Scylla
Clown-Fangschreckenkrebs (Odontodactylus scyllarus), im Englischen auch Gottesanbeter-Krebse genannt, mit Eiern.
Diese Tiere sind die perfekten Räuber und weisen viele verblüffende Eigenschaften auf. So verfügen sie z.B. über jede Menge Arme und Beine - aber nicht irgendwelche. Die zwei vorderen Arme (Maxillipeden) sind gewaltige Fangwerkzeuge mit verdickten Keulen an den Enden, denen der "Schmetterer" seinen Namen verdankt.
Ähnlich wie die Gottesanbeterinnen trägt der Krebs sie meist am Vorderkörper angelegt, von wo aus sie blitzartig hervorschnellen können. Der Krebs betäubt damit seine Beute.
Die drei folgenden Paare dienen als Fangarme. Sie sind mit Stacheln und Scheren bestückt und können die Beute festhalten, aufspießen und zum Mund führen. Wie man hier sieht, kann aber auch der Nachwuchs damit liebevoll behütet werden. Die Weibchen verkitten mehrere zehntausend Eier und tragen diese zehn Wochen mit sich herum.
Noch ungewöhnlicher sind allerdings ihre Wahrnehmungsorgane.
Die auf hohen Stielaugen platzierten Linsen sind nicht nur sehr zahlreich (10.000) - sie können auch 3 Bilder gleichzeitig abliefern.
Dem Krebs ist es also möglich, aus 6 verschiedenen Perspektiven zu beobachten. Neben 100.000 Farben können sie auch UV-Licht und polarisiertes Licht wahrnehmen. Mit einem Querband, das über seine Augen läuft, kann der Krebs sein Opfer "abtasten" und die Entfernung genau bestimmen. Mit einem zweiten Analysator zieht er dann Rasterlinien, wie beim Fadenkreuz eines Gewehres. [Meerwasserlexikon]
Mit dem stark ausgeprägten Hinterleib, katapultiert sich der Fangschreckenkrebs aus seiner Höhle heraus bis zu 1m nach vorne, wobei er unter Wasser den ungeschlagenen Geschwindigkeitsrekord hält: bis zu 23m pro Sekunde (entspricht 85 Km/h)!
Die Krebse verhaken hierfür Teile ihres Exoskeletts, spannen die starken Muskeln an und lassen sodann die Fangarme in einer explosionsartigen Bewegung vorschnellen. Ein menschlicher Lidschlag dauert etwa 40 mal so lange wie dieser Beinschlag. Dieser Schlag ist somit der schnellste in der Natur. Er erreicht die Wucht einer Pistolenkugel - und das im Wasser. [Wikipedia]
Anilao, Philippinen, Dezember/Januar 2019/20.
Olympus OM-D E-M5 Mk. II, 60er Makro M.Zuiko 1:2,8
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JOKIST 27/04/2024 22:17
Das Niveau deiner gezeigten Bilder ist eindrucksvoll hochIngrid und Hans
L.O. Michaelis 08/08/2020 19:22
Platz 5 im Monatswettbewerb Juli der Zeitschrift Tauchen!!!Da freue ich mich über die Veröffentlichung im aktuellen Heft!
polycera 07/08/2020 11:26
Gratulation zum 5. Platz in der tauchen 9/20!LG Detlev
spBiggi 11/06/2020 13:18
Kaum zu glauben, was es nicht alles da unter dem Wasssrspiegel gibt.. so tolle Farbenpracht!Grüße
Tobila... Toni Bischof Ladir 12/04/2020 17:18
Beinahe völlig perfekt freigestellt in ihrer Nische drinn.Dadurch heben sich die Farben fantastisch schön ab...
und die Schärfe ist auch der Knaller!!
Volltreffer... LG Tobila
Ralf Rickert 01/04/2020 18:37
Top Schärfe und super Farben. Und einen schönen Rahmen so im Loch. VG RalfNaturphotographie - Heike Lorbeer 30/03/2020 15:32
Ein wunderschönes Tier mit seinem bizarren Aussehen und den herrlichen Farben. Für mich immer wieder unglaublich wie man so gut unter Wasser fotografieren kann! Top!LG Heike
Kerstin Püttmann 29/03/2020 20:56
Das sieht ja unglaublich faszinierend aus war der in Wirklichkeit so bunt? Total beeindruckendKerstin
Elke 29/03/2020 7:01
Ein schillerndes Wesen aus der UW-Welt. Aber der Schein trügt ja etwas, wenn dieser gefährlicheRäuber so blitzartig seine Beute überwältigt. Über diese hochentwickelten Stilaugen kann man nur staunen. Tolle Schärfe und Farben - bin begeistert von deiner Fangschrecke. LGEConny Müller 28/03/2020 8:34
Da ist ja mein Lieblings-Krabbel-Farbenflash! ... und dazu ist er total genial.Der tut heute morgen so was von gut und zeigt mir, dass wir Menschen alles andere als perfekt sind..........
Die Augenlinsen wären doch eine Irre Innovation für neue Fototechniken und die liebevollen Fangzangen täten den z.Zt. reichlich gebeutelten Eltern gut.
Ich grüße Dich ganz herzlich und bleibt Ihr beiden bitte gesund.
GLG Conny
sitagita 25/03/2020 21:47
Wow,- so viele Eier. Sicher kommt bald die Zeit, wenn diese losgelassen werden und die männlichen Krebse ihre "Zutat" dazugeben. Gleichzeitig dient diese Art der Fortpflanzung als Nahrung für viele andere Lebewesen. Sehr schön bunt ist er.LG Brigitte
Karl Böttger 25/03/2020 15:30
Fantastisch fotografiert und erklärt. Ganz große Klasse.LG Karl
Frank Ebert 24/03/2020 19:34
Von deinem Bild bin ja bereits total fasziniert, doch nach dem lesen deines Begleittextesbin ich mehr als erstaunt welch wunderwerke die Natur hervorbringt.
In Wort und Bild sehr interessant, bitte mehr davon.
LG Frank
Reto Aebi 24/03/2020 15:10
Das schwarze Loch gibt ihm den schönen, farbigen Auftritt den er verdient... Du hast das Licht optimal geführt. Das Gelege ist das i-Tüpfelchen... Sehr gut gemacht!LG Reto
Unterwasser Frank 24/03/2020 14:36
Hallo LarsSuper geworden alle Farben des Regenbogens vereint
Macht Spaß anzuschauen
LG Frank