romanische St. Martinskirche, Oberlenningen
Die evangelische Martinskirche ist die älteste Kirche im Lenninger Tal und wohl eine Missionskirche, eine Filiale der Kirchheimer Martinskirche, deren fränkischer Ursprung feststehen dürfte. Ob mit der Kirchengründung der Ort entstanden ist, bleibt fraglich, da der Name Oberlenningen auf alemannische Gründer hinweist.
Kirchengründung und Vorgängerbauten liegen im Dunkeln. Der Charakter der heutigen Kirche wird wesentlich durch die romanische Säulenbasilika des 11. Jahrhunderts bestimmt: die breite Säulenstellung und die schmucklosen Polsterkapitelle fallen aus der deutsch-romanischen Baukunst heraus. Das Kirchenschiff wurde im 14. Jahrhundert mit Fresken ausgemalt, die teilweise wieder freigelegt wurden. Ende des 15. Jahrhunderts wurde ein spätgotischer Chor mit fünfgeschossigem Turm angebaut. Nach der Reformation wurden in die Seitenschiffe große Fenster eingebrochen, um für den evangelischen Predigtgottesdienst den Innenraum heller zu machen. In der Barockzeit erfolgte der Einbau der Orgel und einer einseitigen Empore, ein Rokoko-Orgelprospekt kam später hinzu. Außen an der Kirche erinnert eine Tafel an den Oberlenninger Pfarrer Julius von Jan, der am Bußtag 1938 in seiner Predigt über das Prophetenwort "O Land, Land, Land, höre des Herrn Wort" die Reichspogromnacht verurteilte und dafür ins Gefängnis kam.
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