Shah-e Sende

Shah-e Sende, die berühmte Gräberstrasse, nicht nur ein Mausoleum, sondern eine ganze Straße von Grabbauten – eine Nekropole, eine Stadt der Toten - liegt im Norden Samarkands am Abhang des Hügels von Afrasiab.

Shah-e Sende bedeutet wörtlich: der lebende Schah. Als Wallfahrtsstätte, deren Betreten noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts Andersgläubigen verboten war, ist diese Gräberstadt weit über die Grenzen Samarkands bekannt.

Shah-e Sende war schon lange vor der Mongolenzeit ein Wallfahrtsort, da sich hier das Grab des Kusam Ibn Abbas, eines Cousins von Mohammed, befindet. Um Kusam ranken sich zahlreiche Legenden: als er mit einem Heer gegen die Zoroastrier zu Felde zog, um sie zum Islam zu bekehren, wurde sein Heer vernichtend geschlagen, und er selbst musste fliehen. Nach einer Legende lebt er nun immer noch in einer Höhle, die ihm Allah zugewiesen hatte, nach einer anderen ging er mit seinem Kopf unter dem Arm davon. Timur wählte diesen heiligen Boden als Ort für die Gräber seiner Familienangehörigen und Freunde. Man weiss zwar längst, dass Kusam nie in Samarkand gewesen ist, aber dennoch ist diese Begräbnisstätte ein Wallfahrtsort geblieben.

Die Gräberstadt ist eines der interessantesten Zeugnisse für die Vielfalt und Schönheit timuridischer Baukunst.

Die Gräberstrasse Shah-e Sende
Die Gräberstrasse Shah-e Sende
Charlotte Borkert


..Sep 2009

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