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seit über 1700 Jahren...

seit über 1700 Jahren...

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anne47


Premium (World), Köln

seit über 1700 Jahren...

genau seit dem Jahr 321, ist jüdisches Leben in Köln dokumentiert, fast so lang wie es die Stadt Köln gibt.
Die jüdische Gemeinde hier gilt als die älteste jüdische Gemeinde nördlich der Alpen.
Nicht nur die Römer und die Franzosen haben demnach die Geschichte Kölns mitgeprägt, sondern
vor allem auch die Juden.

Ein kaiserliches Dekret aus dem Jahre 321 von König Konstantin ist im Codex Theodosianus überliefert und gibt Auskunft über die Rechte von Juden und Christen im gesellschaftlichen Leben.

"Für die Berufung in ein städtisches Amt waren Grundbesitz und ein gewisses Ansehen der Person Voraussetzung. Juden war jedoch der Zugang zu öffentlichen Ämtern verwehrt. Zwar war ihre Religion als religio licita (erlaubte Religion) anerkannt, gleichzeitig waren sie damit jedoch vom Kaiseropfer und den Opfern an die römischen Staatsgötter befreit. {---]
So gilt das an den Kölner Stadtrat ergangene Dekret Kaiser Konstantins des Jahres 321, das auch Juden die Berufung in die „curia“ erlaubte, bzw. diese nötigenfalls auch gegen ihren Willen in die Pflicht nahm, als frühester Beleg für die Existenz einer jüdischen Gemeinde in der Stadt Köln."
https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdische_Geschichte_in_K%C3%B6ln

In dieser langen gemeinsamen Geschichte, gab es immer wieder blühende Zeiten, in denen das Zusammenleben von Juden und Christen funktionierte und ein kultureller Austausch möglich war. In Köln existiert eine der umfangreichsten jüdischen Bibliotheken des Mittelalters. Im Mittelalter gab es in Köln mehrere jüdische Gemeinden, Synagogen, Mikwen, Schulen, Hospize und Begräbnisstätten.
Allerdings ist die jüdische Geschichte auch gezeichnet von vielen Pogromen und Vertreibungen. Ein Grund dafür könnte das sog. "Kölner Judenprivileg" gewesen sein, ein in eine Steinplatte gehauenes Privileg für die jüdische Bevölkerung der Erzdiözese Köln aus dem Jahr 1266, die im Kölner Dom zu sehen ist. Erzbischof Engelbert II. von Falkenburg beurkundete auf diese Weise das Friedhofs- und Bestattungsrecht, günstige Zollbestimmungen und das Geldleihmonopol der Juden in Köln. Seit 1266 hatten in Köln ausschließlich die Juden das Privileg, Geld zu verleihen. Durch diese weitgreifende Förderung jüdischer Wirtschaftstätigkeit wurden die Juden die wichtigsten Finanziers des Kölner Erzbistums. Der Zutritt zu Handwerksberufen war den Juden ja verboten, also wurden sie vor allem in Bankgeschäften erfolgreich, was ihnen heute oft noch vorgeworfen wird. Auch Adolf Hitler führte immer wieder die Begriffe des "internationalen Finanzjudentums" und der "jüdisch-bolschewistischen Verschwörung" an, die seine antijüdische Politik rechfertigen sollten.
Tatsache ist, dass unsere deutsche Kultur, unsere Sprache, die Wissenschaft, Kunst, Musik und nicht zuletzt unser Wohlstand das Resultat der über Jahrhunderte bestehender Koexistenz von Juden und Christen wiederspiegelt

der Davidstern
der Davidstern
anne47
Jüdischer Friedhof
Jüdischer Friedhof
anne47
die Zündorfer Synagoge
die Zündorfer Synagoge
anne47


https://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge_K%C3%B6ln

https://www.lvr.de/de/nav_main/derlvr/presse_1/pressemeldungen/press_report_268549.jsp

Commenti 10

  • W.H. Baumann 21/02/2021 18:09

    Eine feine Präsentation und gut kommentiert. Jüdische Bürger wurden von unseren Markgrafen hier gerne gesehen und regional angesiedelt. Zu Zeiten Julius Streichers und seinem verachtenswertem "Stürmer" wurden sie verteufelt und zu "Giftpilzen".
    https://de.wikipedia.org/wiki/Der_St%C3%BCrmer
    LG Werner
  • smokeonthewater 20/02/2021 1:21

    Und immer noch oder schon wieder können sich die Juden in Deutschland nicht sicher fühlen.
    LG Dieter
  • Rubie 20/02/2021 0:16

    Sehr schöne Synagoge und deine Info sehr aufschlussreich  .LGrubie
  • homwico 19/02/2021 18:33

    Ein prima Blick auf die Synagoge und wie in vielen anderen Städten auch ein sehr ähnliche Geschichte.
    LG homwico
  • Günter Walther 19/02/2021 17:54

    Sehr gutes Foto mit informativen Text über das Judentum.
    MfG Günter
    Ein jüdisches Gotteshaus
    Ein jüdisches Gotteshaus
    Günter Walther
  • oilhillpitter 19/02/2021 15:27

    Es ist leider so, wenn ein Sündenbock gebraucht wird, scheint sich der Jude dafür am besten zu eignen. Das war schon immer so und nicht nur in Deutschland. 
    Eigenartigerweise ist es oft so dass die, welche was gegen Juden haben, gar nichts über Juden wissen.
    • anne47 19/02/2021 16:07

      genau so ist es und das ist mit ein Grund, warum ich mich dieses Themas immer wieder annehme. Nach 2000jähriger Judenverfolgung könnte man langsam mal einen anderen Weg einschlagen
    • oilhillpitter 19/02/2021 17:44

      Ich wünsche dir da alles Glück, allein mir fehlt der Glaube.
      Dass sich der Judenhass wieder ausbreitet liegt daran dass die Vergangenheit so weit zurück liegt. Da sind diese Vorkommnisse wie von einer anderen Welt. Sowas gab es nur im Kino.
      Jahrelang hat sich dieser Hass gegen Gastarbeiter, Italiener, Jugoslawier, später noch die Griechen, und dann letztendlich gegen die Türken, Muslime entladen. Und heute sind es wieder die Juden.
      Und wir sind da nicht alleine. Die hier genannten mischen schön mit. Und auch in anderen europäischen Länder sieht das nicht besser aus. Viele die nach dem 2. Weltkrieg auf die Deutschen geschimpft haben waren auch nicht besser. Ich habe mal unter einem Holländischen Geschäftsführer gearbeitet. Der erzählte offen auf einer Betriebsfeier Judenwitze. Und zwar von den bösen. Da sind Einigen die Gesichtszüge entgleist. Das ist schon 20 Jahre her. 
       Jüdische Witze, jüdischen Humor liebe ich. Habe mal eine zeitlang mit einem Rabbi zu tun gehabt, der kam immer zur Kontrolle ob wir seine Produkte kosher abfüllten.
      Mit ihm habe ich immer jüdische Witze ausgetauscht. Das war dann immer ein lustiger Tag.
      In einem waren wir uns immer einig. Gegen sowas wie Rassismus hilft nur eines. Bildung. Rassisten sind fast immer dumm. Ihnen fehlt die Bildung andere zu verstehen. Darum kannst du noch so viele Ding verbieten. Das hilft nicht.
      Alle sollten Zugang zu Bildung haben.
    • anne47 19/02/2021 18:38

      Der Mensch sucht immer nach einfachen Erklärungen für alles was er nicht versteht. Bildung ist sicher sehr wichtig, aber du siehst ja, auch in heutiger Zeit gibt es genügend "Besserwisser" und Verbreiter von rassistischen Parolen, die durchaus gebildet sind. Wie du oben schon erwähntest, kennen die meisten überhaupt keine Juden, sondern plappern das nach, was in der Nazizeit und auch davor an Hetze verbreitet wurde. Oftmals sind es Leute, die einfach nur provozieren wollen und dieses Thema als Reizthema verwenden, um sich interessant zu machen. Viele sind auch eher gegen Israel eingestellt und übertragen ihre Antipathie auf hier lebende Juden, die oftmals mit israelischer Politik überhaupt nichts zu tun haben.
      Wir dürfen nur nicht zulassen, dass diese Leute ihre Hassparolen oder widerlichen Witze verbreiten, ohne dass sich Widerstand regt. Man muss ihnen immer wieder die Grenzen aufweisen, Das gilt auch bei Rassismus gegen andere Nationalitäten, wie der Vorfall in Hanau ja auch zeigt, der sich heute jährt.
  • Fotobock 19/02/2021 13:55

    Herrliche Architektur und ein Zeitdokument. lg Barbara