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Spiez - Schlosskirche, ehem. St. Laurentius

Spiez - Schlosskirche, ehem. St. Laurentius

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Andreas Dickes


Premium (Pro), Worms

Spiez - Schlosskirche, ehem. St. Laurentius

Frühromanische Pfeilerbasilika mit Dreiapsidenschluss, Hochchor und Krypta, mit Amsoldingen die bedeutendste romanische «Thunerseekirche». Urspr. wohl Eigenkirche des Schlossherrn.

Heutige Anlage um 1000 oder 1. H. 11. Jh. Turm vielleicht älter, möglicherweise bereits im Hinblick auf den Neubau; Spitzhelm 15. Jh. Der Barockumbau 1670 bei Gesamtrest. 1949–50 bis auf wenige Ausstattungsstücke und Stuckprofile rückgängig gemacht.

Äusseres in der Höhe abgestuft. Apsiden durch Lisenen und Blendbogenfriese gegliedert, an Chor und Mittelapsis zudem Nischenkranz. W-Fassade mit Lisenen, Giebel erneuert. Fenster des Obergadens weitgehend orig. Im Inneren dreischiffige, querschifflose und flach gedeckte Basilika. Rundbogenarkaden über quadratischen Pfeilern auf schmalen Kämpferplatten. Tonnengewölbter Hochchor über Saalkrypta, sich mit niedrigeren Arkaden zu den quadratischen Vorjochen der Seitenapsiden öffnend. An Chorbogen, Verbindungsarkaden und Einsprung zur Apsis einfache Stuckaturen 1670. Die Kreuzgewölbe der seitlichen Vorjoche um 1500 durch Stuckgewölbe ersetzt, Kapitelle und Schlusssteine sind wirkungsvolle Stuckplastiken. Typologisch einzigartige Krypta. Von den Seitenjochen der Choranlage Zugänge über abfallenden Tonnen in die quadratische Kammer, nach O und W je durch breite Apsis erweitert.

Obere Teile des Gewölbes 1950 rekonstr. Im W umlaufende Sitzbank. Wandmalereireste der Spätgotik (Verkündigung, Kreuztragung).

Ausstattung. Roman. Wandmalereien um 1200; in der Chortonne Christus in der Mandorla, getragen von Engeln, seitlich je sechs Apostel; in den grossen Feldern über den Arkaden je eine Reihe von Propheten. Von der 1950 weitgehend beseitigten spätgot. Ausmalung stammen Einzelteile (Apostelkopf, letzter Rest des jüngeren Apostelfrieses, Evangelistensymbol, Marterszene).

In der Apsis rahmen die Evangelistensymbole und zwei Engel eine spätgot. Trinitätsdarstellung; am Halbrund die vier lat. Kirchenväter. Christophorusdarstellung im Mittelschiff um 1300.

Spätgot. Stuckkanzel um 1500, hölzerner Schalldeckel 1641. Ausgezeichneter barocker Taufstein um 1670 aus grau geädertem Alabaster. Abendmahlstisch gleichzeitig. Klassiz. Orgel 1831 von Franz Joseph Remigius Bossart. Spätgot. v. Erlach-Stuhl.

Grabdenkmäler. Die nördl. Seitenkapelle ausgestaltet als Mausoleum für General Sigismund v. Erlach, gest. 1699. Wuchtiges Barockgrabmal aus Schwarzmarmor; der kantige Sarkophag trägt die Epitaphplatte mit Wappen, Devise und Grabschrift in Querovalkartusche aus Bronze; seitlich trauernde Putten, vollplastische Bronzegüsse. Das für den bernischen Barock um 1700 bezeichnende Werk entstand zu Lebzeiten des Generals nach Entwurf von Johann Jakob Rollo und geschnitzten Modellen von Johannes Hescheler.

Bronzegüsse von Abraham II Zehender. Im gleichen Raum die Grabplatte der Jeanne de la Sarraz, zweite Gemahlin Adrians v. Bubenbergs, E. 15. Jh.

Commenti 3

  • Andreas Dickes 03/08/2008 18:38

    @shinelive: Bei so bekannten Gebäuden, Berge etc. ist es recht einfach zu erklären. Man findet viele Infos im Internet.
    @Harry: Tja, das Wetter kann man sich nicht aussuchen.
    Danke für euere Anmerkungen

    Gruß Andreas
  • Harry Keinath 31/07/2008 23:19

    Klasse Bild und toll erklärt - nur schade dass es am Seeende so dunstig ist......

    cu Harry
  • shinelive 29/07/2008 12:30

    Tolles Bild und so viel Mühe bei der Beschreibung. Toll.
    Ich habe in den letzten Wochen bewußt wahrgenommen das auch die Beschreibung eines Bildes sei es kurz oder lang ein unter Umständen sehr wichtiger Teil ist. Ich habe mir sogar ein kleines extra Heft gekauft in dem ich mir Stichpunkte notiere.

    Super Bye