St. Michael (Hildesheim) " Blick zur bemalten Holzdecke ...."
Nikon D 800 / Nikkor 24 - 70@ 70mm / F 6 / ISO 2500 / Aufnahmemodus M / 1/40 Sek, -0,1 EV / Einzelaufnahme / Freihand /
Auf kirchentour in Hildesheim mit Andreas Liwinskas
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Die bemalte Holzdecke im Mittelschiff des Langhauses, die im 13. Jahrhundert entstand, ist einzigartig nördlich der Alpen. Johannes Sommer datierte 1966 die Deckenmalerei zeitgleich mit den Westchor-Erweiterungen in die Jahre gegen 1200 und begründet dies hauptsächlich damit, dass es nach dem 1204 resignierten Abt Theoderich II. im Kloster keine Persönlichkeit mehr gab, die zu solchen Leistungen fähig gewesen wäre. Die Untersuchungen im Rahmen der interdisziplinären Begutachtung der Decke im Jahre 1999 weisen jedoch auf ein Fälldatum der für die Decke verwendeten Eichen zwischen 1190 und 1220 hin.
Neben den Deckengemälden in St. Martin in Zillis (Schweiz) und in Dädesjö (Schweden) ist diese Deckenmalerei das einzige monumentale Tafelgemälde des hohen Mittelalters, das bis in unsere Zeit erhalten geblieben ist. Sie misst 27,6 x 8,7 Meter und besteht aus 1300 Eichenbohlen, die aus dem Holzstamm gespalten wurden; gesägte Bretter konnten noch nicht hergestellt werden. Dadurch ergibt sich eine strukturierte Darstellung im Vergleich zu den später beim Austausch schadhafter Bohlen eingesetzten Brettern.
Abgebildet ist der sogenannte Jessebaum, der die Abstammung Jesu darstellt. Die Malerei besteht aus acht Hauptfeldern.
Das erste Hauptfeld zeigt den Sündenfall im Paradies. In dieser für den Jessebaum ungewöhnlichen Darstellung stehen Adam und Eva neben dem Baum der Erkenntnis. In der Krone des daneben stehenden Baumes ist der segnende Christus zu erkennen. Das zweite Hauptbild zeigt Jesse, aus dessen Lende ein Baum entspringt, der sich durch die folgenden Hauptbilder rankt (Jessebaum). Die weiteren Felder sind sozusagen die Etagen dieses Baumes. Sie zeigen mit David, Salomo, Hiskia und Josia Könige Israels; sie umgeben jeweils vier weitere nicht benannte Könige. Das siebte Feld zeigt Maria umgeben von den vier Kardinaltugenden. Sie hält eine Spindel mit rotem Garn in der Hand. Nach dem Protevangelium des Jakobus gehörte sie zu den sieben Jungfrauen, die den Tempelvorhang anfertigten. Ihre Handhaltung erinnert an die der Eva im ersten Hauptbild; dies unterstreicht ihre Stellung als neue Eva. Das achte Hauptfeld wurde 1650 bei einem Einsturz des östlichen Vierungsturms zerstört. Seit dem Wiedereinbau der Holzdecke 1960 wurde es durch ein Bild Christi als Weltenrichter auf dem Thron ersetzt, das nach einer Vorlage aus dem 19. Jahrhundert entstand.
Das Paradiesbild ist von den vier Paradiesflüssen sowie den Evangelisten Markus und Lukas umgeben. Das Christusbild wird umrahmt von den Erzengeln Raphael, Uriel, Gabriel und Michael sowie den Evangelisten Matthäus und Johannes. Jedes der anderen Hauptbilder ist auf jeder Seite von zwei rechteckigen Darstellungen (hauptsächlich Propheten) flankiert; neben Maria befinden sich rechts der Verkündungsengel und Jesaja, oben links Johannes der Täufer; das vierte Bild kann nicht eindeutig identifiziert werden (Aaron oder Zacharias). In den vier Eckbildern werden die Symbole der Evangelisten dargestellt.
Weiterhin befinden sich an der Decke 42 Medaillons mit den Vorfahren Christi. Nach dem Matthäusevangelium sind dies die Generationen von Abraham (der sich in einem der Medaillons befindet, aber keine Sonderstellung einnimmt) bis Jesus (Mt 1,17 EU). Die Darstellung der Vorfahren ist jedoch dem Lukasevangelium entnommen, das 78 Vorfahren erwähnt und von David nicht über Salomo sondern dessen Bruder Natan (2 Sam 5,14 EU) – nicht zu verwechseln mit dem Propheten – weiterführt (Lk 2,23–38 EU). Damit sind sowohl die königliche als auch die genealogische Abstammung dokumentiert.
Ursprünglich befand sich unter dem obersten Hauptbild der Kreuzaltar mit dem Bernwardskreuz, direkt dahinter stand die Christussäule.
Die Decke wurde 1943 ausgebaut und an verschiedenen Orten eingelagert. Die nach dem Einsturz des östlichen Vierungsturms ersetzten Bretter verblieben in der Kirche. Die ursprünglich verwendeten Bohlen überdauerten so den Zweiten Weltkrieg. Vor dem Wiedereinbau im Jahr 1960 sind alle Teile der Malerei sorgfältig gereinigt und restauriert worden.
Textquelle: http://de.wikipedia.org/wiki/St._Michael_(Hildesheim)
J.Kater 05/11/2014 16:53
Wunderbar abgebildet!cattymccat 18/08/2014 18:27
Schön eingefangen!VG Christian
Arnold. Meyer 17/08/2014 19:50
Deckenbild und Farben gefallen mir sehr gut.lg Arnold
fephoto 17/08/2014 17:08
.. eine hervorragende Aufnahme, auch die Info klasse..gefällt mir sehr gut ..!vg fephoto
Anoli 15/08/2014 21:21
Einfach wunderbar!!LG Ilona
Eifelpixel 15/08/2014 13:15
Eine sehr schön bemalte Decke und von dir hervorragen AufgenommenDas war noch Kunst in der Kirche.
Einen guten Tag wünsche ich dir Morgen Joachim
Georges Vermeulen 15/08/2014 12:39
Auch wieder sehr schön gezeigt ..!Gr Georges
JURAFR 14/08/2014 8:38
Superbe cette fresque et merci pour les explications !!!! bravoAmitiés
manouchette 13/08/2014 19:20
S U P E R B E, j'aime beaucoup St Michel, BRAVO, amicales pensées de Manouchette (favorite)tanu676 13/08/2014 18:16
wieder ein besonders stielvolles Detaillieber gruss
Rosetta4 13/08/2014 17:27
Der Maler dieses Bildes war ein besonders guterKirchenmaler. Die Farbschicht wird dick sein, denn man sieht die Holzstruktur nicht mehr.
Sehr schön fotografiert.
Liebe Grüsse und vielen Dank für Deine immer netten Anmerkungen. Rosetta
Jochen aus Bremen 12/08/2014 19:16
Wunderschöne Qualität, die durch die gute Bearbeitung und schöne Rahmung besonders gut wirkt, Kalle.LG Jochen
Jürgen Meisel 12/08/2014 15:57
Perfekt ins Bild gebracht um wiederum ein eigenständiges Kunstwerk zu sein.Viele Grüße Jürgen
emen49 12/08/2014 14:43
Sehr gelungenes Foto. Kompliment.VG Marianne
lophoto 12/08/2014 10:27
wie gewohnt klasse mein freund.1a das