Spinngespinne
Putzte grad mein Gartenhaus,
kam ne Spinne angesaust,
halb so groß wie meine Hand,
bin erschrocken fortgerannt.
Doch das Untier, dick und schwarz,
klebte mir im Haar wie Harz,
als es mir auf's Haupte sprang
dort vom Balken. - Mir wurd' bang,
schüttelte mich voller Graus,
schrie laut meinen Ekel raus.
Kam mein Mann: "Was ist da los?"
"Nix!", meint' ich ganz atemlos,
"nur ne Spinne, riiiesiggroß.
Und da sang vor Freud' ich bloß."
Grinsend ließ er mich allein,
statt vom Grau'n mich zu befrei'n;
traute mich auch nicht mehr schrei'n.
Panik holte mich schnell ein,
da ich spürte, wie die Spinn'
mir im Haar noch drinnen hing.
Brüllte wieder wie am Spieß.
Keiner kam. - Das fand ich fies.
Dann, im Spiegel, Aug in Aug,
hatt' das Untier sich getraut,
mir ne lange Nas' zu dreh'n.
Ganz genau hab ich's geseh'n!
"Spinne, bitte, geh doch fort;
such dir einen andern Ort.
Spinnst du mir im Haar da drin,
sieht doch jeder, dass ich spinn."
Da endlich ging die Spinne
von hinne.
ruubin 10/06/2019 19:17
Stark fotografiert aus der tiefen Perspektive!Vor kurzem hab ich hier ein Bild von einer Spinnenskulptur gesehen und dachte zuerst dass es das wäre. Aber in echt natürlcih umso besser.
Absolut klasse auch das Gedicht dazu, wie von einem professionellen Schriftsteller.
lg robert
Tante Mizzi 08/06/2019 15:13
Ist die echt? Dann könnte ich Deinen Adrenalinschub schon verstehen, der Dich zu diesem amüsanten Gedicht gepusht hat! ;-)Liebe Grüße
Mizzi
Hellmut Hubmann 07/06/2019 19:23
Text Foto Mann - eine Dreieinigkeit.Und eine Frau im Off in der Hauptrolle. An den Höhepunkt denken und immer einen Spiegel dabei.
Sagenhaft.
Arthure 07/06/2019 19:03
Wunderbar inszeniert - sowohl Poesie wie Fotografie.Herzliche Grüße
Arthure
Der Michel aus... 07/06/2019 18:00
GUT