Sommerurlaub 2023 in Südtirol - Erfrischend fliessender Algunder Waal

Sommerurlaub 2023 in Südtirol - Erfrischend fliessender Algunder Waal

Bild 10 aus der Serie "Algunder Waalweg"

Nach der Erfrischung mit naturtrüben Apfelsaft vom Bauern an der geschilderten "Zapfstation" nahmen wir dann ein paar Meter weiter aufwärts den letzten Teil des Algunder Waalweges in Angriff. Inzwischen mit Regenschirm und Regenponcho ausgestattet (wer wie gekleidet war, dreimal dürft Ihr raten) ging es dann in einen zudem auch überdachteren Bereich. Das lag auch daran, dass ab jetzt ein überwiegend bewaldeter direkt am Hang der Spronser oder auch Algunder Rötelspitze vor uns lag. Das Gewitter begleitete uns derweil auch noch mit dem ein oder anderen kräftigen Donnerschlag. Der Anblick des Wassergrabens, der hierein etwas grösseres Gefälle hatte erfrischte uns. Auffällig hier war besonders die gräuliche Farbe des Wassers, die von den ausgewaschenen Sedimenten des Berggesteins herrührt, so sind die Berge der Texelgruppe in Nachbarschaft des Tschigat Richtung Meran sehr granitgneishaltig, woher auch die graue Farbe im Wasser kommt. Diese Stelle befindet sich mitten in einem urig wirkenden Waldabschnitt schon nahe des Meraner Ortsteiles Gratsch. Diese Urigkeit des Waldes kommt beim nächsten Bild sehr schön zur Geltung.

Für Alle, die noch nicht wissen sollten, welche Funktion ein sogenannter Waal hat,noch die kurze einfache Erklärung:
Hierbei handelt es sich um einen Bewässerungskanal für die Kulturlandschaft (hier in Südtirol sind das Obstplantagen und Weinreben). Das Wasser wird einem Fluss (hier der Etsch) entnommen und seit dem Mittelalter schon in die kultivierten Anbauflächen mittels kleiner Wehre und Ableitungen geführt. Der Algunder Waalweg besteht bereits seit dem 13. Jahrhundert und sogenannte Waalwächter sorgen für den einwandfreien Durchlauf und für die Pflege auch nach Herbst und Winter. Ein kleines Wasserrad im Lauf des nur in geringer Abschüssigkeit verlaufenden Waales signalisiert in einem abgestimmten Rhythmus mittels angebrachten Glöckchen den richtigen Durchfluss. Das Helle Läuten der Glocke ist über Kilometer hörbar, und der sogenannte Waaler kann so über die Entfernung hinaus erkennen, ob sein betreuter Waal richtig funktioniert.

Ein paar weitere Infos zum Urlaub, für Diejenigen, die diese noch nicht gelesen haben:
Wir hatten ein familiär geführtes, eher einfacheres Hotel als Unterkunft in Algund bei Meran, was aber zum Übernachten völlig ausreichte. Das "Persönliche" war natürlich hier wiederum ein großes Plus. Wir hatten einen Balkon, und konnten von dort auf das Schloss Forst schauen. Dieses liegt im gleichnamigen Ortsteil über die Etsch gesehen und gehört der Baruerfamilie Fuchs, die die größte Privatbrauerei Italiens und zweitmodernste Brauerei Europas führt. Wir hatten einen Swimming-Pool mit schönem Garten vor dem Haus, konnten Minigolf-Spielen, gut Essen im Brauereigarten Forst oder im Lokal Untergandl (welches den Fanclub der Schauspieler Bud Spencer und Terence Hill beherbergt, ganz mit typischen Gerichten nach Ihrer Art!), einem Volksfest, dem Gasslfest in Partschins beiwohnen und den Algunder Waalweg in Kombination mit dem Tappeiner Weg in Meran erlaufen, mit wunderschönen Aussichten und Ansichten auf die Berge, die Täler und den Kurort Meran, sowie zum Abschluss der Fahrt eine kleine Stippvisite in Dorf Tirol und Sterzing unternehmen.
Das Alles bei eher zu Gewittern neigendem, teils aber auch wieder sehr heißem Wetter, insgesamt aber gemäßigter als im letzten Jahr!