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Schwein in der Mast, auf Vollspaltenboden [zum Hindurchkoten und -urinieren]

Schwein in der Mast, auf Vollspaltenboden [zum Hindurchkoten und -urinieren]

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De Ghe


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Schwein in der Mast, auf Vollspaltenboden [zum Hindurchkoten und -urinieren]

"Die Würde des Schweins ist unantastbar", so steht es in einem Lied von Reinhard May. Vielmehr aber hat es den Anschein, dass das Recht des Schweins auf Selbstbestimmung für den Menschen nichtexistent ist. Warum? Gründe gibt es viele. Wahrlich, Gründe gibt es mehr als genug. Im Gegensatz dazu ist aber keiner dieser Gründe für das leidende Tier ansich nachvollziehbar. Selbst wenn das benutzte Tier verstünde, wovon so viele Menschen sprechen... aus der Sicht des ausgenutzten Individuums wäre kein Grund gut genug, um sich selbst widerwärtig behandeln zu lassen, um sich dem Tod freiwillig hinzugeben und danach sauber in Stücke geschnitten auf dem Teller zu landen. Denn nicht zuletzt in diesem Punkt ähnelt das Schwein in grundsätzlicher Form dem Menschen. Das eigene Interesse auf Leidvermeidung und der Drang zur Selbstbestimmung ist ein innewohnendes Streben aller Lebewesen in der Natur. Auch wenn dies für viele Menschen kein Grund ist, sich selbst zu ändern, so ändert diese Einsicht doch die selbstverständliche Verantwortlichkeit in unserer Kultur.

Weitere Fotos aus der Bilderserie [16 Bilder]: http://www.soylent-network.com/doku/01spaltenboden.htm

Commenti 5

  • Kerl Marx 18/01/2004 18:25

    Eine Gesellschaft, die die Kreatur mißachtet, nennt man dekadent, sie behandelt sich selber mißachtend und würdelos und ist dem Untergang verpflichtet.
  • De Ghe 17/01/2004 22:58

    Moderne Naturverbundenheit schließt Mitgefühl gegenüber den ausgenutzten Tieren wahrscheinlich ebensowenig aus, so wie die Benutzung eines Computers durch eine gefühlte Naturverbundenheit nicht unmöglich ist. Will damit sagen: auch wenn wir uns als ursprüngliche Elemente der Natur definieren, so ist ein Trend hin zum kulturellen Handeln unübersehbar, wahrscheinlich sogar unumkehrbar. Und das schließt das moralische Verhältnis zu anderen Tieren mit ein.

    Die Rechtfertigung, mit der man Tiere heutzutage tötet, bezieht sich oftmals auf unseren natürlichen Ursprung. Ohne Zweifel, der Mensch war bislang alles andere als ein Fleischverächter. Und dennoch, wir entfernen uns als zivilisationsbedingte Gesellschaft zunehmend von prähistorischen Standpunkten. Das betrifft in hohem Maße auch unsere ethisch-moralischen Vorstellungen. Die deinige kann ich vermutlich ebenso nachvollziehen, wie du meine. Der Unterschied liegt sowohl in unserem grundsätzlichen Entschluss als auch in der daraus folgenden Konsequenz. Genau diese Linie verläuft inmitten unserer Gesellschaft. Wohin sich diese bewegt ist ungewiss.

    Ich persönlich will versuchen, etwas zu bewegen, damit Bilder wie das oben gezeigte und andere Misshandlungen in Zukunft der Vergangenheit angehören. Dabei spielt die freie Entscheidung für mich eine bedeutende Rolle. Denn nur so, so meine ich, ist eine Ethik stabil genug, um von notwendiger Dauer sein zu können.

    MfG
    Dirk
  • Antje Görtler 17/01/2004 22:05

    Als naturverbundener Mensch sehe ich die Sache wahrscheinlich etwas anders als Du. Ich habe keine Probleme damit ein Tier zu töten um es zu essen. Und es beruhigt mich wirklich, wenn es zuvor "erträglich" gehalten und schmerzfrei getötet wird. In freier Wildbahn läuft das genauso. Ich aktzeptiere aber auch Deine Meinung, kann mich ihr nur nicht so ganz anschließen.
    LG Antje
    Nachtrag: Bin gerade Deinem Link gefolgt. Das Bioschwein wurde doch wirklich schnell getötet, was danach mit dem Kadaver geschieht, kann ich aus Tierschutzsicht nicht verwerflich finden.
  • De Ghe 17/01/2004 21:23

    @Barbara: danke

    @Antje: kann Schweinehaltung würdig sein? Besteht nicht immer die gleiche Absicht? Das gleiche Ziel? Die Intention der Nutztierhaltung entzieht sich als Methode schließlich den Inbegriff von Würde.

    Einige "Haltungsformen" können für die Tiere erträglicher sein als andere, zweifellos. Würdig, oder besser artgerecht, ist nur die Form der unbestimmten Freiheit. Sozusagen eine Form der Nutzlosigkeit für den Menschen. Doch das ist eben das, was der Mensch nicht will. Er will das Tier für sich, und nicht um des Tieres Willen.

    Wenn man sich mit anderen Menschen über das Thema unterhält, dann schränken sich viele sofort ein: „Die konventionelle Massentierhaltung ist doch das Schlechte an der ganzen Sache. Wenn die Tiere “artgerecht” auf Wiesen gehalten werden, dann ist doch alles in Ordnung.” Aber ist das wirklich so? Handeln wir überhaupt moralisch nachvollziehbar, wenn wir Tiere zärtlich streicheln während wir sie ausnutzen? Wenn wir sie abends im Stall in den Schlaf singen oder sie vor dem Töten und Schlachten sanft auf die Stirn küssen? „Ein Tier halten, um es zu benutzen, um es aufzuessen, ist ein Verrat!” Denn genau an dem Punkt, wo wir Tiere als Lebewesen mit Bedürftnissen und Ansprüchen anerkennen, wo wir sie vielmehr gut und nicht mehr schlecht behandeln wollen, genau an dieser Stelle ist die Motivation hin zur gerechten Behandlung den Motiven der Nutzung und der Tötung entgegengesetzt. An dieser entscheidenden Stelle, wo wir Menschen Mitgefühl und Ethik auf Lebewesen anwenden wollen, dort soll es uns egal sein, das wir die Tiere benutzen und schließlich töten, wenn sich der Aufwand nichtmehr rentiert? Oder sollen wir warten, bis die Tiere eines natürlichen Todes sterben? Wie lässt sich dieser Widerspruch mit unserem Handeln vereinbaren?

    Unser Verhältnis zu Schwein und Rind ähnelt asiatischen Verhältnissen zu Hund und Katze. Kulturell sind es einfach nur Tiere, die gegessen werden. Wo also ist der Unterschied, ob Hund oder Katze, ob Schwein oder Rind dem gewaltsamen Tod im Schlachthaus entgegenleben?

    "Bioschweine" leben größtenteils befreiter als konventionelle Mastschweine. Zweck, Wert und Schicksal sind allerdings deckungsgleich. Geht es nicht auch ohne? Wenn sich die Gesellschaft freiwillig davon entwöhnt hat, dann will sie keine Tiere mehr an sich verschwenden, weil es ethisch logisch ist, die Vorstellung von Respekt auf Lebewesen mit gleichen Bedürftnissen zu übertragen.

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    Bioschwein-Schlachtung [49 Bilder]: http://www.soylent-network.com/doku/01bioschlacht.htm
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    ökologischer Landbau (Negativbeispiel) [15 Bilder]: http://www.soylent-network.com/doku/02biohof.htm
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    "Die Grausamkeit gegen die Tiere ist der Pflicht des Menschen gegen sich selbst entgegengesetzt." (Immanuel Kant)
  • Antje Görtler 17/01/2004 20:27

    Gut, daß Du diese unwürdige Schweinehaltung zeigst. Vielleicht wird der eine oder andere etwas kritischer beim Fleischkauf. Es geht nämlich auch anders, ist nur etwas teurer. Dafür schmeckt das Fleisch aber auch besser.
    LG Antje