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Sternentstehung in NGC281

Sternentstehung in NGC281

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Sighard Schraebler


Free Account, Frankfurt am Main

Sternentstehung in NGC281

Angetrieben durch Strahlungsdruck und Supernovae treiben die zuerst entstandenen Sterne des zentralen Haufens IC1590 die Gasmassen zum Rand. Gegen den Hintergrund zeichnen sich kompakte Bok-Globulen und Proplyden ab. Links am Rand erkennt man kometare Globulen, Säulen der Schöpfung. Aus allen Formationen treten neue Sterne hervor, unten links zeigt sich der Jetstrahl eines jungen Sterns. Ja, das sind Falschfarben, Hubble-Palette, die Farben bedeuten Ionisationsgrade, blau ist starke, rot ist geringe Ionisation (siehe Wiki: SAHA-Gleichung).

Details: 7.6.2013 im Taunus Observatorium des Physikalischen Vereins, Kleiner Feldberg, CCD-Aufnahme mit QLT 24"-Ritchey-Chrétien im Sekundärfokus bei 5709mm Brennweite, Montierung: Bernd Liebscher, Kühlkamera QSI583wsg, -20°C am Chip, bin2x2, Astrodon RGB2E + Ha 5nm, belichtet zu 5x600s Ha 5nm + 3x120s RGB, Lodestar-Guider mit 2s Belichtungszeit, bin4x4 off axis, Teleskopsteuerung über ASCOM Schnittstelle

Farben: 26.11.2012 in Karben, CCD-Aufnahme mit Fotonewton ONTC12 im Primärfokus bei effektiven 1739mm Brennweite mit Quattro Korrektor, Montierung: G53F, Kühlkamera QSI583wsg, -20°C am Chip, bin2x2, Astrodon Ha SII OIII 3nm Schmalband-Filter, belichtet zu 4x3x600s SII, Ha, OIII, Lodestar-Guider mit 2s Belichtungszeit, bin4x4 off axis, Teleskopsteuerung über ASCOM Schnittstelle

Verarbeitung: Dark-Bias-Flat-Kalibrierung, Dämmerungs-Flats am QLT, EL-Flats am ONTC12, Stacken der Aufnahmen gleicher Brennweite, Wechsel in den nichtlinearen Bereich mit log ddp, Export als 32-Bit FITS, Coregistrierung der Aufnahmen verschiedener Brennweiten, weiter in Pixinsight: Vertical Flip wegen anderer Zeilen-Zählweise im FITS-Format, AWTNR Rauschreduktion mit Wavelets, mit SHO-Skript synthetischen L-Kanal berechnen, Erzeugung eines Farbbildes aus allen Teilkanälen, SCNR Grünreduktion, Export als 16-Bit TIF, Jukka's Stern-Entfern-Methode, d.h. die Sterne werden entfernt, der Nebel separat bearbeitet, die Sterne wieder dazu gegeben, dadurch kann man die Regler weiter aufziehen, ohne dass die Sterne ausbrennen, am Ende Farb-Kontrast-Abgleich in iPhoto, Export als 8-Bit JPG, Export hierher.

Commenti 7

  • Sighard Schraebler 23/06/2013 14:49

    Bernd, Helmut vielen Dank für die lieben Worte. Muss mal schauen, wie man etwas bei APOD einreicht, vielleicht klappt das ja tatsächlich. APOD ist in den heutigen Tagen ja so etwas wie eine Referenz des Machbaren.
    LG Sighard
  • Helmut Herbel 20/06/2013 16:17

    Das Bild, Sighard, eigentlich eine wissenschaftliche Arbeit, prädistiniert für eine astronomische Fachzeitschrift oder zumindest als APOD, übersteigt gewiss das Begriffsvermögen der meisten Betrachter hier.
    Trotzdem großen Dank für die Veröffentlichung in diesem Forum und deine große Mühe der Interpretation.

    Interessant natürlich, wie sich manche Formationen in der Phantasie darstellen. Ich sehe z.B. links mittig ein rennendes Männlein, verfolgt von 2 Schwärmen, nachdem es seinen Kopfhörer verlor.

    Liebe Grüße aus dem Allgäu

    Helmut



  • Mayr Bernd 16/06/2013 19:22

    Hallo Sighard, wieder ein tolle Bild von dir.
    LG Bernhard
  • Sighard Schraebler 16/06/2013 12:10

    Hallo Norbert,
    das Bild ist nun da, aber die Interpretation bleibt schwierig:
    Ein Kollege sagt, es ist wie Höhlenmalerei, Jäger, Speere, Wurfgeschosse, Mammut und Büffel am Wasserloch. Ein anderer meint, wenn sein Teich so aussieht, lässt er das Wasser ab - Algenpest :_)
    Menschen lieben Assoziationen mit Bekanntem, auch wenn es so fremdartig ist wie die Entstehung von Sternen im kosmischen Materiekreislauf.
    Der Kopfhörer ist anscheinend eine langgezogene Staubwolke, Beiprodukt der Sternentstehung, die teilweise einen Schlauch Wasserstoff queren möchte und partiell abgebremst wird. Wenn man genau hinschaut, findet man die Situation ein paar Mal. Dann diese Streifen links im Bild, da muss irgend etwas pulsiert und vielleicht Lichtechos in die Molekülwolke gemalt haben. Das muss dann ein Rhythmus von 1-2 Jahren sein, denn die Elefantenglobule hat im Vergleich dazu 3 Lichtjahre Durchmesser. Vielleicht ist es auch nur ein Schattenwurf, also eine Projektion. Projektionen können sich scheinbar überlichtschnell verändern. Im dritten Fall sind es regelmäßige Auswürfe eine Sterns, die in viel größeren Zeitabständen abgegeben wurden, weil sie sich natürlich sehr viel langsamer als Licht bewegen.
    Bei der Interpretation des Gesehenen muss man berücksichtigen, dass Lichtlaufzeit und Schattenwurf die Szenerie beeinflussen. Materieverteilung spielt eine Rolle, Ionisation durch Strahlung generiert hier die Farbe (Hubble Palette), aber auch Lichteffekte sind enthalten. Es ist komplexer, als man meint. Lichteffekte sollte man leicht identifizieren können, indem man mit früheren Bildern vergleicht, denn die sind schnell veränderlich.
    LG Sighard
  • Norbert Span 16/06/2013 11:22

    Ganz phantastisch!
    lg
    norbert
  • Sighard Schraebler 14/06/2013 22:32

    Hallo Rainer,
    korrekt, in 3012 macht man hoffentlich bessere Bilder mit verteilten Weltraumteleskopen. Hin fliegen wird man wohl auch dann noch nicht, denn das ist auch für unsere Technik in 1000 Jahren ziemlich weit weg: 9500 Lichtjahre.
    LG Sighard
  • Rainer Kuhl 14/06/2013 15:26

    Hallo Sighard,
    wie von die gewohnt wieder ein fantastisches Foto
    dieser Region. Das Equipment ist auch beeindrukend wie auch die Belichtungszeiten und Bearbeitung.
    Nur das Aufnahmedatum lässt mich stutzig werden;-)
    Gruß
    Rainer