Tüpfelhyäne Nr. 3 (sensibler Inhalt)
Auch bei der dritten Hyäne die ich im Etosha fotografieren konnte, muss ich im Titel vorwarnen, weil der Anblick etwas schwierig sein könnte.
Am Wasserloch Olifantsbad waren ein paar Kudus, Zebras und Impalas zugegen und auch zwei Oryxantilopen näherten sich vorsichtig. Plötzlich ging ein Grunzen durch die Gesellschaft und alle schreckten auf.
Am Wasserloch lag die ganze Zeit eine Hyäne zwischen den Steinen, die so mager war, dass sie liegend überhaupt nicht auffiel. Als die Antilopen warnten raffte sie sich auf und humpelte extrem langsam zum Wasser. Wir sahen sie erst nur von der rechten Seite, wodurch uns zwar ihr halb verhungerter Zustand auffiel, aber die Verletzungen sahen wir erst als sie sich drehte. Das Tier musste schon seit vielen Tagen nichts gegessen haben, so mager wie es war, und hat vermutlich nur bis dahin überlebt, weil es immerhin Wasser trinken konnte.
Hyänen gehören zu den spannendsten Tieren der afrikanischen Savanne. Da wäre zum einen das komplexe Sozialverhalten und die streng matriarchalisch organisierten "Clanstrukturen". Zum anderen fesseln Tierdokumentationen viele Zuschauer mit dem ewigen Konflikt zwischen Löwen und Tüpfelhyänen welcher vor allem für einzelne Vertreter der letzten Art immer wieder tödlich endet. Löwen, vor allem die männlichen Rudelanführer, töten Hyänen(wie auch andere große Raubtiere) wo sie nur können.
Dabei sind Hyänen durchaus in der Lage sich zu wehren. Allein die Beißkraft gehört zu den höchsten der Tierwelt und kombiniert mit dem Körperbau sind diese Raubtiere problemlos in der Lage auch Löwen gefährliche Wunden zuzufügen.
Auch bei innerartlichen Konflikten können sich Tüpfelhyänen verletzten oder sogar töten, wenn z.B. zwei rivalisierende Clans aufeinandertreffen. Angesichts der Verletzungen im Kopf und Halsbereich gehe ich aber von einem Löwen aus.
Hyänen sind sehr zäh, wie man auch hier sieht. Dass dieses Tier letztendlich überlebt hat glaube ich aber nicht, da es nicht mehr in der Lage war Beute zu machen oder sich gegen andere Räuber zu wehren.
So hatten wir also bei dieser Safari im Etosha eine lebende, eine tote und eine halbtote Hyäne sehen können. Merkwürdig war es irgendwie schon.
Bluesfreundin 25/09/2020 12:50
Guter Text!! Lg sigKlaus Zeddel 02/07/2020 11:15
Das arme Tier ist zui bedauern, dürfte nicht überlebensfähig sein. Jetzt ist auch die Nähe verständlich, die Hyäne kann sich ja kaum bewegen. Wunderbarer Text, der vieles verständlich macht, eine großartige Dokumentation.LG Klaus
Folke Olesen 21/06/2020 20:03
Tiere in freier Wildbahn sind eben etwas anderes als im Zoo. Dort ist alles "schön", im NAM dagegen sieht man alle Facetten der Natur.Gruß Folke
Jürgen Kopelke 29/04/2020 21:50
Interessantes Foto mit einem richtig guten HintergrundtextLG Jürgen
Rainer Flemming 21/04/2020 21:40
Ja, so ist das (wirkliche) Leben! Beneidenswert, Deine Beobachtungen!VG Rainer