
Schon bei der Kameraeinstellung ging mir eine in der Ausbildungszeit gehörte Dozentenaussage durch den Kopf.
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"Deine Art der Fotografie ist erst auf dem richtigen Weg, wenn diese nicht mehr primär für die Allgemeinheit dient“
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So entstand obige Fotografie des Gletschers Hofsjökull.
Durch die diffuse und neblige Wetterlage präsentierte sich das Motiv nur in diesen SW Abstufungen.
Auf der Rückfahrt zur Nyidalur Hütte gab es keine erwähnenswerten Vorkommnisse, nur die Scheibenwischer der SI 639 bereiteten Probleme.
Es folgte bereits die dritte Übernachtung in Nyidalur.
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Noch einige Infos zur Fotografie:
Auftrag:
Foto- und Erlebnisreise „Island Hochland“ 2006
Aufnahmedatum:
05.09.2006
Aufnahmeort:
Island / Nordseite des Gletschers „Hofsjökull“, südlich der Hütte Ingolfsskali
Technik:
Digitale Spiegelreflexkamera
Brennweite: 400mm (KB Basis / Faktor x1.5)
Bildausschnitt: Keine Maskierung, also 100% vom Original
Stativ
Bemerkung:
Original Farbdatei, durch die diffuse und neblige Wetterlage präsentierte sich das Motiv in SW.
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Bald folgt Teil 9 „Meine erste Gletscherüberquerung in Island“
Markus A. Bissig
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Link zum den bereits veröffentlichen Teilen des Reiseberichts:
http://home.fotocommunity.de/mabissig/index.php?id=6450&g=238593
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Bei Interesse:
Bildimpressionen und Informationen über meine anstehenden Reisen:
http://home.fotocommunity.de/mabissig/
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Die Informationen können keine Vollständigkeit aufweisen, für ihre Richtigkeit kann keine Haftung übernommen werden.
J. Und J. Mehwald 30/11/2006 20:25
Dann dürfen wir ja hinschauen! :-))Gefällt uns nämlich gut, Deine und die Erklärungen von Dieter Graser haben wir aufmerksam gelesen.
Markus A. Bissig 29/10/2006 18:01
@Dieter Graser
Nach der Rückkehr von einem Arbeitseinsatz im Unterengadin lese ich Deine sehr ausführliche und interessante Beschreibung.
Für Deinen Zeitaufwand ein ganz spezielles Dankeschön!
Einen guten Start in die neue Woche wünscht Dir!
Markus
Dieter Graser 23/10/2006 13:08
Ein wirklich sehr interessantes Bild!Bei den abgebildeten Formen handelt es sich um sog. Ablationskegel (isl.: dríli) und sind reine Schmelzformen des Gletschereises. Sie entstehen wenn Sand, vulkanische Asche oder Moränenmaterial das Eis überdeckt damit isoliert und somit das Abschmelzen ver- (oder zumindest) be-hindert.
Nun haben sich im Eis der großen Gletscher Islands über Jahrhunderte Lagen von vulkanischer Asche (Tephra) wie in einem ein Archiv erhalten. Dies sieht man auch schön an den sattsam abgelichteten Eisbergen des Jökulsárlón. Im Zehrgebiet dieser Gletscher kommen diese alten Ascheschichten wieder zu Tage und können dort sogar größe Flächen Eises bedecken. Die Höhe von solchen Ablationskegel variiert dabei von Dezimetern bis zu mehreren Metern. Manche Exemplare können die Größe eines Einfamilienhauses erreichen.
Ein großes Feld mit Ablationskegeln auf dem Skeiðarárjökull wird von den einheimischen Bergführern "Black Forest" ("Schwarzwald") genannt. Die mehrere Meter hohen Kegel stehen dort teilweise so dicht bei dicht, daß sie ein Durchkommen unmöglich machen und man, wenn man sich hineinwagt, schon nach wenigen Metern die Orientierung verliert.
Dieter
Markus A. Bissig 22/10/2006 13:59
@Frank Auderset
Jannis G.
Jürgen Schäfer
Noch ein nachträgliches Dankeschön für die Anmerkungen.
Die Serie wird in rund zwei Wochen weitergehen.
Herbstliche Grüsse aus Graubünden:
Markus
Jürgen Schäfer 18/10/2006 20:56
Das Foto tut weh !!!(ich bekomme starkes Fernweh)
LG Jürgen :-)
Jannis G. 18/10/2006 19:50
fuer mich ist das ein sehr gutes Foto!Gruesse
Jannis
Frank Auderset 18/10/2006 18:24
1000 kleine Matterhörner ...S/W gefällt mir hier sehr gut.
Deine Texte und Beschreibungen lese ich immer sehr aufmerksam, denn Island steht bei mir auch bald auf meinem Reiseprogramm.
LG Frank
Markus A. Bissig 18/10/2006 17:57
@Annette Arriëns
Ja der Vergleich passt!
@
Farbkasten Fabi
Unzählig viele Pyramiden!
@
Peter Fritschi
Danke!
@
Claudia Termeer
Nein Maulwürfe wird es in dieser rauen Welt kaum geben……
Die Entstehung dieser Hügel kann der Glaziologe genau erklären.
Es sind Eisformationen die mit Flugsand überzogen sind. Der Wind ist für die Formgebung zuständig.
Die kleineren Gebilde sind so zwischen 10 bis 50 Zentimeter hoch. Im Hintergrund sind dann freigelegte Felsen zu erkennen.
Euch allen einen schönen Abend!
Grüsse aus Graubünden:
Markus
C. Termeer - Fotografie 18/10/2006 17:36
Maulwurfshügel??? Nein, die sind runder, glaube ich . Sehr interessant kommt das rüber. Relation wäre interessant. Befinden wir uns in Bodennähe, was ich mal vermute, oder sollte die Szenerie doch größer sein? VG CPeter Fritschi 18/10/2006 17:32
Ist doch immer wieder Spannend was uns die Natur so zu bieten hat. S/W kommt hier wirklich sehr gut rüber. So passts irgendwie noch gut zu den Hügelchen im Hintergrund zusammen.Ist immer wieder interessant Deine Texte zu den Bilder zu lesen. Man erfährt immer sehr viel Hintergrundsinformationen zu den Bildern. Sehr spannend.
LG
aus 7000 im GRischa Land ;-)
Peter
Farbkasten Fabi 18/10/2006 16:44
soviele kleine Pyramiden????super festgehalten
LG Fabi
Annette Snuf 18/10/2006 16:36
das vielleicht nicht, aber es gibt ganz klar einige Komponente Islands wieder, ohne die IS unvorstellbar wäre. Erinnert mich an dieses Bild meiner ersten Islandwinterreise: . Nur waren da noch 2 zusätzliche Elemente: Schnee(sturm) und Nebel ;-)