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St. Rochus Schönau

St. Rochus Schönau

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Lutz Bittag


Premium (World), Bad Schmiedeberg (Sachsen-Anhalt)

St. Rochus Schönau

Als Sonntagskirche zeige ich euch heute die St. Rochus Kirche von Schönau in Sachsen.
Sie ist in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens die einzige Kirche mit dem Namen Rochus.

Der Name Rochus ist bei evangelischen Christen nicht sehr bekannt. Hier ist die Geschichte dieses Mannes, deren Einzelheiten aber nur aus Legenden überliefert sind.
Geboren wurde Rochus um das Jahr 1295 in Montpellier (Südfrankreich). Schon früh verlor er seine Eltern. Seinen gesamten Besitz verschenkte er an arme Menschen und zog als mittelloser Pilger durch die Welt. 1317 machte er sich auf den Weg, um nach Rom zu pilgern. Dabei lernte er an vielen Orten die Not der Pest kennen und war vom Elend der Leidenden sehr bewegt. Rochus stellte sich mehrfach als Pfleger für Pestkranke zur Verfügung. In Aquapendente hat er, so berichtet die Legende, Pestkranke mit dem Kreuzeszeichen geheilt. Die Einwohner verehrten ihn daraufhin verständlicherweise, aber Rochus mochte das nicht. Er floh bei Nacht aus der Stadt und setzte seinen Weg nach Rom fort. Auch dort begegnete er der Pest und wiederum soll er Pestkranke geheilt haben. Andere, bei denen keine Heilung eingetreten ist, hat er bis zu ihrem Sterben gepflegt.
Von Rom aus ging er nach Piacenza. Natürlich hatte er auch dort mit Pest und Pestkranken zu tun. Diesmal erkrankte er nach einer Weile aber selbst an der Seuche. Niemand wollte ihn pflegen oder auch nur verpflegen. Weil er vor Schmerz oft schreien mußte, zog er sich in einen einsamen Winkel der Stadt zurück. Aber auch dort störte sein Wehgeschrei die Stadtbewohner und sie trieben ihn der Überlieferung nach aus der Stadt. In einer unweit der Stadt gelegenen Waldhütte fand er Unterschlupf. Dort pflegte ihn ein Engel. In der Nähe lag das Schloß eines Edelmannes. Dessen Hund fand Rochus. Er kam jeden Tag, leckte die Geschwüre von Rochus und versorgte diesen mit Brot. Dem Edelmann fiel das regelmäßige Umherstreifen seines Hundes auf, und er ließ nachforschen, wohin dieser verschwand. So wurde Rochus gefunden. Der Edelmann, auch ein Mensch mit gutem Herzen, war beeindruckt, wie Rochus sein Leid ertrug und ließ ihn pflegen. Rochus überstand seine Erkrankung, ging noch einmal in die Stadt Piacenza, in der die Pest immer noch wütete. Die erstaunten Einwohner wollten ihm nun danken, wohl in der Absicht, ihn für abermalige Pflege der Pestkranken zu gewinnen, aber Rochus reist zurück in seine Heimat.
In Montpellier hielt man ihn fälschlich für einen Spion und warf ihn ins Gefängnis, wo er am 16.8.1327 starb. (Eine andere Überlieferung besagt, dass er nach fünf Jahren Haft an einem Muttermal erkannt worden sei, worauf man ihn frei ließ.)
In der katholischen Frömmigkeit wird Rochus vielfach als Schutzpatron verehrt: von Venedig, Montpellier und Parma; für Kranke und Krankenhäuser; Ärzte, Apotheker, Chirurgen; Bauern, Kunsthändler, Gärtner, Bürstenbinder, Tischler, Pflasterer; gegen Pest und Cholera u.a..
Quelle: Kirchenführer der St. Rochus Kirchgemeinde Schönau

Viele weitere Infos zu dieser Kirche findet ihr hier: https://www.rochus-schoenau.de/unsere-kirche/kirchenf%C3%BChrer/kirchenf%C3%BChrer-seite-2/

Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntag.

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