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Strahlige Hohlschildflechte, Rosettenflechte (Lobothallia radiosa)

Strahlige Hohlschildflechte, Rosettenflechte (Lobothallia radiosa)

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MykoPeter


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Strahlige Hohlschildflechte, Rosettenflechte (Lobothallia radiosa)

Ein sonnenexponierter Felsvorsprung aus kalkhaltigem Gestein am Albtrauf bei Hausen, Ziel vieler Wanderer, bot zahlreiche Thalli dieser offenbar licht- und wärmeliebenden Art. Laut Literatur sollten geeignete Standorte zudem nährstoffreich sein, was hier durch Staub aus nicht allzu weit entfernter Agrarfläche wohl gegeben war. Leider wuchsen die schönsten, völlig unbeschädigten Exemplare nur nahe des fast senkrechten Abhangs, so dass durch häufiges Drauftreten verursachter Abrieb hingenommen werden musste.
Der recht sperrige Trivialname 'Strahlige Hohlschildflechte' ersetzt nun den früher gelegentlich verwendeten Namen 'Rosettenflechte' und verweist damit auf den angedrückt strahlenförmig gelappten Rand und zugleich auf die anfangs eingesenkten, konkaven Apothecien, wodurch ähnliche Arten besser unterschieden sind.

Commenti 9

  • Maria J. 24/08/2014 17:06

    @ Ulrich,
    hm ... wenn Blattflechten Lappen haben,
    könnte man sie doch auch gleich Lappenflechten nennen!
    Und @ Peters Übergangsform wäre dann eine "Strahlenkranzkrustenförmige Scheinlappenlagerflechtenrosette" ...
    ;-)!
    (Ach wie gut, dass es Latein gibt !!)
    Schild ist jetzt auch geklärt - also kein Schildpatt ... ;-)
    Konkav ist auch klar – also alles klar, Herr Oberlehrer!
    Herzlichen Dank!
    LG Maria
  • Ulrich Kirschbaum 23/08/2014 9:56

    Der Name ist wirklich etwas sperrig ... ;-)
    Was bedeutet das "Schild" darin?
    Und den gelappten Rand als "strahlig" zu bezeichnen, scheint mir auch etwas übertrieben .. ;-)


    @Maria, Du weißt, dass ich es normalerweise nicht wage, Dir zu widersprechen -:)
    Hier aber muss das sein (Oberlehrer): Wenn man den Namen wörtlich übersetzt, würde man die Flechte als "mit Loben (Lappen) versehener, strahliger Thallus (Lager)" übersetzen. Es ist insofern berechtigt dies hervorzuheben, weil Krustenflechten normalerweise keine Lappen (wie die Blattflechten) besitzen. Wie immer in der Biologie gibt es aber Übergangsformen, sogenannte "placodioide" Flechten. Sie sind krustenartig, besitzen aber an den Rändern des Lagers angedeutete Lappen. Neben der hier von Peter abgebildeten Art findet man das auch bei etlichen Schönfleckflechten (Caloplaca). Da die "Lappen" bei einem rosettigen (kreisrunden) Thallus nach außen gerichtet sind, wirkt das Ganze wie ein (angedeuteter) Strahlenkranz.
    Deine Frage, was "Schild" bedeutet, ist leicht zu beantworten: Weil die Apothecien schildartig aussehen, haben die frühen Flechtenkundler von Schildchen gesprochen. "Hohl"schild will darauf hinweisen, dass die Apothecienscheiben bei dieser Art im jungen Zustand urceolat (krugförmig vertieft, also konkav/hohl) sind.
    Alles klar? -:)
    mfg Ulrich
  • Foto-Nomade 22/08/2014 19:37

    Moin Moin MykoPeter, wir kennen uns noch nicht.

    Danke für Deine Bestimmung des Pilzes.
    Deine Veröffentlichungen sind eine Bereicherung der Sektion.
    Mache mit viel Erfolg so weiter.
    ~
    Danke zu

    ~
  • Maria J. 22/08/2014 12:46

    @ Peter,
    es wird so sein, dass die Flechte die optimale Farbe für sich gewählt hat, warum auch immer .. ;-)
    Es gibt ja auch Flechten, die besonders leuchten, wenn sie auf der Sonnenseite wachsen (Wandgelbflechte) .. ;-)
    ... aber die sind nicht so selten, wie diese hier.
    Wegen der neuen Namen hat U. Kirschbaum sich ja wohl auch schon häufig geschüttelt ... ;-)
    ... aber es hilft ja nichts ...!
    Danke ... und Grüße,
    Maria
  • MykoPeter 22/08/2014 12:26

    Es freut mich, wenn das Bild gefällt. @ Maria: Evtl. entsteht durch die Graufärbung die richtige Balance zwischen schützender Reflexion des Lichtes und notwendiger Erwärmung - aber das ist pure Spekulation. Wer in welcher Absicht den deutschen Namen vergab, weiß ich nicht. 'Strahlig' ließe sich immerhin - wie das Epitheton 'radiosa' - in relativem Sinn verstehen. Dass 'gewaltsames' Eindeutschen wissenschaftlicher Namen zuweilen merkwürdige Blüten treibt, ist ja an vielen Beispielen zu belegen.
    Viele Grüße - Peter
  • Maria J. 22/08/2014 11:43

    Die "Staubgeborene" hast du hier sehr schön
    sichtbar gemacht!
    Der Ausschnitt zeigt sie mit ihren schwarzen Apothecien sehr deutlich.
    Für eine Sonnenanbeterin ist sie mir fast zu grau ... ;-))
    Der Name ist wirklich etwas sperrig ... ;-)
    Was bedeutet das "Schild" darin?
    Und den gelappten Rand als "strahlig" zu bezeichnen, scheint mir auch etwas übertrieben .. ;-)
    LG Maria

  • Karl Böttger 21/08/2014 7:45

    Sehr schön gemacht - in Bild wie in Wort.
    LG Karl
  • Ulrich Kirschbaum 20/08/2014 18:38

    Der Name ist wirklich nicht besonders ansprechend - um so mehr dafür Dein Bild, das die Flechte in typischer Ausbildung zeigt.
    mfg Ulrich
  • Moumine 20/08/2014 18:06

    Interessant

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