Spielplatz meiner Jugend
Die ist zwar noch nicht so lange her, aber im Juni 1985 war dieses Gelände einer Kiesgrube in Ratingen am Grünen See ein Abenteuerspielplatz für mich. Inzwischen wie vieles aus meiner Kindheit spurlos verschwunden und ersetzt durch anonyme Reihenhäuser.
D.R. Dark 18/08/2006 8:19
Ja, das kenne ich nur zu gut. Heimatvernichtung statt Heimatvertreibung.Zahllose Beispiele dieser Art kann ich aus eigener Erfahrung beitragen:
Das Heimatdorf meiner Mutter, in dem ich früher oft war: einer 'zeitgemässen' Strasse, die als Schneise mitten durch's Dorf geschlagen wurde, opferte man zahlreiche alte Bauernhäuser. Später stellte man dann fest, dass die Strasse wegen ihrer Geradlinigkeit gern als Rennstrecke verwendet wurde und baute künstliche Hindernisse ein. Die alte Dorfstruktur ist weg.
Als Kind wohnte ich in Düsseldorf auf der Kölner Strasse mit Blick auf den Hauptbahnhof und eine riesige stahlverarbeitende Anlage. Heute stehen dort Betonklötze. Die ganze Gegend (um Oberbilk) wurde in den vergangenen Jahrzehnten völig umgegraben. Mannesmann-Röhren, Vereinigte Kesselwerke ... alles ist spurlos verschwunden und durch gesichtslose Bürocontainer ersetzt worden. Auch das ist ein Stück Heimatverlust.
Weiter geht's: in den 70ern wohnte ich an der Grenze Gerresheim/Grafenberg, wo noch mehrere Ziegeleien arbeiteten. Heute ist dort eine gesichtslose Einfamilienhaus-Siedlung, wie es sie in Deutschland zu tausenden gibt.
Und noch ein Beispiel: während des Studiums in Aachen zog es mich regelmässig zur Zeche und Kokerei "Anna" in Alsdorf. Heute eine riesige Brachfläche und zu kleinen Teilen mit 'zeitgenmässer Architektur' bebaut. Wo ist meine Heimat geblieben?
Gruss Harald