Sehr selten, stark gefährdet: Hochmoor-Perlmuttfalter
Auch wenn der Hochmoor-Perlmuttfalter (oder Hochmoor-Scheckenfalter, Boloria aquilonaris) mit anderen Perlmuttfalter verwechselt werden kann, sollte man ihn am Lebensraum erkennen können. Denn sein Habitat sind die Regenmoore (Hochmoore, Kesselmoore, seltener Zwischenmoore), in denen die Gewöhnliche Moosbeere (Vaccinium oxycoccus) wächst, die obligate Nahrungspflanze der Raupe. Das bedeutet freilich nicht, dass überall dort, wo die Moosbeere vorkommt, auch der Edelfalter zu finden wäre.
Der Schmetterling ist wegen seiner Bindung an zumindest nicht vollständig entwässerte Regenmoore in seinem gesamten Areal, das von Westeuropa nördlich der Alpen bis nach Zentralasien und nördlich bis weit über den Polarkreis reicht, gefährdet. In Mitteleuropa, wo er als boreoalpine, kaltstenotherme Art in den Tieflagen unter 400 m ein Eiszeitrelikt (Postglazialrelikt) ist, gehen seine Bestände sowohl kurz- als auch langfristig stark zurück, weshalb er in der aktuellen Roten Liste Deutschland (2011) als stark gefährdet geführt wird. In Skandinavien tritt er weit häufiger in Erscheinung und ist dort sogar weitgehend ungefährdet. Die Verantwortlichkeit Deutschlands für den Erhalt dieser Art ist in diesem Zusammenhang nicht bewertet worden, obwohl gerade Deutschland im geographischen Zentrum seiner europäischen Verbreitung liegt.
Unmittelbar nach dem Schlüpfen der Raupe im August tritt sie in ihre Dormanzphase ein und überwintert, ohne vorher Nahrung zu sich genommen zu haben. Im kommenden Frühjahr frisst sie an den jungen Blättern und Triebspitzen der Moosbeere, meidet jedoch ältere Blätter und Triebe. Ende Mai verpuppt sie sich, ihre Flugzeit reicht von Mitte Juni bis weit in den August; in den subalpinen Höhen sind die Zeiten um mehrere Wochen verschoben. Für die nördlichen Arealteile gibt es Hinweise auf eine gelegentlich zweimalige Überwinterung der Raupen.
Butterfly Peter 02/07/2023 14:08
Naja, mit zwei hochalpinen Verwandten kann man ihn verwechseln, im Flachland ist die Bestimmung durch die Flügelunterseite nicht so schwer.VG
Peter