Schrank mit Bauernmalerei aus Bayern

Schrank mit Bauernmalerei aus Bayern

Diese handbemalten Schränke bildeten häufig das Brautgeschenk an die Tochter und beinhaltete die sogenannte Brautwäsche, die als Mitgift mit in die Ehe gebracht wurde. In den armen ländlichen Regionen wurde dieses als ein kostbarer Schatz angesehen und häufig mit gr0ßem Stolz an die nächste Generation weiter vererbt.
Die Qualität der Möbel hing oft mit dem sozialen Stand der Besitzer zusammen. Zu Hochzeiten oder anderen Festlichkeiten wurden Schränke, Brautbetten oder Truhen bestellt, um diese mit wundervollen Genrebildern, Portraits oder Heiligenfiguren zu bemalen. Auch die vier Jahreszeiten waren ein beliebtes Motiv.

Einen weiten Raum nehmen die Blumen mit ihrem symbolischen Charakter in der Bauernmalerei ein. Die Rose, wohl die beliebteste Blume in der Malerei, verkörpert die Liebe. Symbol für Wachstum und Fruchtbarkeit ist der Lebensbaum, die Traube steht für das Blut Christi und die Lilie symbolisiert die Reinheit.
Auch die einfachen Schreiner auf dem Lande verzierten ihre selbst gefertigten Schränke, Truhen und Wiegen vorwiegend mit Blumen aus Bauerngärten, meist verbunden mit Blattranken und Vögeln.

Blau und Rot waren dabei die beliebtesten Farben, hieß es doch schon im Volksmund: "Blau und Rot sind Bauernmod." Damals wanderten noch Hausierer von Dorf zu Dorf und boten ihre Waren an.
Diese Möbel waren und sind in Bayern und im Eichsfeld sehr verbreitet.