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Sternbedeckung durch Kleinplanet

Sternbedeckung durch Kleinplanet

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Sternbedeckung durch Kleinplanet

Sternbedeckung durch Kleinplanet Metis 7.3.2014 um 04.09 Uhr.

Das Ereignis:
Tausende Kleinplaneten ziehen ihre Bahnen durch unser Sonnensystem. Relativ häufig kommt es vor, dass von der Erde aus gesehen der Kleinplanet vor einem Stern durchzieht und dabei den Stern kurzzeitig verdeckt. Sterne werden ihrer Entfernung wegen als punktförmige Lichtquellen angenommen ihre Lichtstrahlen treffen uns parallel. Kleinplaneten sind natürlich sehr viel kleiner als die verdeckten Stern, stehen uns aber viel näher. Aus diesem Grund wirft ein Kleinplanet einen Schatten welcher genau dem Durchmesser des Kleinkörpers entspricht.

Warum die Beobachtung?
Die Bahnen der Kleinplaneten werden laufend gestört. Besonders die schweren Planeten Jupiter und Saturn sind dafür verantwortlich. Die Wege der Kleinplaneten lassen sich deshalb nicht präzise berechnen und sollten immer mal wieder mit Hilfe der Fixsterne geeicht werden.
Die Dauer der Bedeckung zusammen mit der Entfernung und der Bahngeschwindigkeit des Kleinkörpers lässt seine Grösse berechnen. Viele Beobachtungen im Schattenpfad, diese zeigen dann unterschiedliche Beobachtungszeiten, lassen auf die Form des Himmelskörpers schliessen.

Wie Beobachten?
Das Freeware Programm „Occult Watcher“ berechnet die Schattenbahn auf der Erde und den Zeitpunkt der Bedeckung. Man weiss also recht genau wann und wo die Bedeckung erfolgt. Im obigen Fall lag die Sternwarte Schafmatt http://www.sternwarte-schafmatt.ch/ nur ca. 6 km von der Zentrallinie entfernt. Der zu bedeckende Stern wird im Fernrohr angepeilt. Eine hochempfindliche Kamera nimmt pro Sekunde 50 Bilder auf. Die Bilder werden mittels GPS Peilung mit den genauen Zeitdaten versehen.

Was passiert?
Bild oben links: Frühzeitig wurde die Filmkamera gestartet und auf dem Monitor zeigt sich der Stern

Bild oben Mitte: Man sieht nur den Kleinplaneten der Stern ist verdeckt. Bedeckungsdauer ca. 19.5 Sekunden

Bild oben rechts: Ca. 40 Min. später Stern und Kleinplanet sind sichtbar.

Bild untern links: Die Lichtkurve

Bild unten Mitte: Die Schattenbahn über Europa mit den einzelnen Beobachtern.

Bild untern rechts: Form des Kleinplaneten aufgrund der gemessenen Bedeckungsdauer verschiedener Beobachter.


Interessierten lasse ich gerne den Beobachtungsfilm per E-Mail zukommen.
Gruss Sepp

Commenti 19

  • Georg Hanke 19/04/2020 15:08

    Sehr informativer Einblick!
    VG Georg
  • Agapy 24/06/2014 12:59

    Faszinierend Sepp! Du hast das so gut erklärt, daß sich auch ein Laie zurechtfindet. Man würde ja ohne diese Erklärungen optisch nicht glauben, daß dieser Kleinplanet den großen Stern tatsächlich abdeckt bzw. daß wir das so sehen. Hochinteressant.
    LG Roswitha
  • Josef Käser 18/03/2014 18:19

    Allen besten Dank für die Anmerkungen.
    @ Bernd: Die heutige Technik macht's möglich, das ganze Zusatzzeugs hätte knapp im Hosensack platz.

    @Olaf: Genau wie Du schreibst. Die Messungen am Rand der Schattenbahn sind besonders wertvoll, selbst wenn dann keine Verdunkelung erfolgt, lässt sich damit auf die Grösse und Bahn schliessen.

    @ Ruth: Ja genau, heute sagt man glaub ich dazu win win Situation:-))

    @Claus Dieter: Je mehr Beobachter, desto genauer die Form. Wobei das Ding natürlich noch rotiert und sich bei diesen Kleinkörpern, welche ja nicht rund sind, die Form ständig ändert.

    LG Sepp
  • Claus-Dieter Jahn 18/03/2014 17:35

    Hallo Josef,

    sehr interessante Sache die Du machst und uns vorstellst.
    Faszinierend das die Form des Asteroiden bestimmt werden kann.

    VG Cl.-D.
  • Ruth U. 18/03/2014 15:43

    Hallo Sepp, so haben wir beide was gelernt. :-))
  • Olaf Dieme 17/03/2014 22:47

    Hallo Josef, sehr gut gemacht, hat mir gefallen. Zum Glück weiß ich, worum es ging, auch wenn ich kein Kleinplanetenexperte bin. Wir haben aber einen im Verein, daher sprechen wir auch über die kleinen Gesellen öfters. Aber die Bedeckung mit Roma habe ich mitgemacht, ich stand nicht im Schatten (Du weist ja was das bedeutet...). Aber so ein Nachweis ist ja auch wichtig. Viele Grüße Olaf.
  • zirl 17/03/2014 20:56

    Hi Josef,

    toll was du hier präsentierst.... Unglaublich welche Möglichkeiten sich dem ambitionierten Amateur bieten... Toll gemacht :-)

    LG

    Bernd
  • Josef Käser 17/03/2014 19:59

    @Helmut ,Andreas, Gerlinde und Gertraud.

    Vielen Dank für Eure Anmerkungen. Freut mich, dass ihr den langen Text trotz dürftigem Bild gelesen habt.

    Bereits am kommenden Samstag wird wieder ein Stern über unserer Sternwarte bedeckt.
    Diesmal bedeckt Kleinplanet Sarita Nr. 796 Helligkeit 14.4 den Stern 4UC 663-053997 Helligkeit 13.7

    Bin gespannt ob sich das noch registrieren lässt.

    LG Sepp
  • Gertraud Eifert 17/03/2014 11:20

    Eine hervorragende Dokumentation. Danke für das Zeigen.
    Gruß Gertraud
  • Gerlinde Gottschalk 17/03/2014 10:03

    Also ich verstehe nicht viel von der Astronomie...aber sie interessiert und fasziniert mich immer. Es muss ein Erlebnis sein einmal durch ein Telekop schauen zu dürfen.
    Ich kann mir vorstellen, dass einem diese Erfahrung nicht mehr los lässt.
    Sehr schöne und interessante Doku, danke.
    LG.Gerlinde.
  • AZ-PICTURE.DE 17/03/2014 7:50

    Sehr Interessant. Vielen Dank fürs zeigen.

    Gruß
    Andreas
  • Helmut Hartmann 17/03/2014 1:31

    Sehr interessante Darstellung. Sehr gut erklärt und bestimmt ein schöner Erfolg für Euch.
    Danke für den Einblick, der uns ohne Telekop leider verwehrt ist.
    Gruß aus Overath
    Helmut
  • Josef Käser 16/03/2014 21:25

    @Ruth: Tatsächlich heisst ein Jupitermond Metis, aber dieser ist es nicht gewesen der den Stern verdunkelte. Der Asteroid Metis mit der Nummer 9 war der Verursacher.
    Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich erst durch Deine Anmerkung, auf die Metis um Jupiter aufmerksam geworden bin. Wusste nicht dass es dort noch eine gibt.

    @Helmut:
    Ja das war ganz spannend. Von Auge am Monitor verfolgten wir gespannt auf den Stern und plötzlich verdunkelte er sich um dann wieder ebenso plötzlich die frühere Helligkeit wieder anzunehmen.

    @Rudolf: Richtig es ist eine Möglichkeit für uns Amateure auch wissenschaftlich tätig zu sein.

    Danke allen und Gruss
    Sepp


  • Rudolf Dobesberger 16/03/2014 20:28

    Hallo Sepp!
    Tolle Erklärung zu deinen Bildern und ja, Lob für richtige wissenschaftliche Arbeit zu früher Stunde.

    Grüße aus Steyr Rudi
  • Helmut - Winkel 16/03/2014 20:19

    Eine super Arbeit
    in Wort(en) und Bild(ern)
    lieferst Du hier einmal mehr ab,
    lieber Sepp! Wirklich sehr spannend,
    detailliert und interessant präsentiert!

    LG Helmut