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Schlupffehler

Das Foto wurde am 4. Mai 2018 aufgenommen und zeigt ein frisch geschlüpftes Männchen der Kleinen Moosjungfer (Leucorrhinia dubia). Auf dem Bild ist gut zu erkennen, dass der Hinterleib der Libelle stark nach rechts gebogen ist. Außerdem ist der linke Vorderflügel zerknittert. Ich halte das für Schlupffehler, die bei Libellen wohl öfters vorkommen können. Auffällig war, dass ich an dem Tag, an dem ich das Foto aufgenommen habe, mehrere junge Kleine Moosjungfern mit gebogenem Abdomen gesehen habe. Das hatte ich eine Woche vorher an derselben Stelle bei frisch geschlüpften Moosjungfern, wohl Nordische Moosjungfern (Leucorrhina rubicunda), so nicht beobachtet.

Bei der Aufnahme wurde ein Systemblitz mit einer Minisoftbox verwendet. Das Originalbild wurde leicht beschnitten. Tiefen und Lichter wurden bearbeitet.



The dragonfly shown on the photo is a freshly transformed imago of the White-faced Darter (Leucorrhinia dubia). Its abdomen is conspicuously bent in the right direction and the left forewing is crumpled. The day I took this picture I found several young specimens of L. dubia with a slightly deformed abdomen. I think that the damage was caused by problems during the transformation of the nymph into the adult dragonfly.

An external flash and a minisoftbox were used to take this picture. The original photo was slightly cropped. The highlights were darkened and the shadows were brightened up.

Commenti 4

  • sARTorio anna-dora 10/05/2018 6:54

    Eine interessante Beobachtung, Markus! Denkst du nicht, der gebogene Hinterleib und der zerknitterte Vorderflügel werden sich mit der Zeit wieder ausgleichen?
    Auf jeden Fall hast du ein schönes Bild geladen und gut beobachtet!
    Mit herzlichen Grüssen. Anna-Dora
    • Markus Dorka 10/05/2018 14:08

      Dass sich der zerkinitterte Flügel und der verbogene Hinterleib noch ausgleichen kann ich mir gut vorstellen, jedenfalls solange das Außenskelett noch nicht völlig ausgehärtet ist. Ich zeige das Foto und beschreibe den Hintergrund, weil mir bei meinem ersten Besuch an der entsprechenden Stelle keine Libellen mit diesen Defekten aufgefallen sind. Eine Woche später habe ich dann mehrere Tiere mit verbogenem Abdomen gefunden. Tageszeit und Witterung waren an beiden Tagen ähnlich. Und zumindest die Libelle, die ich auf dem Bild "Kleine Moosjungfer - junges Männchen" zeige, ist nicht mehr ganz frisch geschlüpft.
      Natürlich will ich das nicht überinterpretieren. Für einigermaßen sichere Aussagen bräuchte man vermutlich Daten von viel mehr Indivuduen. Am besten von mehreren Gewässern um lokale Besonderheiten auszuschließen und von derselben Art, um unterschiedliche Empfindlichkeiten der Arten auszuschließen. Aber die Beobachtung steht und ich finde sie auffällig genug, um sie hier vorzustellen.
      LG Markus
  • Andreas Kögler 10/05/2018 0:34

    hoffen wir mal, das es nicht die Folgen von den gespritzten Neonicotinoiden sind, die die Tiere unfruchtbar machen ....
    Eigentlich müßte sowas den zuständigen Behörden gemeldet werden ....
    gruß andreas
    • Markus Dorka 10/05/2018 1:12

      Vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich glaube in diesem Fall nicht, dass Spritzmittel in das Gewässer gelangt sind. Schlupffehler treten bei Libellen offenbar immer mal wieder auf. Im letzten Sommer habe ich in demselben Gebiet eine Kleinlibelle mit deformiertem Abdomen gesehen, während die anderen Libellen zahlreich und normal entwickelt waren. Bei den Moosjungfern war es so, dass die Temperaturen zwischen meinen beiden Besuchen an dem Gewässer kurzzeitig gefallen sind. Ich halte es für möglich, dass sich diese Temperaturschwankung negativ auf die Entwicklung der fast schlupfreifen Libellenlarven ausgewirkt haben und Schlupffehler daher gehäuft aufgetreten sind. Leider habe ich weder in meiner Libellenliteratur noch bei meiner Internetrecherche zu diesem Thema viele Informationen gefunden.