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Sündig-Schöne Songs  -   Oh Schauder über Schauder - Folge mir in die Ewigkeit

Sündig-Schöne Songs - Oh Schauder über Schauder - Folge mir in die Ewigkeit

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Love n Lust


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Sündig-Schöne Songs - Oh Schauder über Schauder - Folge mir in die Ewigkeit

www.youtube.com/watch?v=tWgg7w6I8Rg

Folge mir in die Ewigkeit

Annika, die Friedhofsgärtnerin goss nach einem trockenen Spätsommertag am Abend noch die Blumen auf den Gräbern deren Köpfe müde und durstig herabhingen. Die Dämmerung zog bereits herauf, doch Annika war noch nicht fertig mit ihrer Arbeit. Hier und dort zupfte sie die verwelkten Blüten ab und warf sie in einen Eimer um sie später im Kompost hinter der Kapelle zu entsorgen. Die laue Sommerluft strich warm und beruhigend um die Grabsteine. Als Annika selber Durst bekam, stillte sie diesen an einem kleinen Brunnen der zwischen den alten Ahornbäumen zum Wasser holen diente.

Auf einmal fühlte sie sich schläfrig und ein leichter Schwindel befiel sie. Erschöpft ließ sie sich auf eine Bank sinken und schon fiel ihr Kopf zur Seite. Jemand musste das Brunnenwasser mit einem Schlafmittel versetzt haben, denn als Annika erwachte war es bereits tiefe Nacht und schwarze Schatten hüllten den Ort der Verstorbenen in gespenstische Dunkelheit. Fröstelnd zog sie ihre warme Wolljacke an und stand auf. Aus der Ferne hörte sie die Glocken der Friedhofskapelle Mitternacht schlagen und erschauderte. Der Glaube besagte, dass sich zu dieser Zeit die ruhelosen Seelen der Toten erheben würden um nach ihren Angehörigen zu suchen und durch deren Liebe den Weg in den Schlaf der Ewigkeit zu finden.

Plötzlich hatte Annika die unheimliche Empfindung kühle Finger auf ihrer Schulter zu spüren. „Wer ist da!“ schrie sie erschrocken und fuhr herum. Doch es kam keine Antwort. Um sie herum herrschte bedrückende Stille außer dem Rascheln der Blätter im Wind und kleinen Tieren die durch das Dickicht huschten. Und dann sah sie sie. Flureszierende Körper die im Mondlicht umherirrten. Säuselndes Stimmengewirr aus der Zwischenwelt. Fasziniert und zugleich gelähmt vor Entsetzen ließ sie sich wieder auf die Bank fallen und wagte es nicht sich zu bewegen. „Annika! Annika!“ raunte eine Stimme dicht neben ihrem Ohr und ließ sie erschaudern. Wieder fragte sie:“ Wer ist denn da?“ „Dein Geliebter Radomir! Kennst Du mich denn nicht mehr?“ Annika hatte vor Jahren, sie war damals junge 15, einen Freund der tatsächlich Radomir hieß. Nachdem er in seine Heimat Rumänien zurückgezogen und sie verlassen hatte, heilten die Jahre Wunden und sie vergaß die Zeit ihrer Jugend und wurde älter. Nun, nach 27 Jahren rief er ihren Namen.

„Warum durftest Du leben und ich nicht!“ seine tiefe Stimme klang bedrohlich. „Wie schön Du bist meine geliebte Annika!“ säuselte er ihr ins Ohr und strich über ihre Wangen und Augenlieder so dass Annika ganz benommen war vor ungewollter Erregung und Angst. „Ich starb damals an einer seltenen Krankheit die in Rumänien ganze Dörfer auslöschte.“ erklärte ihr Radomir. „Seitdem wandelte ich rastlos umher, das Seidentuch, welches Du mir zum Abschied schenktest trug ich stets bei mir. Und so nahm ich Deine Witterung auf um Dich zu suchen, meine Prinzessin, denn es folgte keine Frau nach Dir.“ schmeichelte er ihr „Folge mir als meine Gemahlin in die Ewigkeit, Du schöne und bezaubernde Frau.“ Annika ließ sich verzaubern. „In einem Schlosse wirst Du wohnen und ich werde Dich auf rotem Samte betten, als meine Geliebte. Mein Königreich werde ich Dir zu Füssen legen.“ lockte er sie mit süßen Versprechen. „Doch Dein irdisches Leben wird schwinden und Du wirst mit mir die Nacht begrüßen, verdammt zu ewigem Leben in der Dunkelheit!“



Annika war hin und her gerissen. Sie sah ihn nicht, nur einen schwarzen Schatten der sich, keine Widerrede zulassend, über sie beugte. Sein Wesen und seine Seele waren bereits von der Dunkelheit gefangen genommen worden. Er wollte ihr das ewige Leben schenken, doch was war der Preis dafür? Als sie ihn kennen lernte war er ein junger, zarter Knabe gewesen mit schulterlangen schwarzen Haaren und einem sanften Wesen – nun schien ein Dämon aus ihm zu sprechen. Dennoch verfiel sie seinem Reiz und neigte den Kopf zur Seite.

Ein stechender Schmerz, der ihren Hals durchzuckte und ihren Körper in Lust erbeben ließ raubte ihr die Sinne. Heiß rann das Blut über ihre Brust, welches ihr dämonischer Liebhaber, der wie ein Inkubus in ihr Leben trat, wegleckte. Dann ließ er sie alleine, in der Gewissheit sie würde ihm folgen und ihn finden.

Annika ließ die Geister hinter sich und folgte dem von Fackeln gesäumten Weg bis zu einem wundervollen Schlosse. Seine Mauern und Türme erhoben sich plötzlich auf der Lichtung, hinter der mit Efeu überwucherten Friedhofsmauer. Zögernd trat Annika durch das offene Holztor auf die verwilderte Wiese und schritt durch das hohe, an ihren Beinen kitzelnde Gras auf das prächtige Anwesen zu.

Das mit okkulten Ornamenten verzierte Eingangstor öffnete sich wie von Geisterhand, knarrend und krächzend, so dass Annika kalte Schauder über den Rücken liefen die sie kurz inne halten ließen. Die verführerische Stimme die in weiter Ferne ihren Namen rief lockte sie jedoch herein in das Reich ihres neuen Gebieters. Annika war überwältigt von der düsteren Schönheit des Saales, welcher sich am Ende der nach unten führenden Steintreppe erstreckte. Meterhohe verstaubte Spiegel zierten die Wände und silberne Kandelaber tauchten den Saal in ein diffuses Licht welches bizarre Schatten auf den weißen Marmorboden warf. „Oh, Radomirl.“ seufzte Annika. „Endlich sind wir wieder vereint, mein Geliebter um die Ewigkeit zu teilen.“

Der Schmerz, den sein Biss ihr zugefügt hat war schnell vergessen und verziehen. Annika fühlte sich jedoch noch schwach und schwebte wie schlafwandelnd über den kalten Marmorboden und die, sie immer tiefer in das Herzen des Schlosses führenden Steintreppen. Die Fenster waren geöffnet und ließen den kühlen Wind durch die dunklen Gänge ziehen. Die schweren Samtvorhänge wiegten sich in dem aufkommenden Sturm und hinter dem Wald grollte der Donner. In Annikas Kopf wirbelten Gefühle der Angst und der sehnsüchtigen Erwartung. Sie war unfähig seinem Bannkreis zu entkommen. Die schmiedeeisernen Gitter vor den Fenstern verhinderten eine Flucht.

Dunkle Schatten umgaben sie, die sie bewachten. Selbst die Pupillen der Grafen und Barone auf den verblichenen Gemälden folgten ihr mit ausdruckslosem Blick und ließen sie nicht aus den Augen. Wachsam und stets bereit ihr den Fluchtweg zu verschließen standen sie da, die alten Rüstungen links und rechts der Türen, hinter deren toten Stahlhelmen rote Augen zu funkeln schienen. Annika wurde bewusst, dass sie nun seine Gefangene, und das Schloss ihr neues Zuhause war.

Immer tiefer führten sie die steinernen Stufen in das Herzen des Schlosses – in die Hölle seines Gemaches, in dem er auf sie wartete um die Verwandlung zu vollenden. Unsicher und mit pochendem Herzen öffnete sie einen Spalt breit die hölzerne Tür zu seinem Zimmer und war geblendet von seinem Anblick.



Im fahlen Kerzenschein, der seine bleiche, makellose Haut schimmern ließ, lag er auf dem mit schwarzem Satin bezogenen Bette und winkte sie zu sich her. Der gefährliche Blick seiner kristallblauen Augen ließ sie vergessen, dass er ihr das Leben aus Egoismus und Selbstgefälligkeit genommen hatte. Seine edle Gestalt, sein langes schwarzes Haar machten aus ihm einen Verführer, dem sie nicht widerstehen konnte.


Annika spürte, wie sie in dem Sog des Eismeeres seiner Augen versank. Seine kräftigen Hände zogen sie an die Oberfläche zurück und hauchten ihr einen Kuss auf den Mund der sie vergessen ließ woher sie kam und wer sie war. „Folge mir in die Ewigkeit!“ raunte er ihr mit eisigem Atem in das Ohr und führte seine aufgeritzte Schlagader an ihre trockenen Lippen. Zuerst widerwillig, dann gierig vor Verlangen saugte sie, den ihr neue Kraft verleihenden Lebenssaft in sich auf. Wie kochendes Gift schoss sein Blut durch ihre Venen und ihr wurde schwindelig. Bevor ihr schwarz vor Augen wurde und sie in seinen Armen zusammensackte, sah sie am Horizont wie der Mond- der für Vampire die Sonne darstellt – unterging.

Als er ihren von gewaltigen Schmerzen zuckenden Körper in den mit rotem Samt ausgelegten Sarg legte und den Deckel schloss fiel Annika in einen langen traumlosen Schlaf. Als sie erwachte war es bereits wieder Nacht geworden und erneut schien der Mond zwischen den grauen Wolkenfetzen hervor. Radomir erwartete sie mit einem Kristallglas am Kamin. „Trink, meine Prinzessin der Nacht!“ forderte er sie auf und benommen von seiner edlen Schönheit stießen sie ihre Gläser an und labten sich an dem süßen Saft eines wilden Rehs welches Radomir zuvor gejagt und getötet hatte.

Auf den Friedhof ließ er sie nicht mehr gehen, aus Furcht ihre Erinnerungen könnten zurückkehren. Doch eines Nachts, als sie im Wald auf Jagd ging begegnete sie dennoch einem bekannten Gesicht. Sie sah ihren Vater, mittlerweile im Greisenalter umherirren und wusste, dass er dem Pflegeheim entflohen war. Mitleid ergriff sie, denn sie wusste, dass auch er nicht mehr lange zu leben hatte. Dennoch konnte sie es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren ihm dem Schicksal auszusetzen, welches sie ereilt hat und ihn in ewiger Finsternis umherstreifen zu lassen.

Radomir kam ihr jedoch zuvor. „Nein, nicht! Das ist doch mein Vater!“ schrie Annika noch vor Schreck. Und schon wollte sich Radomir auf ihren Vater stürzen als jedoch alles ganz schnell ging. Annikas Vater sah, dass eine dunkle Gestalt auf ihn zuschwebte und strauchelte . Als Radomir seine spitzen Zähne in seinen Hals schlagen wollte, entschied es der unglückliche Zufall, dass der Vater, durch einen vor Schrecken ausgelösten Herzschlag zur Seite kippte. Radomir konnte sich nicht mehr bremsen und rannte in einen Astvorsprung der sich mitten in sein Herz bohrte.

Annika war nun allein in der Finsternis des Waldes und sehnte sich nach der Ruhe des Todes. Wissend, dass totes Blut ihr Vampirdasein beenden würde, beugte sich Annika von Schmerz und Trauer erfüllt über den Leichnam ihres Vaters und grub ihre spitzen Zähne in seinen faltigen Hals. Sie trank, bis der letzte Tropfen aus seinem Körper gesaugt war und fiel daraufhin in einen tiefen Schlaf aus dem sie nicht mehr erwachte. Sie sah, wie ihre durchscheinenden Seelen den Körper verließen und davon schwebten, dem Himmel entgegen. Wilder Moos legte sich wie eine Decke auf ihre Körper und sie konnten nun endlich schlafen.

„Folge mir in die Ewigkeit“ stand auf dem verwitterten Grabstein geschrieben und eine Hand legte eine rote Rose nieder um ein kurzes Gebet zu sprechen...

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Tempo di esposizione 1/8
Distanza focale 4.3 mm
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