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Sind das die "Goldenen Zeiten"

Sind das die "Goldenen Zeiten"

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Free Account, Oberhausen

Sind das die "Goldenen Zeiten"

Anfang der 20er Jahre wurde die Kokerei Friedrich Thyssen 3/7 nach amerikanischen Vorbild in mehreren Bauabschnitten modernisiert. Im Jahre 1924 wurde die Kohlenmischanlage mit 24 Bunkern dem Betrieb übergeben, so daß unterschiedliche Kokskohlensorten verschiedener Schachtanlagen für eine optimale und gleichbleibende Hochofenkoks-Qualität gemischt werden konnten. Die sechs alten Regenerativ- Ofenbatterien wurden in den Jahren 1922 - 1926 durch 4 Koppers- Verbund-Ofenbatterien à 65 Koksöfen ersetzt, welche parallel zur Flucht der Hochöfen errichtet wurden. Dieser neue Ofentyp wurde mit Gichtgas unterfeuert, so daß das gesamte wertvollere Koksofengas zur Ferngasversorgung verwendet werden konnte. Auf der weißen Seite kam das von Dr.-Ing. E. h. Franz Lenze entwickelte Gaskühl- und Reinigungsverfahren in Anwendung ebenso wurde die Benzolabtreiberanlage erneuert.

Mit diesem umfassenden Ausbau war die Kokerei Friedrich Thyssen 3/7 die erste Zentralkokerei Europas. All diese Rationalisierungsinvestitionen waren ein wichtiger Schritt im Zuge des Ausbaues der Ferngasversorgung von Thyssen und der Optimierung des Energiehaushaltes der ATH. Die Hochofenanlage stützte sich in ihrer Koksversorgung und in der Gasverbundwirtschaft auf die Kokerei 3/7, während das Überschußgas an das Ferngasnetz für die Haushalte ("Stadtgas") abgegeben wurde.

Persistenz

Der zweite Weltkrieg ließ ein wüstes Bild der Zerstörung zurück. Die Kokerei mußte im März 1945 stillgelegt werden. Der anfänglich verzögerte Wiederaufbau ging nach Eintreten des Demontagestops für die ATH schnell voran: Die stark beschädigte Batterie 5 konnte schon im Jahre 1947 teilweise wieder in Betrieb genommen werden, die Batterie 4 im Jahre 1948 und Batterie 2 im Jahre 1949.

In den 50er Jahren wurden innerhalb kurzer Zeit drei neu Koppers- Kreisstrom-Ofenbatterien in Betrieb genommen: Batterie 3 zum 1. Februar 1955, Batterie 1 im Mai 1956 und Batterie 4 im Oktober 1959. Die maximale Leistung betrug täglich 4600 Tonnen Koks, welche in fünf Batterien mit einer Belegschaft von insgesamt 650 Mann erzeugt wurden.

Anfang der 70er Jahre errichtete die Fa. C. Still errichte zwei Verbund-Ofenbatterien mit Stufenbeheizung: Batterie 6 a (erster Koks: 21. April 1971) und Batterie 6 b (erster Koks: 27. September 1974) Im Zuge dieser Modernisierung wurden die beiden ältesten Ofenbatterie 2 und 5 stillgelegt. Die Neuanlagen sind mit Absauganlagen für Füllgas und Koksüberleitmaschinen für die koksseitige Entstaubung ausgerüstet. Die Komponenten der bestehenden Anlage wurden ebenfalls modernisiert, so daß ein großer Teil der Investitionsaufwendungen für Umweltschutzmaßnahmen verwandt wurde. Die weiße Seite wurde ebenfalls komplett umgebaut. Die inzwischen wenig rentable Ammoniumsulfatgewinnung wurde durch eine kombinierte H2S/NH3- Verbrennungsanlage und Schwefelsäureerzeugung ersetzt. Im Jahre 1983 wurde die neue Batterie 2, ebenfalls eine Verbund-Ofenbatterie mit Stufenbeheizung und die Kokstrockenkühlanlage in Betrieb genommen.

Die Verflechtung Kokerei/Hüttenwerk und der Standortvorteil Massenbtransportweg Rhein führten bei der Kokerei August Thyssen zur Persistenz. Das Werk muß sich nicht nur auf die Veränderungen des Marktes sondern dem Wandel der Standortfaktoren allgemein einstellen, um das Beharren am Standort zu sichern. Dabei dienen vor allem technologische Neuerungen dem Ausgleich von Standortnachteilen. Anfang des 20. Jahrhundert wurden Werkswohnungen für die zugewanderten Arbeiter in unmittlebarer Nähe zu den Arbeitsplätzen errichtet, so daß das Hüttenwerk und seine Nebenbetriebe Ausgangspunkt der umgebenden Siedlung war. Doch mit steigender Mobilität und der Entwicklung des Individualverkehrs verlor die Nähe zum Arbeitsplatz ihr einstige Bedeutung, gleichzeitig steigen seit den 70er Jahren stetig die Umweltansprüche der Bevölkerung, so daß diese Standortsituation mehr und mehr Probleme mit sich bringt.

Die Kokerei August Thyssen wurde nach Außerbetriebnahme der Batterien 1, 3 und 4 als "Rumpfkokerei" betrieben. Am 26. Juni 2000 erfolgte dann die Grundsteinlegung für die Kokerei Schwelgern. Nach ihrer Inbetriebnahme wurde zunächst Battterie 2 und dann die Batterien 6a und b stillgelegt. Der letze Ofen wurde am 16. April '03 gedrückt.

Canon 7D
Stativ
Mehrfeld
Blende 10
25sek
iso 100

Kein Stillstand
Kein Stillstand
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