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Turmfalke (Falco tinnunculus)

Turmfalke (Falco tinnunculus)

9.151 10

Thomas Th.


Free Account, Wertingen

Turmfalke (Falco tinnunculus)

Aussehen
Die Färbung des Männchens besteht aus einem auffälligen Rostrot am Rücken, einem blaugrauen Kopf und einem ebensolchen Schwanz. Die Unterseite ist hell und bräunlich gefleckt. Das Weibchen ist stärker gefleckt und insgesamt unaufälliger gefärbt.

Selbst Laien können das Tier an seinem auffälligen Rüttelflug erkennen, den es zur Beutesuche benutzt. Dabei bleibt der Falke an einer Stelle in der Luft stehen und späht nach geeigneter Beute. Hat er ein potentielles Beutetier, etwa eine Wühlmaus, gesehen, stürzt er im Sturzflug darauf zu und greift es, indem er kurz vor dem Boden abbremst. Zum täglichen Sattwerden braucht er dabei etwa drei Wühlmäuse. Er schlägt jedoch auch andere Wirbeltiere und größere Insekten. Beim Auffinden der Wühlmäuse hilft ihm sein besonders ausgestattetes Auge, mit dem der Falke in der Lage ist, auch ultraviolettes Licht wahrzunehmen. Dies wird auch von Mäuse-Urin abgestrahlt, wodurch die Spuren dieser Tiere für ihn erkennbar werden und ihn direkt zu ihrem Versteck führen.

Verbreitung und Lebensraum
Turmfalken haben ein recht großes Verbreitungsgebiet. Es reicht über Europa, Asien und Afrika, wo insgesamt etwa 15 Unterarten der Art vorkommen. Hierzulande findet man ihn bevorzugt in kleinen, offenen Wäldern. Häufig ist er jedoch sogar inmitten von Großstädten anzutreffen.

Als Teilzieher verlassen viele der Tiere regelmäßig unsere Heimat und verbringen die Wintermonate vor allem in Nordafrika, die in Städten lebenden Turmfalken bleiben dagegen als Standvogel auch im Winter in Mitteleuropa. Spannend ist, dass für große Teile der Population die Zielgebiete vollkommen unbekannt sind.

Turmfalken als Kulturfolger - Beispiel Berlin
Als Beispiel für eine von Turmfalken bevölkerte Stadt kann man sich Berlin anschauen. Die Fachgruppe Turmfalken des Naturschutzbundes (NABU) Deutschland beschäftigt sich seit über 15 Jahren mit diesen Tieren in der Stadt. Im Moment schwankt der Bestand in Berlin zwischen 200 und 300 Brutpaaren, besonders nach harten Wintern bricht er regelmäßig zusammen. Gerade in den letzten Jahren ist eine starke Steigerung des Bestandes zu verzeichnen, primär durch den Einbau von Nisthilfen in öffentlichen Gebäuden wie Kirchen, Schulen oder Rathäusern. "Natürliche" Nistmöglichkeiten in Mauernischen werden jedoch zunehmend verbaut und verschwinden. Entsprechend finden sich heute etwa 60 Prozent der Tiere in den ausgehängten Nisthilfen. Natürlich birgt die Stadt auch Gefahren für die Tiere. So fallen regelmäßig Falken Autounfällen zum Opfer oder prallen gegen Scheiben. Außerdem können Jungfalken auch aus der Nistnische fallen oder werden geschwächt aufgefunden. Bis zu 50 Tiere werden jährlich in den beiden Stationen der Fachgruppe Turmfalken betreut. Ein großer Teil kann recht schnell wieder in die Freiheit entlassen werden.

Ernährung
In Städten lebende Turmfalken jagen fast nur Sperlinge und andere Kleinvögel. Im offenen Kulturland lebende Turmfalken leben dagegen überwiegend von Kleinsäugern wie Feldmaus, Rötelmaus und Wühlmaus. Welche Tiere den Hauptteil der Beute ausmachen ist abhängig von den lokalen Gegebenheiten. Untersuchungen auf der Insel Amrum haben gezeigt, dass Turmfalken dort bevorzugt Schermäuse jagen. In Südeuropa jagt der Turmfalke auch Insekten und Eidechsen.

Fortpflanzung
Wie die meisten Falken baut der Turmfalke seinen Horst nicht selbst. Er nutzt die Nester anderer Vogelarten und bevorzugt dabei insbesondere Krähennester. Als Nistplätze dienen dem Turmfalken als Kulturfolger allerdings auch alle Arten von Gebäudenischen oder Mauerlöchern, häufig nisten sie in Kirchtürmen oder an Hochhäusern.
Der bereits im 2. Lebensjahr brütende Turmfalke legt die 3 bis 6 Eier, die ein typisches Turmfalkengelege ausmachen, in der Regel ab Mitte April. Die Eier werden vom Weibchen in 27-29 Tage bebrütet. Die Jungvögel verbleiben 27 bis 32 Tage im Nest und danach etwa weitere 30 Tage bei den Altvögeln.


Leider nicht perfekt, Schuß aus dem Auto aus ca. 20 m Entfernung, die Äste stören etwas, aber ich konnte und wollte meinen Aufnahmestandpunkt nicht verändern.

CANON EOS digital, Sigma 4-5.6/135-400 APO, Bl. 7.1, Bel. 1/1600, ISO 200, +0.3 EV, Ausschnitt

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