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Stefanie Sow- Maurer


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Supai...

heisst in der Maa- Sprache "Hallo".

Und nein bevor alle fragen, ich habe niemanden bezahlt für die Bilder, die haben alle freiwillig mitgemacht!
Ich muss aber auch zugeben, dass ich als junge, unverheiratete, blonde Krankenschwester einige Vorteile hatte und sie mir kaum einen Wunsch abschlagen konnten :-)

Die Infos im folgenden Text erhielt ich von Massai Kimani Mollel, sie stammen also nicht aus dem Internet!


Massai - ein Urvolk im Umbruch

Die Massai (auch Maasai, Maassai oder Masai genannt) sind ein ursprünglich nomadisch lebendes Hirtenvolk im Osten Afrikas. Sie wanderten ab dem Jahr 1550 entlang des Nils aus Sudan und Ägypten ein und brachten Kenntnisse über den Ackerbau und die Viehzucht mit. Einen Höhepunkt erlebte die Einwanderungswelle erst im 18. Jahrhundert.
Zu diesen Zeiten waren die Massai als „wilde Barbaren“ gefürchtet und ihre Territorien wurden von den Arabern, von Bergvölkern, Missionaren und von den europäischen Handelsreisenden gleichermaßen gemieden, oder sie mussten Wegzölle in Form von Handelswaren zahlen. Ende des 19. Jahrhunderts brachen dann Dürre, Rinderpest, Cholera- und Pocken- Epidemien über das Volk ein, wodurch die Massai stark geschwächt wurden. Dazu kamen Bürgerkriege mit den Bergvölkern, die ihnen klar überlegen waren. In kurzer Zeit verloren sie so Land, Vieh und ihren Wohlstand. Als dann um 1930 die Briten das damalige Tanganyika besetzten, wurden erste Jagdreviere und in den späten 50er Jahren Nationalparks auf dem Massailand etabliert. Die Massai verloren dadurch Kilometer um Kilometer Land und wurden über die Jahre immer weiter vertrieben und teilweise in abgegrenzte Reservate gesteckt. Es gab sogar Zeiten in denen Massai in traditioneller Shouka-Bekleidung (Umhang) nicht in öffentlichen Verkehrs-mitteln mitfahren durften. Sie wurden über Jahrzehnte diskriminiert und haben keine nennenswerte Gegenwehr leisten können. Wo damals in den 60er Jahren noch durchschnittlich 26 Rinder und Ziegen pro Massai gezählt wurden, bleiben heute
gerade mal 5 Tiere pro Kopf übrig. Zwar sitzen heute auch Massai auf einigen Positionen der Behörden, aber nicht in den wirklichen Schlüsselrollen. Der Einfluss ist somit beschränkt und der Fortbestand der Massai-Kultur in ihrer heutigen Form steht langfristig leider unter keinem guten Stern.

Anfang des 2. Jahrtausend vollziehen die Massai den Umbruch von einem
Nomadenvolk in ein sesshaftes Leben. Sie leben auf einzelne regionale Stämme verteilt, in Kenia und im Norden Tanzanias. In Tanzania findet man sie vorwiegend in der Gegend um Arusha sowie in der Ngorongoro Conservation Area und in der Serengeti. Schätzungen zu Folge leben heute etwa 140.000 Massai in Tanzania. Ein Großteil von ihnen wohnt heute bereits als Halbnomade in einem Kral (enk-ang oder boma) und wechselt nur alle paar Jahre oder Jahrzehnte, abhängig von der Fruchtbarkeit der Landschaft, den Platz. Sie versuchen einerseits die Traditionen beizubehalten, aber gleichzeitig am modernen Lebensstil teilzunehmen. Immer mehr Massai schicken eines ihrer Kinder zur Schule, damit diese später ein „besseres“ Leben führen können. Während der Schulzeit tragen die jungen Massai Jeans, Turnschuhe und T-Shirts und melden sich bei den Stammesältesten per Handy.

Sprache
Massai sprechen die so genannte Maa-Sprache, die zur Familie der Nilotischen Sprachen gehört. Wie der Name schon deuten lässt, stammt sie aus dem Niltal und dort vorwiegend aus dem Sudan. Viele „moderne“ Massai haben sich aber im Laufe der Zeit auch das in Tanzania gesprochene Swahili angeeignet. Ein lokaler Touristen-Führer kann somit gut mit den Massai kommunizieren und
Ihnen als Dolmetscher zur Verfügung stehen.
Zu erwähnen gilt auch das es eine sog. Tanzanianische „Maa- Sprache“ gibt wie aber auch eine kenianische „Maa- Sprache“.

Boma (Dorf)
Die Hütten (engaji) der Massai sind aus getrocknetem Kuhdung, Lehm und hunderten Holzpfosten hergestellt. In den Hütten, in denen auch Kleintiere schlafen, brennt ständig ein kleines Feuer, das am Tag zum Kochen dient, die Moskitos fern hält und abends für Wärme sorgt. Außer durch ein kleines Loch im Schlafraum, fällt kein Tageslicht hinein. Stühle, Tische oder Wandschmuck gibt es nicht und als Schlafgelegenheit dienen mehrere Rinderfelle. Um die Menschen und Tiere vor Raubtieren und Feinden zu schützen, werden abends die Herden in einen abgesperrten Bereich des Krals (Siedlung) getrieben und die am Tag offenen Eingänge mit den gleichen Dornenbüschen versperrt, die den gesamten Kral einzäunen.

Kleidung
Überall am Straßenrand und auf Märkten sieht man traditionell gekleidete
Massai. Die Frauen tragen am Körper einen karierten, meist blau-roten Umhang (Shouka) und in den ausgeweiteten Ohrläppchen ihrer kahl geschorenen Köpfe lange, silberne oder selbst gemachte Perlenohrringe (imbenyetta). Um den Hals tragen sie schwere Halsketten (ilturesh) und um die Gelenke bunte Perlenbänder (emarinai) Oftmals kommt ein Kopfschmuck hinzu, der auch aus silbernen Schmuckornamenten und bunten Perlen besteht. Die Männer tragen ebenfalls den traditionellen Shouka- Umhang in verschiedenen Farben und Binde-Versionen, dazu einen Stock (eng’udi) oder ein kleines Schwert (olalem).
Die wenigsten Männer tragen Ohrringe, aber oft breite Perlenarmbänder
(engomesha). Schuhe für Männer und Frauen werden aus dem Gummi alter LKW Reifen produziert. In Arushas Seitenstraßen kann man einige der Produktionsstellen an den hunderten alten Autoreifen erkennen. Diese Sandalen (raiyo) sind die klassische Fußbekleidung allerMassai.

Altersklassen nach Jahren (Männer)
Jeder Massai gehört ab der Geburt einer bestimmten Altersklasse an, die sein soziales Leben, den Status und die Aufgaben bestimmt. Der erste große Schritt ist die Beschneidungszeremonie (emoratta), der Übergang vom Jungen zum Mann. Sie wird nur alle paar Jahre in einer so genannten „offenen Beschneidungsperiode“
für jeden Jungen im Alter von 10-18 Jahren durchgeführt. Dieser wird dann zum Moran (wörtl. der Beschnittene) ernannt und ist fortan Krieger. Danach durchläuft er bis ins hohe Alter weitere Altersklassen, die ihn kategorisieren.
In den folgenden Jahren der „geschlossenen Beschneidungsperiode“ sind die Jungen ungeduldig und werden angeblich von den Älteren oft provoziert um ihre „Verbote“ zu brechen, um so die Bereitschaft zur Beschneidung zu signalisieren.

8-18 Laiyoni
Die Jungen des Stammes. Sie treiben täglich die Schafe und
Ziegen zu den Wasserlöchern, schützen sie vor Dieben und Raubtieren
und werden von den Älteren angelernt. Ab einem Alter von 8 Jahren treiben sie auch die Rinderherden. Sie dürfen keine Verabredungen mit Mädchen treffen und unterstehen voll der Autorität des Vaters. Dies ändert sich, wenn sie im Alter von 10-18 Jahren beschnitten werden. Danach nennt man Sie auch Krieger oder Moran (die Beschnittenen).

18-30 Moran (Konrianga)
Die jungen Krieger. Sie schützen den Kral und die
Familien vor Raubtieren und Überfällen. Zudem halten sie Ausschau
nach fruchtbaren Gebieten und organisieren die Wanderung in neue
Gebiete. Sie dürfen mit unbeschnittenen Mädchen (endito) Beziehungen
eingehen und sich auch ohne Einfluss des Vaters frei bewegen und
entfernte Feste besuchen. Es ist quasi eine „Lehrzeit“ an deren Ende der die Moran endlich heiraten dürfen. JederMassai kann mehrere Frauen haben.

30-40 King’onde
Die Krieger (Senior warrior). Sie helfen den Moran die Krals zu schützen, und kümmern sich um Projekt- und Problemlösungen. Im Weiteren halten sie Moran als Paten (ol-piron) unter Kontrolle, die in ihrer „Sturm- und Drangzeit“ oftmals ungewollte Zwischenfälle mit Behörden oder Nachbardörfern provozieren.

40-60 Makaa (bis 50) und Seuri (bis 60)
Die „alten Herren“ (Junior elders).
Sie kümmern sich um das Lehren der jüngeren Generation und gelten als
Ansprechpartner für alle Fragen. Sie sichern die Familien ab und kümmern sich um wesentliche Belange des Clans und um die Erhaltung der Klassen und den Fortbestand der Massai-Kultur.

60-80 Meshuki
die Häuptlinge (senior elders). Sie bleiben im Kral und sind weise Ansprechpartner für alle anwesenden Frauen und Jungen. Sie haben das Recht zu „sitzen“ und keine körperliche Tätigkeit mehr auszuüben. Die Meshuki sind maßgeblich bei Entscheidungen beteiligt und haben das letzte Wort. Sie besitzen oft Statussymbole wie Gnu-Schwänze und Stöcke (eng’udi). Sie werden von den Kindern und Moran mit gebeugtem Kopf begrüßt und streicheln dann die Person mit der Hand an dessen Kopf.

Beschneidung
Auch heute noch werden aus der Tradition heraus die meisten Massai-Mädchen vor der Pubertät, im Alter von 15-18 Jahren, von älteren Frauen an der Klitoris beschnitten. Dies geschieht bei einer speziellen Zeremonie (emoratta) bei der aus der ganzen Nachbarschaft Milch, Kühe und Geschenke gebracht werden. Danach stehen die Mädchen den Moran (junge Krieger) nach vorherigen Beziehungen endlich auch zum Heiraten zur Verfügung. Vorwiegend ältere Moran bekommen dann den „Zuschlag“, da der von den Eltern des Mädchens geforderte „Brautpreis“ über 30 oder 40 Rinder, nicht von den jungen Kriegern aufgebracht werden kann.
Die Jungen werden im Alter von 10 bis 18 Jahre zu einer Altersklasse zusammengefasst und dann gemeinsam beschnitten, was mit einem großen Fest gefeiert wird. Die Mutter rasiert für das Beschneidungs- Ritual ihrem Sohn zunächst den Kopf kahl und andere Stammesmitglieder hängen dem jungen Mann eine schwarze Robe (olaibatak) um. Die ganze Nacht über tanzen und singen die Moran
(Krieger) das Beschneidungslied (lebarta) zu Ehren der neuen Mitglieder. Am Morgen kommt der Beschneider, der den Jungen erst Milch über den Kopf gießt und dann ohne Betäubung und mit einem normalen Messer und ohne weitere hygienische Maßnahmen die Vorhaut abtrennt und mit Asche desinfiziert. Ein Zeichen von Schmerz gilt als Schwäche und Schande für die ganze Familie und wird somit unterdrückt.

Glaube & Religion
Die tanzanischen Massai sind ein sehr traditionsbewusstes und stolzes Volk. Sie sind vorwiegend Christen und glauben dennoch an mehrere Götter, sowie den Hauptgott Engai, der am Gipfel des Berges Ol Doinyo Lengai wohnen soll. Sie glauben ebenfalls an die Herrschaft und Macht über ihre Rinder, die eine große Rolle im Leben spielen. Die Massai nutzen alle Tierbestandteile für ihren Lebensraum. Was nicht essbar ist wird zu Werkzeugen verarbeitet (z.B. Knochen) oder anderweitig genutzt. Das Fell der Tiere kann beispielsweise als Kleidung, Wasserbehälter oder als Bettauflage genutzt werden.

Nahrung
Massai haben seit jeher eine enge Verbindung zu ihrem Vieh. Rinder und Ziegen spielen in der Religion, in der Nahrung, in der Medizin und in sozialen Beziehungen eine große Rolle. Der Reichtum eines Massai wird noch heute an der Zahl der Rinder gemessen. Sie verehren Rinder und sind davon überzeugt, durch den Verzehr der Viehprodukte im Einklang mit ihrem Gott zu leben und gestärkt zu werden. Die früheren Massai haben sich über Jahrzehnte fast nur von Tierprodukten wie Milch, Fleisch und Blut ernährt. Die Nahrung wurde, sofern es der Vorrat erlaubte, mit Mais und Bohnen ergänzt. Blut und Milch werden auch heute noch zu einer proteinreichen Mixtur (saroi) vermischt und in Kalebassen (Gefäß aus der Frucht des Flaschenkürbis) aufbewahrt. Kalebassen (engl. Calabash, maa. engoti) dienen den Massai als Aufbewahrungsgefäße für alle möglichen Flüssigkeiten und Trockenmaterialien. Nur zu besonderen Anlässen wurde mit großen Zeremonien gegrilltes Fleisch serviert. Eine Besonderheit war es schon immer, dass die jungen Moran (Krieger) kein Fleisch essen dürfen, welches vorher von Frauen oder
Mädchen gesehen wurde. Deshalb werden auch heute noch die Mahlzeiten der Krieger oft getrennt eingenommen. Die Zeiten haben sich in vielen Regionen geändert und mittlerweile steht bei den Massai auch gegrilltes Fleisch auf der Speisekarte. Frauen verarbeiten dazu Reis, Mais oder andere Gemüsesorten in verschiedenen Variationen. Auch Fladenbrot und Eier gehören heute bei einigen Familien zum Essensplan. Diese Anpassungen gelten jedoch nicht für alle
Massaistämme.

Aufgaben
Massai leben nach sich ständig wiederholenden Jahreszeitzyklen, die sich in erster Linie um die Nahrungssuche für das Vieh in den Trocken- und Regenzeiten drehen. Die männlichen Massai sind ab dem Kindesalter von 8 Jahren an für das Führen der Ziegen und Schafe zuständig und treiben diese Tag für Tag über lange Strecken zu den Wasserlöchern und zum Grasen. In der fortgeschrittenen Jugend dürfen sie dann auch Rinderherden treiben und bekommen von ihren Vätern neue Aufgaben hinzu (siehe unter „Alterklassen“).
Neben der traditionsreichen Tierzucht verdienen sich die Männer heutzutage ihr Einkommen auch als Nachtwächter oder Sicherheitspersonal (askari), Türsteher an
Souvenirläden oder als Verkäufer typische rMassai-Produkte auf den Märkten.

Das Leben der Frauen unterscheidet sich grundlegend von dem der Männer. Sie sind nach der Heirat für das Aufziehen der Kinder verantwortlich und bereiten die Mädchen schon im frühen Alter, nach der Beschneidung (15-18 Jahre), auf das Leben einer Ehefrau vor. Die jungen Mädchen helfen den Müttern und Großmüttern bei allen Aufgaben. Alle Frauen sammeln gemeinsam Feuerholz, tragen über kilometerweite Strecken das Wasser auf den Köpfen herbei und
bauen die Grundnahrungsmittel in kleinen Gärten an. Auch der Bau der Hütten (engaji) aus Ästen, Lehm und Kuhdung ist traditionell die Arbeit der Frauen. In der heutigen Zeit fertigen sie auch Perlenschmuck an und verkaufen ihn direkt oder über Großhändler auf den Märkten. Man kann sagen, dass die Massai- Frauen ein weitaus härteres Arbeitsleben haben als die Männer. Denn auch im Alter, wenn die 60- bis 80-jährigen Männer sich als „Elders“ den Ruhestand
verdient haben, schuften gleich alte Frauen bis zur Erschöpfung weiter.

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