Stolz
Dieser junge Mann ist offensichtlich stolz auf sein Kulturerbe und laesst sich gern fotografieren. Leider geht es aber den Stammesmitgliern auf dem Reservat anscheinend oft nicht gut . Der Haeuptling hielt eine sehr bedrueckende Rede an seine Stammesgenossen. Er sprach von vielen Selbstmorden und ermahnte die Menschen, sich gegenseitig zu helfen, indem sie ihr psychisches und seelisches Leiden einander mitteilen. Er sprach davon, nicht auf die christlichen Missionare zu hoeren, die es fuer eine Suende halten, von Selbstmord zu spreche. Ich berichte hier nur, was er gesagt hat. Ob das stimmt, weiss ich nicht. Ich sehe aber darin ein Zeichen, dass sich viele Indianer heutzutage auf ihre alten Sitten besinnen und zurueck wollen.
Der Haeuptling sprach auch von Alkokolismus, Maennern die ihre Frauen verpruegln und Drogen. Noch mehr Schlimmes erwaehnte er, aber genug davon. Mir kamen richtig die Traenen, wenn man bedenkt was diesen Menschen angetan worden ist.
B. Barbara Elerick 31/10/2009 0:29
@Wolfgang: Hab vielen Dank fuer deine feinfuehligen Anmerkungen. Ja, man freut sich zu sehen, wie der junge Mann auf sein Kulturerbe stolz ist. Hoffentlich gibt er das an seine Kinder weiter. Die etwas bedrueckte Stimmung, die du hier richtig bemerkt hast, stammt von der Tatsache, dass am Tage vor der Festlichkeit ein junger Mann sich das Leben genommen hat. Meinen Mann hat es so gepackt, dass er weggegangen ist und woanders geduldig auf mich gewartet hat, bis ich mit dem Fofografieren fertig war.Wolfgang Bazer 30/10/2009 19:54
Eine hervorragende Dokuserie mit sehr informativen und einfühlsamen Begleittexten.Dieser sympathische junge Mann mit seiner herrlich farbenfrohen, prächtigen Tracht wirkt natürlich etwas stolz, aber vor allem auch bedrückt, beides aus gutem Grund.
LG Wolfgang
Annedore Schreiber 30/10/2009 18:39
Welch eine Farbenpracht!Ja, man könnte vor Mitleid zerfließen, wenn man bedenkt, wie übel man diesen Menschen mitgespielt hat.
Wie man sieht, sind sie bemüht, wenigstens ihre Kultur zu retten.
LG Annedore
Horst Reuther 30/10/2009 17:52
Das Du so nah am Geschehen warst und kannst wahrheitsgetreu die Geschichte der gebeutelten Indianer miterleben, ist sicherlich auch hier bei uns in Deutschland geschichtlich wertvoll. Dafür danke ich Dir. Gut, das Du es hier herüber bringst.Ganz liebe Grüße, sendet Dir,
Horst
B. Barbara Elerick 30/10/2009 17:51
@Arnd : Danke fuer deine einsichtige Anmerkung. Es ist richtig, dass die Indianer nicht mehr an Pocken und Masern en masse sterben und es ihnen in materieller Hinsicht bedeutend besser geht. Jedoch sind die Nachkommen dieser alten Kulturen total entwurzelt und koennen sich einfach psychisch nicht zurechtfinden. Wir als westliche Menschen koennen uns keine Vorstellung davon machen, wie grundverschieden wir alle in kultureller Hinsicht sind. Eine Loesung gibt es kaum dafuer. Manche Maenner verlassen das Reservat, um in den Staedten, wie z.B. Denver ihr Glueck zu suchen. Nur zu oft kommt es dort aber zur Tragoedie, durch Alkohol und allgemeine Entfremdung. Wer das uebersteht, kommt oft zurueck aufs Reservat.Es gibt Sozialprogramme, um den Indianern zu helfen, aber leider scheitern oft die Versuche. Hat leider nichts mit alter Filmromantik zu tun.
Arnd U. B. 30/10/2009 12:32
Die Geschichte der Indianer Nord - und Südamerikas ist eine einzige Tragödie...Leider stimmt Deine Schilderung nicht optimistisch. Ich hatte gedacht,dass heute die Zustände ungleich besser sind...Lg Arnd
P.S.:Dein Bild ist natürlich gut.