Seelenruhe

Nepal. Einige Tage verbrachten wir in Manang, was wir nach einer sehr langen Fahrt mit dem Jeep durch die Kurvenreiche Bergregion des Himalaya Gebirges erreichten.

Das kleine Dorf Manang ist Autofrei. Hier und da sieht man mal ein kleines Moepd oder mal ein Fahrrad. Hier scheint die Zeit stehen geblieben, alles ist sehr ursprünglich erhalten und wirkt ganz im Charme vergangenen Zeiten, Hunderte von Jahren zurück. Von Manang (31519m) aus, gehen die Bergbesteigungen los, die ohne die Scherpas nicht möglich wären. Es ist ein wichtiger Etappenort der Trekkingroute Annapurna Circuit.

Das Dorf ist eine mehrere hundert Jahre alte Handelsstation. Im Laufe der Zeit entstanden um sie herum gut gepflegte Versorgungspfade, die das Manang-Tal mit den Tälern des Kali Gandaki und Manaslu verbinden. Mit Besisahar ist Manang durch eine unbefestigte, teilweise sehr abenteuerlich angelegte Straße verbunden. Ein großer Teil der benötigten Güter wird aber wie in alter Zeit mit Maultieren, Yaks oder Trägern transportiert. 2,5 km östlich des Dorfes befindet sich kleine Flughafen Manang sowie im Ort ein auf die Untersuchung der Höhenkrankheit spezialisiertes medizinisches Zentrum ( Danke an Wikipedia ).

Ende Oktober herrschen hier schon Tagsüber kalte Temperaturen, die Nachts noch weiter absinken. An Heizungen oder elektrischen Wärmequellen ist hier nicht zu denken. Óbwohl meist gut eingepackt bedarf es zusätzlicher offener Feuerstellen, was in frostigen Zeiten die nötige Wärme liefert.

Über den Tag, wenn die Sonne scheint, ist es recht angenehm. Sobald sie jedoch verschwunden ist, wird es plötzlich frisch. Der Wind nimmt abends zu und bringt zusätzliche Kälte mit sich. Die hiesige Bevölkerung scheint da abgehärter zu sein. So sah in diesen älteren Herrn dort schon vor Stunden auf der Bank sitzen. Er saß dort unbewegt und Sill und ließ seine Gebetskette immer wieder durch seine Hand wandern. Die Gebetskette wird auch Mala genannt. Die buddhistische Mala besitzt 108 Perlen/Samen und symbolisiert die 108 gesammelten Bände der Lehre Buddhas (Danke an Wikipedia).

Als ich nach einigen Stunden wieder dort vorbeikam, saß er immer noch da, in aller Seelenruhe, unverändert, mit der Mala in seiner Hand. Nun konnte ich nicht anders und deutete ihm fragend zu, ob ich ihn wohl Fotografieren dürfte. Sein freundliches Einverständnis machte dieses Bild möglich.

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