Schlafplätze gesucht
Waldohreulen nehmen bundesweit in ihrem Bestand stark ab. Hauptursache ist offenbar die zunehmende Verbreitung des Waschbären.
Waldohreulen brüten in der Regel in alten Greifvogel- oder Rabenvogelnestern. Haben die Jungen eine bestimmte Größe erreicht, geht es bei der nächtlichen Fütterung recht laut zu. Für den nachtaktiven Waschbären ein sicheres Zeichen für einen erfolgreichen Beutezug.
Kalte Winter und wenig Mäuse sind weitere Ursachen für den starken Rückgang dieses schönen Vogels. Neben der Brutvogelkartierung sind Zählungen an den winterlichen Tagesruhplätzen eine Möglichkeit um Bestandstrends für diese Art zu dokumentieren.
Wer solch einen Schlafplatz findet, sollte dies einem Ornithologen oder einer NABUgruppe (Google) melden.
Von den Schlafplätzen im SLK, welche ich unter Kontrolle hab, haben alle eine negative Tendenz. Die meisten Tiere findet man noch in Güsten (gestern 17 Exemplare) wo auch dieses Foto entstand.
Ronald Kulb 21/11/2010 21:05
Uwe, ich beneide Dich um diese Aufnahme. Selten, selten.Ich liebe die Natur, besonders die Vogelwelt. Dabei ist das Thema der Waschbären schon eine schwierige Sache. Vor kurzem sah ich einige Kolkraben an einem Kadaver. Als ich näher kam, sah ich einen toten Waschbären. Wenn ich ehrlich bin, habe ich sie so am liebsten.
VG Ronald
Frank-Dieter Peyer 17/11/2010 19:17
Dann hoffe ich mal das die Waschbären trotz ihres putzigen Aussehens eingedämmt bzw. bekämpft werden und solche Fotos nicht zur Seltenheit werden.Uwe Nielitz 17/11/2010 8:45
@ Lilli : Das harte Winter starken Einfluss auf Eulenbestände haben, ist vollkommen richtig. Aber in der Regel gleichen die Übriggebliebenen in den Folgejahren dies mit einer erhöhten Reproduktion wieder aus. So war es bei uns bis Ende der 80iger Jahre. Wir hatten Schlafplätze mit über 100 Tieren..Mit dem vermehrten Auftreten des Waschbären ging es rapide abwärts mit den Eulen. Aber nicht nur Eulen, sondern auch ander Tierarten haben starke Einbußen. So wurde in unserem Landkreis eine Graureiherkolonie von über 100 Paaren durch den Waschbären ausgelöscht. Ein weiteres Beispiel: 75 von mir betreute Nistkästen für Kleinvögel wurden in manschen Jahren zu 100% ausgeräumt. Das Nest wurde direkt aus der Einflugöffnung gezogen. Nur der Waschbär hat anatomisch gesehen, die Fähigkeit mit seinen langen Pfoten dies zu vollbringen.Der Waschbär ist mit Sicherheit für den Rückgang einiger Tierarten verantwortlich. VG uwe
Maike Paulus 16/11/2010 22:38
Hi, im Verwaltungshaus 1 des SLK in Aschersleben gibt es dazu eine Ausstellung:http://www.salzlandkreis.de/salzland/aktuelles/main.htm
Die Eulen muss man erstmal entdecken....wow!
LG
Maike
Klaus Degen 16/11/2010 20:07
Die habe ich bisher nur im Zoo gesehen, obwohl ich auch oft nachtaktiv bin......lg Klaus
Klaus-Peter Oelze 16/11/2010 19:34
Hier in Löderburg gibt es sicher auch noch Schlafplätze. Sollte ich einen Entdecken, bekommst Du Bescheid.LG Klaus-Peter
Lilli Lehmann 16/11/2010 12:58
Hallo Uwe,gibt es denn gesicherte Erkenntnisse, dass der Waschbär die Hauptursache für den Bestandsrückgang der Waldohreulen ist?? Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. UNd wenn dann vielleicht nur in den Gebieten in denen der Waschbär in Massen vorkommt. Ich habe diesen Sommer auch ein Waldohreulennest beobachtet und die Ästllinge später fotografiert. Obwohl diese teilweise ungeschützt auf dem Boden saßen, in niedriger Höhe in Büschen usw. sind sie alle groß geworden. UNd hier gibt es alle Räuber die man sich vorstellen kann - auch Waschbär, Marder, Marderhund, Fuchs usw.
Sicher wird der Waschbär eine Gefahr mehr darstellen. Aber dass er Hauptursache sein soll..???
Meine Feststellung ist die, dass gerade der letzte Winter viele Eulen (auch Schleiereulen) hat verhungern lassen, weil sie nicht mehr ans Futter gekommen sind. Das sind auch die Ergebnisse einer Naturwachtrangerin, die jedes Jahr über ein dutzend Schleiereulennistkästen kontrolliert. UNd dieses Jahr hat sie keine einzige Brut und nur eine lebende Schleiereule vorgefunden !!!
LG Lilli