Tote schauen gehen
.
.
.
.
.
.
.
"Tote schauen gehen" war für uns Kinder in den 1970ern eine heute sehr bizzar erscheinende Mutprobe, als die Toten noch in den Leichenhäusern, Aussegnungshallen, aufgebahrt ausgestellt wurden.
Argwöhnisch hat man dann geguckt, ob bei den Kameraden ein Zaudern, Zucken bemerkbar ist.
Kinder sind so, trotz allem Morbiden liegt heute betrachtet, eine gewisse kindliche Unschuld in diesem Tote-Schauen-Gehen drin.
Heute ist das gottlob dank der praktizierten Würde gegenüber den Toten nicht mehr möglich.
Fensterspiegelung vom 24.11.2013 von Gräbern im Fenster der Aussegnungshalle des Grafinger Waldfriedhofes.
Waldfriedhof Grafing b.München?
Ein paar ausgewählte Bilder und dieser Link bieten mehr:
http://www.fotocommunity.de/photos/Waldfriedhof%20Grafing%20b.M%C3%BCnchen?sort=new
Tipp - Die Tags, Schlagworte am Bildschluss, zeigen auch weitere Inhalte in der FC beim Draufklicken
-----------------------------------------------------------------------------------------------
max liet 28/11/2016 23:23
sehr melancholisches Novemberbild... Titel ist auch für mich sehr erinnerungsträchtig...Als mein Vater starb, war ich drei Jahre. Die Kapelle des neuen Dorffriedhofs war noch nicht fertig gebaut, sein Leichnam lag einige Tage im Sarg bei uns im Haus. Wenn kein Erwachsener in Sichtweite war, habe ich vor seinem Sarg gespielt und mir sein wachsbleiches Gesicht angeschaut und wann steht der wieder auf gefragt. Jetzt nicht, war die Antwort. Er ist bei Gott. Warum ist er da? Wenn Gott ruft, muss man kommen. Bis zur Pubertät war die Antwort ausreichend. Mit 14 habe ich mich vom kath. Religionsunterricht befreien lassen, Es gab noch keinen Alternativunterricht und ich hatte eine Freistunde die Woche.
Froh bin ich, dass ich im weiteren Leben dann Antworten in der religösen Transzendenz gefunden habe. Nur die Immanenz halte ich nicht für ausreichend.
Danke für deinen Anstoss hier, Markus.
SINA 18/11/2016 21:24
eine interessante Komposition zu diesem Thema mystisch Markussabiri 18/11/2016 19:34
Sehr gutes leicht morbides Friedhofsbild. Habe keine Schnittempfehlung. Tote schauen gehen kenne ich auch nicht. Allerdings habe ich bei einer Friedhofsführung in Frankfurt erfahren, dass früher Glöckchen an den Aufgebahrten befestigt wurden um Scheintote herauszufinden. Angeblich ist kein einziger Fall bekannt dass mal eine geläutet hätte. Würde man wahrscheinlich nicht an die große Glocke hängen.LG Gerhard
Bernd Freimann 18/11/2016 19:11
Da hattet ihr aber eine sehr ungewöhnliche Beschäftigung als Kinder - die mir völlig unbekannt ist, obwohl unsere Spielplätze sogar in Friedhofsnähe lagen.Eine zur "Totenwoche" passende Darstellung.
Gruß aus Berlin
Bernd Freimann
Wilfried Humann 18/11/2016 18:11
Ein melancholisch machendes Bild, passend zur Jahreszeit! Kein Schnitt bitte! LG WilfriedTorsten TBüttner 18/11/2016 17:08
na ja, am Sonntag ist mal wieder Totensonntag....da rennen alle - einmal im Jahr auf den Friedhof. Besser ist es, an die Verstorbenen das ganze Jahr zu denkenKarl-Heinz Klein 18/11/2016 11:49
eine ziemlich verschwommene Geschichte..klar...das zeigst du nicht nur im Text...nach wie vor denke ich...der Tod wird immer noch tabuisiert.liebs Grüßle
Karl-Heinz
Andre24V 18/11/2016 8:34
Sieht ein wenig aus wie ein Abfotografiertes Dia. Bin nicht beim Schnitt. So hat alles Platz.vg
Klaus Kieslich 18/11/2016 8:01
Der Schnittempfehlung stimme ich zuGruß Klaus
Klaus May Bilderwelten 18/11/2016 7:16
Friedhöfe haben immer eine etwas depressive Ausstrahlung.Stark gemacht.
LG Payne
Cobra11-Fan 18/11/2016 6:25
auch hier drängt sich eine Schnittempfehlung aufvon oben knapp auf den großen Grabstein
freundlich C11
0³ 18/11/2016 6:21
in die Gothic-Scene abschweifenlg 0³