Semeru 3676 m, Java

Semeru 3676 m, Java

So, nun habe ich mir einen Scanner angeschafft!

1999: Die erste Spiegelreflexkamera im Gepäck, reise ich für unbestimmte Zeit nach Asien. Erste Station: Indonesien

Vom Vulkan Bromo her ziehen ein italienischer Reisepartner und ich stundenlang durch die Bambuswälder, zelten einmal und erreichen am nächsten Morgen früh den Gipfel eines der aktivsten Vulkane Javas. Eine Gruppe von indonesischen Studenten quält sich mit uns den steilen Hang hinauf. Die Frauen sind eher oben als die Männer, weil diese so viel rauchen, dass ihre Lungen jetzt pfeifen.
Weit unter uns glitzert das Meer, die Fernsicht ist enorm, auf Bromo, die Wälder dazwischen. Wir könnten immer so schauen. Alle 20-30 Minuten entströmt dem friedlichen Ungeheuer eine kleinere Aschewolke.
Dann herrscht untypisch lange, über eine Stunde, Ruhe. Mehrere laute Knalls wecken uns aus der Versunkenheit. Nichts zu sehen. Dann aber wächst lautlos ein riesiger Rauchpilz hinter der Kuppe, der sich unentwegt vergrössert. Wallende Ascheschwaden wälzen sich übereinander, faszinierend schön finden wir das, bis uns klar wird, dass der Ascheregen gerade zu uns hinüber zieht. Wir rennen um unser Leben. Am Abhang angelangt, wird uns bewusst, dass wir diesen niemals runterrennen können, ohne uns gleich auf den ersten Metern die Beine zu brechen. Wir starren einfach in die schwarzen Wogen, der Pilzkopf ist schon über uns, da dreht der Wind und mit ihm die Aschewolke.