Streets und Regeln
Immer wieder beobachte ich bei Streetfotografen mit langen Teleobjektiven, auch auf der Kölner Domplatte, dass man Randgruppen angeht, die sich nicht gegen die Verletzung des Rechts an ihrem Bild wehren können: Migranten, Obdachlose, Süchtige und alte Menschen.
Ich habe mal versucht zwei Streetfotografen, an einer Ecke stehend, selbst zu fotografieren. Es gab erwartungsgemäß lautstarken Protest, denn Streetfotografen wollen nicht selbst "gestreetet" werden.
Dieser Obdachlose ist übrigens "ausgestopft".
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Accabadora 26/07/2011 16:23
mit dieser thematik triffst du den nerv des streetfotografen( ich fühl mich mitbetroffen)
einerseits: es verletzt die würde dieser menschen im elend, sie um
eines pittoresken fotos willen wie die tiere im zoo zu fotografieren.....
ich tu's aber auch zuweilen, nicht um sie bloßzustellen, sondern
um auf die not hinzuweisen, die es mitten unter uns gibt.
.....immer mit schlechtem gewissen
unterläßt du es ganz - oder fragst du die betreffenden vorher?
das dilemma erstreckt sich nicht nur auf solche streetmotive -----
ich habe grundsätzlich das problem, menschen nicht ungefragt ablichten zu dürfen - und doch lebt die streetfotografie von authentischen ungestellten szenen! eine crux und ein verhängnis, ich hab den zwiespalt für mich bisher nicht lösen können ..... mich reizt diese art der menschenfotografie einfach am meisten......plümchen weniger:-)
guter rat ist teuer, vielleicht weiß du einen?
dein gestelltes motiv ist übrigens - bei allem ernst der thematik -- unheimlich cool & lässig!
lg von Acca, paparazza mit schlechtem gewissen:-)
Jennifer Manzke 18/07/2011 20:50
Coole Aktion finde es auch nicht schön solche Menschen einfach abzulichten und ihre Mysere zu Zeigen ! Würde ich mich garnicht trauen das verbietet mir meine Erziehung ! Das Bild und der text darunter ist klasse ! Genau meine Meinung !Jen
Katrin Gems 18/07/2011 19:37
Zu oft ist die "Dokumentation" eine fotografische Selbstbefriedigung, die die Rechte anderer um der eigenen Eitelkeit willen verletzt.Das Bild des "Ausgestopften" ist raffiniert dazu.
lg Katrin
Dagmar Illing 18/07/2011 19:12
Durch so ein Tele ist es sicherlich einfach, Hemmschwellen hinter sich zu lassen und Grenzen zu übertreten.Ein tiefsinniger Beitrag zu einem Thema, dem sich jeder Fotograf stellen sollte.
Liebe Grüsse, Dagmar
Helga Niekammer 17/07/2011 11:42
...gut, dass du das mal ansprichst. Das ist auch eine Form von Paparazzitum... Wenn man offen an die Menschen herangeht, so wie du/Ihr in Euren Bildreihen, dann ist es ok. aber mit dem 300-Tele draufhalten und dann noch ohne Genehmigung veröffentlichen - neh, das finde ich gemein!. LG. HelgaBrigitte Stauf 17/07/2011 10:15
Klasse.LG Gitte
Skyliner67 16/07/2011 21:58
Das Motiv an sich ist schon "ohne Worte" aussagestark und gut. Mit deinen Gedanken dazu erhält es eine erweiterte Bedeutung, und deiner Meinung schließe ich mich unbedingt an. Mehr muss ich gar nicht schreiben, wir kennen das ja auch dank den gemeinsamen Aktivitäten aus der dem Objektiv entgegengesetzten Perspektive.Liebe Grüße, Regina
Horst Reuther 16/07/2011 21:21
Persönlich sträubt es sich in mir diese Randgruppen zu fotografieren. Da sind wir einer Meinung Gerd.Wünsche Dir einen schönen Sonntag und sende viele liebe Grüße, Horst
Jürgen Guhlke 16/07/2011 21:21
Das ist ja mal was neues! Da hatte einer ja eine lustige Idee und du hast dies hier gut fotografiert.MfG
Jürgen
Lady Durchblick 16/07/2011 19:30
das hast Du vollkommen recht....cool... der ausgestopfte Obdachlose... klasse Aufnahme
vg Ingrid
Gerhard Bonse 16/07/2011 14:29
@Thomas, Du bist die vorbildliche Ausnahme !!!LG Gerd
BLONDIE ... 16/07/2011 14:24
interessante beobachtung!es wird wie immer solche und solche geben
mein vorredner ist natürlich einer der "guten" :-))
lieben gruß
Thomas Alexander 16/07/2011 14:01
nicht alle streeter sind so mein lieber gerhard.
nicht alle.....
Denise Hackmann 16/07/2011 12:25
Zu den Worten von Werner: Ich glaube,selbst wenn es die Stituation nicht zulässt das man vorher fragt, gibt es keine - bei der man nicht hinterher wenigstens fragen könnte.Allgemein:
Wenn ich jemanden - oder gerade Obdachlose beim Dom abgelichtet habe, dann bekamen sie hinterrher auch etwas von mir. Je nachdem was mir das Bild selbst wert ist, sprich wenn ich es veröffentlichen oder gar kommerziell verwerten möchte, dann muss eh die Unterschrift her, was ich mir dann auch mal einen Zehner kosten lasse. Die freuen sich dann tierisch und unterschreiben auch. Da habe ich bisher noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Ich denke auch, das ich nicht einfach fotografiert werden würde wollen - wie gesagt, das Recht am eigenen Bild geht vor. Und wenn ich ein Bild im Internet entdecken würde, was veröffentlich wurde, ohne mein Einverständnis, dann würde ich aber an die Decke gehen.Ich habe selbst schon mit meinem Mann früher - eine riesige Diskussion gehabt, als er ein Bild von mir hier eingestellt hatte, welches mir überhaupt nicht gefallen hat (ich finde mich nie hübsch auf Bildern) - das war unser erster Krach damals - naja wir kannten uns damals gerade mal einen Tag ;-)
Aber trotzdem - da hats geknallt ;-)
LG
Denise
Anne Rudolph 16/07/2011 11:35
Es gibt bessere Motive als die, die sowieso schon ganz unten sind noch mehr in die Öffentlichkeit zu ziehenlg anne