Relikte des 2. Weltkriegs - Der letzte Königstiger der Ardennenschlacht `44

Relikte des 2. Weltkriegs - Der letzte Königstiger der Ardennenschlacht `44

In La Gleize in Belgien steht der letzte erhaltenen Königstiger der berühmt-berüchtigten Kampfgruppe Peiper. 1944 war Peiper mit seinem Panzerverband durch die amerikanischen Linien vorgedrungen und stiess bis in die Nähe des gigantischen amerikanischen Treibstofflagers bei Francorchamps vor. Eine Eroberung hätte der unter chronischem Treibstoffmangel leidenden deutschen Armee erlaubt, weit über die Maas vorzustossen. In La Gleize jedoch konnten die Amerikaner Peiper zur Schlacht stellen. Der Kampf wog hin und her, am Ende musste sich Peiper zurückziehen, die Übermacht war zu groß, das Depot blieb in US-Hand.

Der Königstiger war nach dem Jagdtiger der schwerste Panzer der deutschen Wehrmacht und unverwundbar im Gefecht mit dem amerikanischen Gegner (meist Sherman). Allerdings benötigte er enorme Mengen Treibstoff und sein zu schwacher Motor hatte häufig technische Defekte. In der Ardennenschlacht verloren beide Seiten jeweils etwa 800 Panzer, wobei die Deutschen etwa die Hälfte ihrer Verluste auf Treibstoffmangel und Defekte zurückzuführen hatten. In diesen Fällen mussten die Panzer meist von der eigenen Crew gesprengt werden.

Der gezeigte Panzer steht vor dem Museum in La Gleize/Belgien. Im Juli 1945 kaufte Madame Genen-Dewez den Panzer von amerikanischen Truppen, die die Überreste der Schlacht beseitigen sollten, für eine Flasche Champagner. 1972 restauriert ist er nun ein Highlight des kleinen Museums in den Ardennen, das definitiv eine Reise wert ist. Interessant ist noch das die zerstörte Mündungsbremse des 88mm Rohrs ersetzt wurde mit der eines Panthers, und zwar des Panthers, der als amerikanischer Panzer M-10 getarnt Skorzenys Sonderbrigade angehörte. Diese Brigade operierte in amerikanischen Uniformen und Gerät hinter den Linien und stiftete erhebliche Verwirrung.