416 1

lucky pictures


Premium (World), südlich vom Nordpol

schleierhaft

Ich widme dieses Bild dem verstorbenen Robert Enke.
Vieles ging mir seither durch den Kopf. Und ich finde, dieses Bild
drückt einige meiner Gedanken zu Depressivität und Freitod sehr gut aus.
Ich habe selbst vor ein paar Jahren einen sehr guten Freund durch Selbstmord auf dem Bahngleis verloren.
Zunächst scheint es, dass solchermaßen gefährdete Menschen ihre Gefühle sehr gut verschleiern können. In selben Maße erscheint es aber auch, dass wir selbst durch unsere eigenen Schleier, die wir vor uns hertragen, verlernt haben, mehr auf unsere Mitmenschen zu achten und Hinweise zu deuten.
Ein Buchtitel lautet: Die Angst des Tormanns vorm 11meter. (Peter Handke)
Es gibt aber noch eine bedeutend höhere Angst des Versagens.
Psychische Krankheiten in der Öffentlichkeit nicht zugeben zu dürfen.
Keine Schwächen zeigen zu dürfen! Lachend zu Tode betrübt!
Unsere Gesellschaft kennt kein Erbarmen! Fehler werden nicht verziehen!
Aber vielleicht ist es noch nicht zu spät. Vielleicht hat dieser tragische Fall auch eine "gute" Seite. Wir können möglicherweise daraus lernen, nicht vorschnell zu verurteilen, mehr zuzuhören, kurz und gut unsere eigenen Schleier abzunehmen und die Schleier anderer zu erkennen.
Euer Lucky - nur mal so zum Nachdenken.

noch kurz zum Bild: ich hab wieder mal mit Negativeffekt gewerkt und dann noch zusätzlich entfärbt. Zeige Euch vermutlich noch eine andersfärbige Version davon.

Commenti 1

  • Barbara Neider 19/11/2009 8:45

    schöne Einheit von Bild/Bea/Text
    ja - ein viel diskutiertes Thema heutzutage - bei mir im Freundeskreis gibt es ebenfalls zwei Menschen, die unter Depressionen leiden. Wie schwierig das ist, bekommt "man" ja normalerweise gar nicht mit, daher auch das allgemeine Unverständnis
    LG Barbara