Schmetterlinge und glitzernde Perlenketten

Schmetterlinge und glitzernde Perlenketten

Ich weiss gar nicht, wann das mit uns passiert ist. Ich hab den Zeitpunkt verpasst, an dem die Vorahnung an meine Tuer gehaemmert hat. Ich hab sie ueberhoert und so getan, als waere ich nicht zuhause.Und jetzt lieg ich hier, mit deinem Arm um meine Huefte, so schwer, dass ich nicht einschlafen kann. Dein Atem pustet mir eine Haarstraehne ueber meine Nase und es kitzelt, aber ich kann nicht lachen. Was ist da nur passiert, frage ich mich. War es letzte Nacht, oder die davor, oder ist es schon ganz lange so? Die pinken Schmetterlinge in mir, die mich so geblendet und verzaubert haben, sind gen Sueden gezogen und lassen mich hier liegen, mit einem ganz unbewohntem Gefuehl.
Vielleicht sollte ich dich wecken, mit einem Kuss aud deine Nasenspitze, und dir sagen, dass ich mich verlaufen habe. Dass es um mich herum so dunkel ist und es mir Angst macht, weil ich nicht weiss, wo es weitergeht. Vielleicht weinst du und ich kann mir aus deinen Traenen eine Perlenkette basteln, die unbeschreiblich funkelt und glitzert. Oder du drehst dich um und schlaefst weiter, tust wenigstens nur so.
Ich koennte mich auch erdruecken lassen, von deinem Arm. Frueher habe ich das gemocht, dich neben mir zu spueren. Aber jetzt gerade friere ich so. Und du machst nichts. Atmes nur.
Ich koennte die Luft anhalten und abwarten, ob was passiert, du vielleicht aufwachst. Weil dich die Stille so nervoes macht. Du wuerdest krank werden vor Sorge und ich koennte mir sicher sein, dass es uns morgen noch gibt.
Oh, ich moechte bitte ein bisschen Liebe zurueck. Eine Anzeige koennte ich aufsetzen. Oder die Liebe bei der Polizei als vermisst melden. Vielleicht wuerden die mich auslachen. Oder bemitleiden. Aber irgendetwas muss ich jetzt machen, sonst zerspringt mein Verstand.
Ich werde dir das auf den Arm schreiben, Du Fehlst Mir, und dann gehen, durch die Nacht. Atmend, und mit einer unbeschreiblich funkelnden Perlenkette. Dunkel ist es da draussen auch, aber vielleicht fange ich irgendwo einen der Schmetterlinge wieder ein.


a.