SG 38
Der SG38 ist die gebräuchliche Kurzform von Schulgleiter 38, wobei die 38 für das Einführungsjahr 1938 steht. Eigentlich steht SG für den Konstrukteur Schneider und den Ort Grunau(Polen). Dieser Segelgleiter wurde im Nazideutschland sehr oft in Fliegergruppen nachgebaut. Die damals verfügbaren Materialien reichten aus, um einen sehr robusten Schulungsgleiter herzustellen. Er fliegt als Hochdecker eigenstabil und hat eine geometrische Schränkung in den Querrudern die für ein gutmütiges Überziehverhalten sorgen.
Gestartet wird der SG38 per Schlepp, Winde oder per Gummiseil. Die D-7052 gehört dem OSC auf der Wasserkuppe und wird fast ausschliesslich per Gummiseilstart in die Luft katapultiert. Die Startmannschaft, welche außer dem Piloten erforderlich ist besteht aus 2 x mind. 8 Läufern( die Gummihunde) und 3 Helfern, die das Flugzeug hinten festhalten. Der Startleiter ruft lauthals die Kommandos wie Seil spannen, weiter laufen, rennen. Im richtigen Moment lassen die 3 Helfer das Halteseil hinten los und der SG38 rauscht ab. Ein Gleitflug dauert typischerweise max. 30 sec und dann rollt auch schon der Traktor los um den Flieger zum Startplatz zurückzuholen. Die Spannweite ist mit 10,4 Meter recht gering und die Gleitzahl (ein Wert für die Leistungsfähigkeit eines Seglers) wird im Fliegerjargon spaßeshalber mit dem Werfen eines Backsteins verglichen.
Dieter Golland 24/10/2023 22:09
Schön eingefangen.Gruß Dieter